BELVEDERE: Die Welt in Farben. Slowenische Malerei 1848−1918

Höhepunkte slowenischer Malerei aus der Epoche der nationalen Emanzipation im Unteren Belvedere – 30. Jänner bis 25. Mai 2025

Im Zentrum der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie Sloweniens realisiert wurde, steht ein zentrales Charakteristikum der Malerei in Slowenien um 1900: die intensive Beschäftigung mit der Farbe. Das Studium ihrer dekorativen Wirkung, Symbolik, Ausdruckskraft und technischen Anwendung stand selten so sehr im Mittelpunkt künstlerischer Strömungen wie in der slowenischen Malerei dieser Zeit.

Generaldirektorin Stella Rollig: Die Recherchen zur Vorbereitung dieser Ausstellung haben eine Vielzahl neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ergeben. Heute besitzen wir ein viel differenzierteres Bild vom Einfluss slowenischer Künstler*innen in Wien und kennen ihre Verbindungen zu österreichischen Kolleg*innen sowie zu Institutionen wie dem Belvedere besser. Zudem eröffneten sich neue kunsthistorische Blickwinkel auf die slowenische Malerei, wodurch die Modernität der präsentierten Künstler*innen deutlich in den Vordergrund tritt.

Nach dem herausragenden Maler der Vormärzzeit Jožef Tominc schafften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts faszinierende Persönlichkeiten wie Jožef Petkovšek oder Ivana Kobilca den Durchbruch. Um die Jahrhundertwende etablierte sich die Gruppe der sogenannten Slowenischen Impressionist*innen um Rihard Jakopič, Ivan Grohar, Matija Jama und Matej Sternen. Ihr Stil war bis 1918 und darüber hinaus prägend für die slowenische Kunst.

Barbara Jaki, Direktorin und Kuratorin Nationalgalerie Sloweniens: Wien nahm beim Erkennen der Qualität und Originalität der modernen slowenischen Malerei eine Schlüsselposition ein. Eine Ausstellung in der Wiener Galerie Miethke (1904) markierte einen Wendepunkt für die Künstler*innen der in den 1860er-Jahren geborenen Generation, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, mittels moderner slowenischer Kunst zur nationalen Sichtbarkeit innerhalb einer multinationalen Monarchie beizutragen.

Inspiriert vom französischen Impressionismus erklärten auch die Slowenischen Impressionist*innen die Wiedergabe des unmittelbaren Natureindrucks zu ihrem künstlerischen Ziel. Darüber hinaus jedoch gewannen Experimente mit Farbe, Form und Pinselstrich zunehmend an Bedeutung.

Die slowenische Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zeichnet sich durch eine starke Neigung aus, die Bildfläche mit formal-dekorativen Farbkompositionen zu gestalten. Oft werden Bilder nur durch eine ausgeklügelte Kombination einiger weniger Farben aufgebaut, die für ganz verschiedene Bildelemente einheitlich verwendet werden. Dieses Stilmittel wurde zwar auch von anderen Künstler*innen genutzt, aber der Vergleich mit zeitgleich entstandener Malerei aus anderen Ländern macht überraschend deutlich, dass in der slowenischen Malerei viel intensiver und konsequenter an farbkompositorischen Fragen geforscht wurde, als das anderswo der Fall war, so Kurator_ _Markus Fellinger.

Besonders thematisiert wird in der Schau im Unteren Belvedere das zwiespältige Verhältnis slowenischer Künstler*innen zu Österreich und zur Hauptstadt Wien, wo viele von ihnen studierten oder lebten. Diese Ambivalenz war vom Gefühl der latenten Ausgrenzung und von der gleichzeitigen Abhängigkeit von staatlicher Förderung bestimmt. Zahlreiche Dokumente aus dem Archiv des Belvedere werfen ein neues, differenziertes Licht auf die kulturpolitischen Verbindungen zwischen Wien und Ljubljana.

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