Holzindustrie: Schönen Worten der EU-Kommission müssen Taten folgen

Unternehmen brauchen Entlastung und Signal des wirtschaftspolitischen Aufbruchs; Bürokratieabbau als Konjunkturprogramm: Belastungsmoratorium jetzt; Fitnesskur für Europa starten

Der am 29. Jänner 2025 von der Europäischen Kommission vorgestellte Kompass für Wettbewerbsfähigkeit findet bei Österreichs Holzindustrie grundsätzlich Zustimmung. „Die Absichtserklärungen der EU-Kommission für mehr Wettbewerbsfähigkeit hören sich gut an“, erklärt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs und fordert: „Den Ankündigungen müssen schnell und konsequent Taten folgen. Unsere Unternehmen brauchen im dritten Jahr der Rezession konkrete Entlastungen und ein Signal des wirtschaftspolitischen Aufbruchs.“

BÜROKRATIEABBAU ALS KONJUNKTURPROGRAMM

Die Europäische Kommission erklärt unter anderem, Bürokratie abbauen zu wollen, indem Berichtspflichten reduziert werden. Weiterhin sollen EU-Regularien „reality checks“ und einem „stress testing“ unterzogen werden, um Regeln praxisnah umzusetzen. „Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung sind das kostengünstigste Konjunkturprogramm; jedoch sind derzeit zahlreiche Rechtsakte in Umsetzung, die bereits jetzt und in den kommenden Monaten bei unseren Unternehmen zu vielen zusätzlichen Belastungen führen. Dazu zählen in erster Linie die EU-Entwaldungsverordnung, EUDR, das EU-Lieferkettengesetz und die Nachhaltigkeits-Berichterstattung. Mit einem sofortigen Belastungs-Moratorium kann die Kommission kurzfristig viel für die Unternehmen in ganz Europa und die selbstgesteckten Ziele erreichen“, fordert Jöbstl.

FITNESSKUR FÜR EUROPA STARTEN

„Die Europäische Union hat sich in den vergangenen Jahren weit von den wirtschaftlichen Realitäten entfernt und sich im Paragrafendschungel verloren. Andere Weltregionen haben ihre Wettbewerbsfähigkeit gezielt gestärkt und sind für Unternehmen attraktiver geworden. Nun folgt für Europa die anstrengende Fitnesskur, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Die angekündigten Schritte der Kommission sind erst der Anfang“, betont Jöbstl.

ÜBER UNS

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, Möbel-, Platten-, Säge- und Skiindustrie sowie in weiteren holzverarbeitenden Betrieben wie der Palettenherstellung. Die Unternehmen der Holzindustrie stellen mit rund 27.400 Beschäftigten Produkte im Wert von 9,74 Milliarden Euro her und erwirtschaften einen Außenhandelsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 320.000 Menschen beschäftigt, besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.

Weitere Informationen zur Holzindustrie Österreichs finden Sie im aktuellen Branchenbericht.

Fachverband der Holzindustrie Österreichs
Norman Schirmer, M.A.
Telefon: T: +43 1 712 26 01 – 21 | M: +43 676 403 7517
E-Mail: schirmer@holzindustrie.at

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