Erfreuliche Nächtigungszahlen sind kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg

Hohe Energie-, Personal- und Warenkosten belasten Erträge

„Der Tourismus hat sich trotz aller Widrigkeiten der vergangenen Jahre als Säule der Wirtschaft erwiesen“ zeigt sich Robert Seeber, Bundesspartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft der WKÖ erfreut: „Mit 154 Mio. Nächtigungen 2024 haben wir nicht nur 2,1 % mehr Nächtigungen als im Vorjahr, sondern auch die Nächtigungen von 2019 um 1 % überschritten. Das ist ein schöner Erfolg und vor allem der Verdienst unserer heimischen Betriebe und deren Mitarbeiter:innen, die tagtäglich enormen Einsatz und Engagement zeigen. Österreich ist Dank ihnen ein beliebtes Urlaubsziel.“

Den Eindruck des Obmanns bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des market Instituts, bei der 95 % der Befragten angegeben haben, Österreich als attraktive bzw. sehr attraktive Winterdestination für Touristen wahrzunehmen. Die Mehrheit der Befragten sieht Österreich wiederholt in den Top 3 der Winterurlaubsdestinationen – das spricht für die hervorragende Qualität des österreichischen Tourismus.

Der oberste Tourismussprecher mahnt jedoch zur Vorsicht: „Auch wenn diese Zahlen erfreulich stimmen, muss jedem klar sein, dass Nächtigungszahlen allein kein Indikator für wirtschaftlichen Erfolg sind. Es zählen auch Energie-, Waren-, Kapital- und Personalkosten inkl. Lohnnebenkosten sowie das niedrige Eigenkapital der Betriebe. Die Kosten sind in den letzten Jahren steil bergauf gegangen und spielen für den Betriebserfolg eine entscheidende Rolle. Umsatz ist nicht mit Ertrag gleichzusetzen.“

Ein Großteil der Betriebe kann die Preissteigerungen nicht an die Kund:innen weitergeben. Laut market-Umfrage schultern 6 von 10 Betrieben zumindest die Hälfte der Mehrkosten. Dass die Gäste preissensibler reagieren, merkt man auch daran, dass sie bei den Nebenkosten sparen, kürzere Aufenthalte planen und weniger konsumieren.

„Damit das Ziel, Österreich als globalen Top-Leader im nachhaltigen Qualitätstourismus zu positionieren, erreicht wird, bedarf es einiger politischer Weichenstellungen,“ so Seeber und nennt z.B.

* Senkung der Lohnebenkosten,
* Aufstockung der Finanzierung der Betriebe über die Hotel- und Tourismusbank (ÖHT),
* Senkung der Abgaben- und Steuerquote sowie
* Erleichterung bei Betriebsübergaben,
* Vorantreiben des Bürokratieabbaus.

„Nur mit raschen Entlastungsmaßnahmen können wir weiter auf der Überholspur bleiben“, so Seeber abschließend. (PWK038/PAT)

Wirtschaftskammer Österreich

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