Personalmangel in der Flugsicherung: Gewerkschaft vida fordert Ausbildungsoffensive
vida-Liebhart: Qualität und Sicherheit im Luftverkehr muss oberste Priorität haben und darf nicht wegen Kosteneinwänden gefährdet werden
Der jüngst erfolgte tragische Zusammenstoß eines Helikopters mit einer Passagiermaschine in Washington D.C. verdeutliche die große Bedeutung einer ausreichenden Anzahl an gut qualifizierten Fluglotsinnen und Fluglotsen für die Sicherheit im Luftverkehr, sagt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. „Auch in Europa und Österreich ist der steigende Flugverkehr nicht mit einer entsprechenden Ausbildungsoffensive für Fluglotsinnen und Fluglotsen einhergegangen, was zu einem spürbaren Personalmangel geführt hat“, warnt Liebhart.
So habe der Flughafen Wien im Jahr 2024 mit 31,72 Millionen Passagieren ein neues Allzeithoch verzeichnet und damit erstmals die Zahlen des Vorkrisenjahres 2019 übertroffen. Diese Entwicklung spiegle sich auch in der Flugsicherung wider, wo die Belastung für das operative Personal von Jahr zu Jahr steige, aber kaum bis kein Personalwachstum an den kritischen Bereichen zu verzeichnen sei. „Zudem wird für den Sommer 2025 ein weiteres Wachstum des Flugverkehrs erwartet, und viele Kolleginnen und Kollegen in der Flugsicherung stellen sich bereits die Frage, wie diese zusätzliche Belastung noch bewältigt werden kann“, so Liebhart weiter.
„Bereits seit Jahrzehnten beobachten wir diese Entwicklung und hören unzählige Bekenntnisse der Geschäftsführung und von der Politik, den Personalstand der Fluglotsen erhöhen zu wollen – leider bisher ohne sicht- und spürbare Ergebnisse“, erinnert der vida-Gewerkschafter daran, dass erst kürzlich die militärische Luftraumüberwachung in Österreich aufgrund von Fluglots:innenmangel und des Abbaus von Überstunden ausgesetzt werden musste. Das mache die prekäre Personalsituation deutlich, betont Liebhart.
„Als Gewerkschaft vida fordern wir daher eine umfassende Ausbildungsoffensive für Fluglotsinnen und Fluglotsen, sowohl in Österreich als auch europaweit. Es ist unerlässlich, dass die Qualität und Sicherheit im Luftverkehr oberste Priorität haben muss und nicht aus Kostengründen gefährdet werden darf“, sagt Liebhart. Die Flugsicherung verursache keinerlei Kosten für Steuerzahler:innen, da sie vollständig über die Flugsicherungsgebühren beim Ticketkauf finanziert, also von den Passagieren selbst bezahlt werde. „Die aktuelle Budgetkrise in Österreich darf daher nicht als Vorwand dienen, um keine Personaloffensive in Angriff zu nehmen“, mahnt Liebhart.
„Wir erwarten uns von den Verantwortlichen in der zukünftigen Bundesregierung und bei der der Austro Control stärkere und vor allem nachhaltige Bemühungen, um den steigenden Anforderungen im Luftverkehr mit mehr Flugsicherungspersonal gerecht zu werden, damit die Sicherheit für Passagiere und Personal zu gewährleistet bleibt“, bekräftigt Liebhart.
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: 0664 / 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at
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