Welt-Krebs-Tag am 4. Februar: UK St. Pölten als NÖ-Zentrum für Bluterkrankungen

LR Schleritzko: Durch kontinuierliche Forschung und Innovationen können wir neue Wege finden, um das Leben von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern

Wie Daten des jüngst veröffentlichten österreichischen Krebsreports belegen, ist die Anzahl von an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten laufend im Steigen begriffen. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Die Klinische Abteilung für Innere Medizin 1 am Universitätsklinikum St. Pölten ist das niederösterreichische Zentrum für hämatologische Erkrankungen – also Bluterkrankungen.

„Die Entwicklung und Implementierung verbesserter Behandlungsformen für Krebs ist ein bedeutender Meilenstein im medizinischen Fortschritt. Durch kontinuierliche Forschung und Innovationen können wir neue Wege finden, um das Leben von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Herausforderungen dieser Krankheit zu überwinden“, so der für Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Aktuell erkranken in Österreich rund 45.000 Menschen an Krebs und rund 400.000 Menschen leben bereits mit einer Krebserkrankung. Diese Zahl wird laut Prognose der Statistik Austria bereits in fünf Jahren auf 460.000 Personen steigen. „Ein möglicher Grund für diese starke Zunahme ist, neben der generell höheren Lebenserwartung, in beachtenswerten Fortschritten in der Behandlung bösartiger Erkrankungen zu suchen, die ein längeres Überleben sichert. Während die verfügbaren Therapien immer vielfältiger und effektiver werden, bedarf die zunehmende Komplexität mehr denn je der Expertise spezialisierter Zentren“, erklärt Prim. Clin. Ass. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der klinischen Abteilung für innere Medizin 1 am UK St. Pölten.

Neben der Behandlung von Krebserkrankungen von Organen widmet man sich am Universitätsklinikum St. Pölten im Besonderen auch der Behandlung von Erkrankungen des Blutes. „Akute Leukämien gelten als die aggressivsten Formen von Blutkrebs, welche unbehandelt binnen kurzer Zeit tödlich enden. Die erste intensive Therapie zur Behandlung dieser Erkrankungen wurde am UK St. Pölten im Jahr 2014 durchgeführt, seither stieg die Anzahl behandelter Patientinnen und Patienten kontinuierlich an. Das ist einerseits der global steigenden Inzidenz der Erkrankung und andererseits der zunehmenden Anerkennung der Abteilung als Zentrum für die Behandlung hämatologischer Erkrankungen zuzuschreiben“, erklärt Prim. Clin. Ass. Prof. Dr. Martin Wiesholzer weiter. Im vergangenen Jahr 2024 wurden bereits 53 Leukämiefälle in St. Pölten dieser für Patientinnen und Patienten und Behandelnden sehr fordernden, aufwendigen, oft über viele Monate andauernden Therapien zugeführt, was das UK St. Pölten zu einem der leistungsstärksten hämatologischen Zentren in Österreich macht.

Als einziges Transplantationszentrum in Niederösterreich werden hierorts seit 2019 autologe Stammzelltransplantationen durchgeführt. Dabei werden betroffenen Patientinnen und Patienten körpereigene Stammzellen entnommen, diese anschließend aufbereitet und nach einer intensiven Chemotherapie wieder verabreicht. Diese aufwendige Therapie wird bei Menschen, die an bestimmten Arten von Lymphdrüsenkrebs und bösartigen Plasmazellerkrankungen erkrankt sind, angewandt.

„Mit der ersten in Niederösterreich durchgeführten CAR-T-Cell-Therapie konnte 2023 ein weiterer Meilenstein für Patientinnen und Patienten in unserem Bundesland erreicht werden. Bei dieser innovativen Immuntherapie werden Zellen aus dem Körper entnommen und gentechnisch so verändert, dass sie Krebszellen gezielt zerstören können. Nach Rückgabe vermehren sich die Zellen im Körper als ‚lebendes Medikament‘ und bekämpfen so die Krankheit. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden im UK St. Pölten bereits 35 CAR-T-Cell-Therapien bei Patientinnen und Patienten mit bösartigen Plasmazellerkrankungen erfolgreich durchgeführt“, so Prim. Martin Wiesholzer.

Ein international anerkanntes Zentrum für klinische Studien an der Abteilung ermöglicht Patientinnen und Patienten Zugang zu neuartigen, mitunter lebensrettenden Medikamenten lange vor der allgemeinen Verfügbarkeit. Mit dem Umzug der Abteilung in erweiterte Räumlichkeiten des neuen Haus D am UK St. Pölten erfolgte im Vorjahr ein weiterer wichtiger Schritt in der optimalen Versorgung der laufend steigenden Anzahl von Patientinnen und Patienten. „Wir haben für 2025 die Einführung eines zentralen niederösterreichweiten Hämatologie-Tumorboards geplant, in dem Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen aus ganz Niederösterreich die bestmögliche Therapie für alle niederösterreichischen Patientinnen und Patienten auch abseits eines hämatologischen Zentrums gewährleisten sollen“, freut sich Prim. Wiesholzer.

Weitere Informationen: DI (FH) Thomas Wallner MA, Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum St. Pölten, Tel.: +43 (0) 2742 9004 10030, E-Mail: presse@stpoelten.lknoe.at

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