Greenpeace vermisst Transparenz in nachhaltigen Plänen der Ski-WM in Saalbach

Umweltschutzorganisation begrüßt die nachhaltige Ausrichtung der Ski-Weltmeisterschaft, fordert jedoch Klarheit, konkrete Maßnahmen und anschließende Evaluierung

Greenpeace vermisst nötige Transparenz bei den angekündigten Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei der heute startenden alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach. Die Umweltschutzorganisation anerkennt die nachhaltige Ausrichtung der WM in Saalbach und Maßnahmen wie ein neues Abfallwirtschaftskonzept, den Einsatz von Mehrweggeschirr und erneuerbaren Energien, minimale Bauarbeiten und die Förderung öffentlicher Anreise. Greenpeace kritisiert jedoch den Mangel an Informationen und fordert die Veranstalter:innen auf, die nachhaltigen Pläne transparent umzusetzen und nach Ende der Ski-WM zu evaluieren.

Ursula Bittner, Greenpeace-Sprecherin: _„Nachhaltigkeit ist laut Organisationsteam ein zentrales Thema der Ski-WM in Saalbach – und das ist gut so. Doch um glaubwürdig zu sein, braucht es mehr als Ankündigungen: Transparenz über alle Maßnahmen und unabhängige Überprüfung sind unerlässlich.“_

Die Prinzipien der Zukunfts-Charta der Ski-WM in Saalbach zeigen nicht, welche Kriterien implementiert werden, wie sie umgesetzt werden und wer sie überprüft. Beispielsweise schreiben die Veranstalter:innen, dass notwendige Bauprojekte nachhaltig genutzt werden sollen. Was das konkret bedeutet, bleibt unklar. Die Veranstalter:innen betonen, Naturräume und Schutzgebiete zu respektieren. Gleichzeitig gab es Berichte über veränderte Hänge und umgesiedelte Tiere. Auch beim „verantwortungsvollen Ressourcenverbrauch“ und der „Priorisierung erneuerbarer Energie“ fehlen klare Definitionen. Klarer ist die Kommunikation zur An- und Abreise: Öffentliche Verkehrsmittel stehen ausreichend zur Verfügung, und die Eintrittskarte gilt als Ticket für den gesamten Nahverkehr im Salzburger Land.

Die Ski-WM in Saalbach wird nach den „Green Event” Richtlinien ausgerichtet. Diese Kennzeichnung kann den Veranstalter:innen Orientierung bieten, ersetzt aber keine verbindlichen Standards. Green Events Salzburg sieht weder verpflichtende Kontrollen noch Sanktionen vor, wodurch die Bezeichnung unverbindlich bleibt. Unter anderem erfolgen Stichproben nur in Absprache mit Veranstalter:innen – eine echte Nachhaltigkeitsgarantie fehlt. Echte Fortschritte erfordern, dass das Organisationsteam die Maßnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz evaluiert. Die Veranstalter:innen sollten zum Beispiel prüfen, ob die Bemühungen rund um die öffentliche Anreise funktioniert haben und was verbessert werden kann.

Jedes Großevent hat aber auch einen ökologischen Handabdruck: Es erreicht eine unglaublich große Anzahl an Menschen und haben so eine enorme Vorbildwirkung. Daher müssen Veranstalter:innen ihre kommunizierten Maßnahmen glaubwürdig umsetzen und Greenwashing vermeiden. Bittner: _„Großevents belasten Natur und Klima immer. Sie schaffen auch unvergessliche Momente, die Menschen verbinden. Veranstaltende und Sportlerinnen und Sportler sind Vorbilder und können Menschen nicht nur beim Sport mitreißen, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit. So wird Nachhaltigkeit und Naturschutz zur Herzensangelegenheit und erreicht Millionen – und das kann einen echten Unterschied machen!“_

Von 5. bis 7. Februar vor Ort in Saalbach sind:

Ursula Bittner
Sprecherin
Greenpeace in Österreich
Tel.: +43 (0)664 96 06 429
E-Mail: ursula.bittner@greenpeace.org

Felix Greul
Pressesprecher
Greenpeace in Österreich
Tel.: + 43 (0) 664 85 74 598
E-Mail: felix.greul@greenpeace.org

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