Mehr schlechtes als gutes Cholesterin im Blut – „Remnant“ Cholesterin als neues Gefäßrisiko

Vorarlberger Wissenschaftler zeigen neueste Daten aus der Cholesterinforschung

IN EINER STUDIE MIT FAST 1500 MENSCHEN MIT HOHEM HERZ-KREISLAUF-RISIKO, HAT DAS _VORARLBERG INSTITUTE FOR VASCULAR INVESTIGATION AND TREATMENT_ (VIVIT) NACHGEWIESEN, DASS DAS SOGENANNTE _REMNANT _CHOLESTERIN, ZUSÄTZLICH ZUM LDL-CHOLESTERIN, DAS RISIKO FÜR HERZ-KREISLAUF-EREIGNISSE UND TOD VORHERSAGT.

Es ist seit längerem bekannt, dass bei vielen Personen das Restrisiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, immer noch hoch sein kann, selbst wenn das „schlechte“ (LDL) Cholesterin mittels Therapie bereits auf ein niedriges Level gesenkt wurde. Die aktuelle Studie wurde kürzlich im angesehenen Fachjournal „Atherosclerosis“ publiziert. Fachkreise bewerten das Studienergebnis als nennenswerten Wissenszuwachs in der Bedeutung von Cholesterin für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Daten zeigen eindeutig, dass Remnant Cholesterin dieses Risiko bei den betroffenen Personen sehr gut vorhersagen kann und dabei unabhängig vom etablierten LDL-Cholesterin eine Gefahr für die Gefäße darstellt. Dieses Remnant Cholesterin lässt sich im klinischen Alltag sogar relativ einfach im Blut bestimmen: Aus den Werten für das gemessene Gesamt-Cholesterin, muss nur das „gute“ (HDL) und das „schlechte“ (LDL) Cholesterin rechnerisch abgezogen werden.

Diese Studienergebnisse sind besonders für Personen mit einer bereits bestehenden Herzerkrankung (koronare Herzerkrankung, KHK) von Bedeutung, betont Univ.-Prof. Heinz Drexel, Gründer und Geschäftsführer des VIVIT. Das VIVIT betreibt angewandte Forschung am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch und Grundlagenforschung in einem institutseigenen Labor in Dornbirn. Das Forschungsteam analysiert seit über 25 Jahren große Personengruppen zur Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risiko der Vorarlberger Bevölkerung um einen Beitrag zur besseren medizinischen Versorgung zu leisten. Allein im Jahr 2024 wurden 24 wissenschaftliche Studien publiziert. In der vorliegenden wurde das Remnant Cholesterin im Blut von 1474 Vorarlberger Patientinnen und Patienten gemessen. Diese wurden 12 Jahre lang auf alle Herz-Kreislauf-Ereignisse bzw. Todesfälle untersucht. Dabei zeigte die statistische Auswertung der Daten, dass das Remnant Cholesterin sogar unabhängig von etablierten Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen, LDL-Cholesterin, Bluthochdruck, Medikamenteneinnahme (z.B. Cholesterinsenker) das Risiko für zukünftige Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr genau abschätzen lässt. Zusammenfassend betonen die Autoren der Studie, dass dies nicht nur für die Risikoeinschätzung in der Klinik wichtig ist, sondern auch den Grundstein bildet für weitere wissenschaftliche Studien zum Fettstoffwechsel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur medikamentösen Senkung von Remnant Cholesterin.

ORIGINALPUBLIKATION: Drexel H, Mader A, Larcher B, Festa A, Vonbank A, Fraunberger P, Leiherer A, Säly C.: Remnant Cholesterol and Long-Term Incidence of Death in Coronary Artery Disease Patients. Atherosclerosis. November 2024:119048. doi:10.1016/j.atherosclerosis.2024.119048

VIVIT
Telefon: +43 5522 303 6900
E-Mail: vivit@lkhf.at
Website: https://www.vivit.at

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