Innovation beim Lärmschutz: Meidlings neue Lärmschutzwand vereint Natur und Technologie

Biodiversitätsfreundliche Lärmschutzwand mit Solarkraftwerk zeigt neue Wege für innovativen Lärmschutz in der Stadt auf.

Lärm bedeutet Leben und ist Teil unseres Zusammenlebens. Lärm wird aber auch von uns Menschen als eine der größten Umweltbelastungen empfunden. Daher stehen Metropolen wie Wien tagtäglich vor der großen Herausforderung, gerade in dicht bebauten Stadtgebieten, die Lärmbelastung für die Wienerinnen und Wiener so gering wie nur möglich zu halten.

Eine neue innovative Lärmschutzwand, die heute von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky gemeinsam mit Wien Energie sowie der Stadt Wien – Umweltschutz (MA 22) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, schützt nicht nur die Anrainer*innen am Leopoldine-Glöckel-Weg im 12. Wiener Gemeindebezirk vor Verkehrslärm, sie nutzt auch Sonnenenergie zur Stromgewinnung und ist darüber hinaus für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt passierbar.

„Auf unserem Weg zur Klimaneutralität 2040 setzen wir als Stadt auf kreative und nachhaltige Projekte – die das Leben in unserer Stadt noch besser machen“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mit der offenen, für die Natur durchlässigen Lärmschutzwand haben wir ein bahnbrechendes Konzept entwickelt, welches Lärmschutz, Energiegewinnung und Umweltschutz miteinander vereint.“

INNOVATIVER CHARAKTER MIT VORBILDFUNKTION

Die Anrainer*innen des Kleingartenvereins Esparsette am Leopoldine-Glöckel-Weg im 12. Wiener Gemeindebezirk wandten sich aufgrund massiver Lärmbelastung durch das hohe Verkehrsaufkommen am Altmannsdorfer Ast hilfesuchend an die Stadt Wien. Der Standort erwies sich allerdings für eine herkömmliche Lärmschutzwand als ungeeignet.

Das Wiesenstück wäre durch eine geschlossene Lärmschutzwand abgetrennt worden und hätte hinter der Lärmschutzwand einen Angstraum geschaffen. Die Entfernung zur Lärmquelle wäre außerdem zu groß gewesen, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Daher mussten innovative Lärmschutzlösungen für die Anrainer*innen her. Die innovative Lärmschutzwand der Stadt Wien – Umweltschutz wurde im Jahr 2010 vom mittlerweile im Ruhestand verstorbenen Schalltechniker Franz Rössler entwickelt und stellt für Mensch und Natur keine geschlossene Barriere mehr dar. Und weil in Wien in Zeiten der Klimakrise jedes Energiepotenzial genutzt wird, dient die biodiversitätsfreundliche Lärmschutzwand außerdem als kleines Solarkraftwerk mit einer Leistung von 19 kWp und insgesamt 70 PV-Modulen.

„Es freut mich sehr, dass wir hier für die Anrainer*innen eine so innovative Lösung für ihr Problem gefunden haben. Die Bedürfnisse der Meidlingerinnen und Meidlinger stehen für uns an erster Stelle“, so Bezirksvorsteher Wilfried Zankl.

LÄRMSCHUTZ MIT ENERGIEGEWINN

„Als Stadt Wien halten wir entschlossen am Klimaziel, Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, fest“, betonen Czernohorszky und Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen und Wiener Stadtwerke. „Wir haben uns vorgenommen, die PV-Leistung der Hauptstadt stark auszubauen. Bis 2030 soll ein Viertel des Strombedarfs der Wiener Haushalte mit Solarenergie abgedeckt werden“, erklärt Peter Hanke. Dabei werde nicht nur „an den großen Schrauben gedreht“, sondern auch kleinere Energiepotenziale genutzt.

„Photovoltaik-Lärmschutzwände sind technisch spannende Anlagen mit großem Potenzial zur Nachahmung, da sie flexibel an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst werden können. Das Projekt in Meidling ist ein echtes Vorzeigebeispiel. Die Nutzung der Lärmschutz-Elemente als Unterkonstruktion für Photovoltaik-Module macht für Umwelt und Bevölkerung gleich doppelt Sinn“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

„Die Verbindung von Lärmschutz, offener Raumgestaltung und ökologischer Energieerzeugung ist ein zukunftsweisender Ansatz, der globalen Herausforderungen wie der Klimakrise und der Urbanisierung auf clevere sowie nachhaltige Weise begegnet“, ergänzt Czernohorszky.

FAKTEN, DIE ÜBERZEUGEN

Insgesamt wurden am Standort Leopoldine-Glöckel-Weg / Ecke Kirchfeldgasse 14 Lärmschutzwandelemente neuartiger Bauweise und rund 40 Laufmeter herkömmlicher Bauweise auf einer Gesamtfläche von rund 300 m² angebracht. Die einzelnen Wandelemente haben eine Größe von 3,5 x 3m und bestehen aus Holzbeton sowie Alu-Elementen. Durch die Lärmschutzwände kann eine Verbesserung von rund 6dB im angrenzenden Kleingarten-Areal erzielt werden. Wobei 3dB einer Halbierung des Verkehrsaufkommens entspricht. Die Gesamtkosten (inkl. PV-Anlage) betragen 402.000 Ꞓ brutto und wurden zu jeweils 50 Prozent durch die Stadt Wien und die Wien Energie finanziert.

Auf Initiative der Bezirksvertretung Wien Meidling wurden mehrere Gesprächsrunden der involvierten Fachdienststellen geführt. Und unter tatkräftiger Unterstützung der Magistratsabteilungen Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) sowie Brückenbau und Grundbau (MA 29) konnte die innovative Lärmschutzwand unter Federführung der Stadt Wien – Umweltschutz (MA 22) und Wien Energie umgesetzt werden.

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter _www.wien.gv.at/pressebilder/__ _abrufbar.

Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at

Lydia Matzka-Saboi
Kommunikation Stadt Wien – Umweltschutz
Telefon: +43 1 4000 73429
E-Mail: lydia.matzka-saboi@wien.gv.at
Website: https://www.umweltschutz.wien.at

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