Ein Jahr Fachstelle Demokratie: Extremismusprävention und Beteiligung

Vizebürgermeister Wiederkehr lobt Einsatz für Wiens junge Menschen

Die Fachstelle Demokratie unterstützt seit einem Jahr Jugendarbeiter*innen, die in Wien mit Kindern und Jugendlichen im außerschulischen Kontext arbeiten, hinsichtlich der Themen Politische Bildung, Beteiligungsprojekte, Menschenrechtsbildung und Extremismusprävention. In den ersten zwölf Monaten wurden 20 Vorträge/Workshops und 10 Vernetzungstreffen angeboten sowie Expertise und Materialien zur Verfügung gestellt.

VIZEBÜRGERMEISTER CHRISTOPH WIEDERKEHR LOBT DIE ARBEIT DER FACHSTELLE: _„Ob Fake News oder radikale Prediger auf TikTok – die Fachstelle Demokratie gibt unseren über 800 Jugendarbeiter*innen in Wien das Wissen und die Tools in die Hand, um jungen Menschen Orientierung in einer komplexen Welt zu bieten. Die Jugendarbeiter*innen erreichen Jugendliche, wo sie ihre Zeit verbringen: in Parks, Jugendzentren und Freiräumen abseits der Schule. Neben Extremismusprävention stärkt die Fachstelle gezielt die Vernetzung von Institutionen und entwickelt innovative Beteiligungsformate, um junge Menschen aktiv in die Demokratie einzubinden. Denn Demokratie lebt vom Mitmachen – und genau das wird hier möglich gemacht.“_

Besondere Aufmerksamkeit gilt der schnellen, bedarfsorientierten Reaktion auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen. So fand kürzlich ein Vortrag zur Lage in Syrien mit Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger statt, der mit Jugendarbeiter*innen in den Austausch trat.

1.400 KONTAKTE KONNTE DIE FACHSTELLE MIT IHREN ANGEBOTEN IM 1. JAHR ERZIELEN

Das Ziel aller Veranstaltungen der Fachstelle Demokratie im 7. Bezirk ist es, neben der Vermittlung von Informationen auch den Austausch und die Vernetzung der Fachkräfte zu fördern._„Es freut uns, dass unsere Workshops so gut angenommen wurden und 800 Praktiker*innen mit den Inhalten und Diskursen der Fachstelle erreicht werden konnten“_, sagt ANTON NIGGEL, LEITER DER FACHSTELLE DEMOKRATIE. Er betont_: „Gerade im ersten Jahr war es uns wichtig, die diversen Player zusammenzubringen, untereinander zu vernetzen und voneinander zu lernen.“_ So konnten sich neben den Infoveranstaltungen rund 600 Fachkräfte bei Vernetzungstreffen austauschen. Als wichtiges Austauschgremium erwies sich das Zusammenkommen der Wiener Bezirksjugendparlamente mit 17 unterschiedlichen Jugendbeteiligungsprojekten. Aufgrund des großen Interesses wird es künftig zweimal jährlich stattfinden.

Generell sind die Themen der Veranstaltungen aktuell und vielfältig: Aufgegriffen wurde etwa das Thema Gewalt unter Jugendlichen, das im Sommer 2024 medial sehr präsent war. Die Fachstelle Demokratie reagierte und lud zu einer Podiumsdiskussion, bei der Vertreter*innen der Jugendarbeit, Polizei sowie Community-Arbeit ihre Sichtweisen und Expertisen einbrachten. In der darauffolgenden Diskussion mit Jugendarbeiter*innen konnten Erkenntnisse über die Entstehung dieser Konflikte gewonnen sowie präventive Maßnahmen für die Alltagspraxis abgeleitet werden.

Zum Alltag der Jugendlichen zählen vor allem Soziale Netzwerke, weshalb es für die Praktiker*innen wichtig ist, diese interaktiven Räume zu verstehen und sich mit deren Problematiken auseinanderzusetzen. Unter dem Titel „Radikalisierungstendenzen entgegenwirken“ konnte ein Vortrag der Dokumentationsstelle Politischer Islam in der Fachstelle angeboten werden. Der Vortrag verschaffte einen Überblick über die derzeitigen extremistischen Gruppierungen sowie „Online-Prediger“, die auf Social Media aktiv sind. In einem weiteren Vortrag von Andre Wolf vom Verein Mimikama wurden beispielsweise Methoden diskutiert, um Jugendliche über den Einfluss von Fake News aufzuklären und zu sensibilisieren.

DEMOKRATIE GANZ KONKRET

Die Fachstelle unterstützt Jugendeinrichtungen in Demokratieförderung und Jugendbeteiligung – von Beratung über Konzeptentwicklung bis zur Methodenerstellung. Im außerschulischen Bereich sind kreative, spielerische und freiwillige Ansätze entscheidend, um junge Menschen zu erreichen. Zur Nationalratswahl 2024 veröffentlichte das Team die 28-seitige Methodensammlung _Demokratie erleben_, die vielfältige Ansätze zu Demokratie und Mitbestimmung bietet. Inspiriert von der Erlebnispädagogik enthält sie Quizformate, Demo-Puzzles und Inputs für den öffentlichen Raum. Ein Highlight ist die Mobile Wahlkabine, mit der Jugendliche Probewahlen erleben können.

AUSBLICK INS JAHR 2025

Die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen am 27. April 2025 bieten Anlass, Demokratiebewusstsein und Mitgestaltung zu stärken. Ein Schwerpunkt der Fachstelle liegt auf jugendgerechter Wahlinformation, auch für Social Media. Anfang April hält Demokratieforscherin Daniela Ingruber einen Vortrag zu politischer Teilhabe junger Menschen. Zudem sind Workshops zur Extremismusprävention, etwa mit Daniela Pisoiu von Scenor, geplant. Für 2025 ist ein Forschungsprojekt zu sozialen Medien und deren Einfluss auf das Demokratieverständnis geplant.

Die Fachstelle Demokratie ist eine Einrichtung der Stadt Wien, die vom Verein Wiener Jugendzentren umgesetzt wird. Das Team ist multiprofessionell aufgestellt, bestehend aus drei Mitarbeiter*innen mit Ausbildungen in Sozialer Arbeit, Soziologie und Bildungswissenschaften. Demokratieförderung trägt zu einer offenen Gesellschaft bei und wirkt präventiv gegen antidemokratische Strömungen und extremistische Tendenzen.

Weitere Info in der Broschüre „Ein Jahr Fachstelle Demokratie“ unter www.fachstelledemokratie.at

Nina Oezelt
Mediensprecherin des Vizebürgermeisters Christoph Wiederkehr, MA
+43 1 4000 83221
nina.oezelt@wien.gv.at

David Pany

Öffentlichkeitsarbeit Verein Wiener Jugendzentren
+43 676 897 060 344
d.pany@jugendzentren.at

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