Rat auf Draht: Villach-Attentat – So helfen Sie jetzt Ihrem Kind

Expert:innen haben Tipps, wie Eltern ihre Kinder in dieser Situation am besten begleiten können. Rat auf Draht steht Eltern und Kindern als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Ereignisse in Villach schockieren ganz Österreich. Gerade für junge Menschen sind sie sehr schwer zu begreifen, belastend und können viele Gefühle auslösen. „Auf der Notrufnummer 147 bekamen wir einige Anrufe von Jugendlichen, die Angst haben, dass so etwas auch bei ihnen in der Nähe oder an ihrer Schule passieren könnte“, sagt Brigit Satke, Leiterin des Beratungsteams von Rat auf Draht. Auch für Eltern ist ein extremes Ergebnis wie dieses keine einfache Situation. Viele fragen sich, wie Sie ihre Kinder am besten unterstützen können.

Die Expert:innen von elternseite.at sowie der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht haben einige Tipps zusammengetragen.

REDEN SIE FAKTENBASIERT DARÜBER

Versuchen Sie nicht, den Grund für die Ergebnisse vor Ihrem Nachwuchs zu verheimlichen oder zu verharmlosen. Unsicherheit erzeugt noch mehr Angst. Sprechen Sie mit Ihrem Kind ehrlich und altersentsprechend darüber, ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren. Eltern können auch ihre eigene Betroffenheit äußern, ohne gleichzeitig ausgeliefert und schutzlos zu wirken. Bleiben Sie bei den Fakten, verfolgen Sie den aktuellen Erkenntnisstand von Polizei oder Landesregierung und sehen Sie von der Verbreitung unbestätigter Gerüchte ab.

ALLE GEFÜHLE SIND ERLAUBT

Jedes Kind geht mit derartigen Ereignissen individuell um und zeigt seine Emotionen anders. Lassen Sie alle Gefühle zu: Trauer, Angst, Wut, Frustration, Ärger – alles darf sein und ist völlig normal. Nehmen Sie diese Gefühle ernst und spielen sie diese auf keinen Fall herunter. Wenn Kinder spüren, dass jemand für sie da ist, können Sie besser zur Ruhe kommen und die Ereignisse verarbeiten.

FRAGEN SIE NACH

Fragen Sie, wie es Ihrem Nachwuchs im Speziellen damit geht bzw. was sie oder er wissen möchte. Lassen Sie Ihr Kind auch selbst sagen, was es gerade braucht, um sich besser zu fühlen. Beantworten Sie Fragen wahrheitsgemäß. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich. Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen ansehen. Hier empfiehlt es sich, gemeinsam kindgerechte Informationen einzuholen. Tageszeitungen bieten mittlerweile speziell für Kinder aufbereiteten Content zu derartigen Themen – auch zum Anschlag in Villach. Eine Google Suche lohnt sich. Mit Jugendlichen sollten Sie sich die Berichterstattung gemeinsam ansehen, zeigen Sie ehrlich Ihre Gefühle und tauschen Sie sich aus. Bei Fragen können Sie auch gemeinsam recherchieren.

BEWUSST NACHRICHTENPAUSEN EINLEGEN

Derartige Geschehnisse sind in den Medien und der Öffentlichkeit meist über einen längeren Zeitraum hinweg omnipräsent. Es ist wichtig und richtig, sich darüber zu informieren und ganz normal, dass man davon betroffen und mitgenommen ist. Ganz wichtig ist aber auch – nicht nur für Kinder und Jugendliche – sich dazwischen bewusst eine Pause von der Berichterstattung zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen und den Overload an Nachrichten zu verdauen. Auch Ableugnung und Zerstreuung durch eine gemeinsame Aktivität, wie etwa einen Spaziergang, ein Brettspiel, etc. tut in solchen Momenten gut.

HOLEN SIE SICH UNTERSTÜTZUNG

In derartigen Ausnahmesituationen sind Ängste, Ohnmachtsgefühle oder Unsicherheiten ganz normal – auch für Erwachsene. Sollten Sie das Gefühl haben, allein damit nicht zurecht zu kommen, zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen: elternseite.at bietet individuelle Video-Beratung für Eltern und Bezugspersonen. Für alle jungen Menschen stehen die Expertinnen der Notrufnummer 147 rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.
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Rat Auf Draht
Mag. (FH) Oliver Bayer
Telefon: 0699 188 14 385
E-Mail: oliver.bayer@rataufdraht.at
Website: https://www.rataufdraht.at

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