Niederösterreich forscht: Land NÖ unterstützt 14 Citizen Science Projekte mit fünf Millionen Euro
LH-Stv. Pernkopf: „Bürgerwissenschaft“ kann als neuer Forschungsansatz die Wissenschaft revolutionieren
Ein Bürgerwissenschafts-Paket in der Höhe von fünf Millionen Euro für mehr Bürgerbeteiligung in der Wissenschaft stellte heute, Mittwoch, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus St. Pölten mit Martin Gerzabek von der Universität für Bodenkultur Wien, Bettina Pospisil von der Universität für Weiterbildung Krems und Bernhard Engelmann von der FH St. Pölten vor. „Bürgerwissenschaft kann als neuer Forschungsansatz die Wissenschaft revolutionieren und die Menschen für die Wissenschaft und Forschung begeistern“, so LH-Stv. Stephan Pernkopf. „Deshalb unterstützen wir als Land Niederösterreich 14 Bürgerwissenschaftsprojekte mit einem Volumen von rund fünf Millionen Euro. Fünf dieser Projekte sind schon im Laufen, neun in der Pipeline.“
Pernkopf sagte, Bürgerwissenschaft sorge für ein besseres Leben in Niederösterreich: „Bürgerinnen und Bürger forschen gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in freiwilliger Zusammenarbeit für eine bessere Welt.“ Für Pernkopf heiße Bürgerwissenschaft „sein Wissen einzubringen, um bessere Daten zu generieren. Entscheidend ist, dass Hauptamtliche mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten. Dieses Mitforschen wird zu einer Mitmachbewegung.“
Ein Beispiel für Bürgerwissenschaft ist das Projekt „AdaptForstK“, das Martin Gerzabek von der Universität für Bodenkultur Wien vorstellte: „Wir haben ein großes Problem mit dem Klimawandel, insbesondere in Trockengebieten. Zum Beispiel kommt im Waldviertel die Fichte an ihre Grenzen. In so genannten Living Labs, also in lebenden Laboratorien, wollen wir mit Waldbesitzern ein offenes Innovationsökosystem schaffen.“ Anhand der Erforschung von Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotopen bei der Photosynthese der Bäume und von Trockenzeiten sollen kleine Betriebe angeleitet werden, „selbst tätig zu werden und zu überlegen, wie kann ich meinen Wald zukunftsfit gestalten“, so Gerzabek.
Bettina Pospisil von der Universität für Weiterbildung Krems arbeitet mit Schülerinnen und Schülern an dem Projekt „Young Citizen Scientists against Disinformation“: „Wir wollen die Jugendlichen selbst zu Forscherinnen und Forschern machen, um von ihnen zu lernen, was Desinformation für sie überhaupt bedeutet, aber auch, was das für Informationen sind, mit denen sie täglich konfrontiert sind“, spricht sie etwa Fake-News in den sozialen Medien an.
Als drittes Projekt stellte Bernhard Engelmann von der FH St. Pölten „Access“ vor: „Wir nutzen innovative Technologien, sprich Smartphone-Kameras, Cloud-Computing und KI, um biomechanische Daten zu Kniearthrose-Patienten zu finden.“ Bisher sei das nur in speziellen Ganglaboren möglichen gewesen, mittlerweile an fast jedem Ort. Damit würden Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit ihren Patientinnen und Patienten selbst zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: „Das ergibt natürlich eine ganz andere Diversität und andere Stichprobengrößen“, so Engelmann abschließend.
Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, T: +43 2742 9005 – 12704, M: +43 676 812 15283, E: lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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