LR Teschl-Hofmeister zum Welt-Frauentag am 8. März

Gleichberechtigung, Partizipation und Mental Load

Gleichberechtigung, v. a. in wirtschaftlicher Hinsicht, Partizipation beim politischen Engagement und Mental Load nannte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister am heutigen Freitag in St. Pölten als Hauptpunkte, warum es den Welt-Frauentag am 8. März immer noch brauche:

„Der Equal Pay Day war heute in Österreich am 13. Februar, in Niederösterreich am 12. Februar, der Einkommensunterschied liegt bei 11,7 Prozent. Das heißt, dass Frauen pro Jahr 43 Arbeitstage umsonst leisten. Auf das Erwerbsleben umgelegt sind das acht Jahre“, betonte dabei die Landesrätin und ergänzte in Bezug auf die Alltagsarmut: „28 Prozent der alleine lebenden Pensionistinnen sind armutsgefährdet, aber nur 17 Prozent der Männer“. Dabei hätten Frauen im Alterssegment zwischen 25 und 64 Jahren die wesentlich bessere Ausbildung, sie entschieden sich aber immer noch großteils für schlechter bezahlte Berufe.

„Der Gehaltsrechner des AMS weist zum Beispiel für einen Installateur mehr als 800 Euro monatlich mehr als für eine Einzelhandelskauffrau aus, das sind pro Jahr 9.600 Euro bzw. bei 40 Berufsjahren 384.000 Euro. Bei Berufen mit Studienabschluss sind es etwa bei einem Hardware-Entwickler über 1.060 Euro monatlich mehr als bei einer Betriebswirtin, das sind im Jahr 12.720 Euro bzw. in 40 Jahren 508.000 Euro“, führte Teschl-Hofmeister aus nannte als entsprechende Gegenmaßnahmen den Ausbau des Online-Tools für die Berufsorientierung, Tech Datings, den „Girls Day“ u. a.

Bei der Care-Arbeit von Frauen sprach die Landesrätin davon, dass im Durchschnitt die Hälfte der Arbeit unbezahlt sei, das wirke sich auch auf die Alterspensionen aus: Frauen erhielten demnach 2023 in Niederösterreich durchschnittlich um 35 Prozent weniger Pension als Männer. „Um über eine selbstständige Altersvorsorge zu verfügen, ist es daher notwendig, die Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, aber auch die Teilzeitarbeit zu reduzieren“, meinte die Landesrätin und verwies auf Maßnahmen wie die Kinderbetreuungsoffensive, das Projekt „Geldheldinnen“, die Angebote der Frauenberatungsstellen zur Weiterbildung in Finanzfragen sowie die Forderung nach einer Finanzbildung in der Schule.

Als zweiten großen Punkt sprach Teschl-Hofmeister die politische Partizipation von Frauen an: „Niederösterreich hat mit 83 die meisten Bürgermeisterinnen und liegt über dem Österreich-Durchschnitt, im Gemeinderat liegt der Anteil der Gemeinderätinnen bei 27 Prozent. Niederösterreich ist im Bundesländervergleich also vorne dabei – von einem repräsentativen Anteil kann aber noch nicht die Rede sein“. Gemäß einer Gemeindebund-Umfrage im Vorjahr seien die schwierige Vereinbarkeit mit der Familie, mangelndes Selbstvertrauen und die männlich geprägte Parteikultur als Hauptgründe für das unverhältnismäßig geringere weibliche Engagement in der Gemeindepolitik genannt worden. Um den Frauenanteil in der niederösterreichischen Kommunalpolitik zu erhöhen, startet im September der bereits sechste Durchgang des NÖ Politik Mentoring-Programms für Frauen.

Beim Thema Mental Load sprach die Landesrätin vor allem die gesundheitlichen Probleme an: „Aufgrund der Mehrfachbelastungen gibt es mittlerweile bei Frauen mit 35,7 Prozent aller Todesursachen mehr Herzinfarkte als bei Männern“. Nach vier entsprechenden Veranstaltungen im Vorjahr soll 2025 noch stärker darüber informiert werden. Neben den notwendigen Gesprächen mit den Partnern verwies die Landesrätin dabei abschließend auch auf die Frauen- und Mädchenberatungsstellen.

Elisabeth Cinatl, Vorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, ging in ihrem Statement auf typische Beratungen in diesen Einrichtungen ein und führte weitere Fakten an: „Burschen erhalten um 20 Prozent mehr Taschengeld als Mädchen, Frauen leisten täglich um zweidreiviertel Stunden mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, und bei nur einem Prozent der Männer dauert die Väterkarenz länger als sechs Monate“.

Nähere Informationen beim Büro LR Teschl-Hofmeister unter 02742/9005-12655, Dieter Kraus, und e-mail dieter.kraus@noel.gv.at.

Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
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