Extremismusprävention an Wiener Schulen – Bildungsdirektion für Wien setzt auf Sensibilisierung und Kooperationen

Gewaltprävention und Radikalisierungsbekämpfung sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen, Sozialarbeit, Justiz, Politik und der Bevölkerung erfordern.

Die Bildungsdirektion für Wien setzt bereits seit Jahren zahlreiche Initiativen und Projekte zur Gewalt- und Extremismusprävention um. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und externen Partnerorganisationen wird darauf geachtet, frühzeitig einzugreifen, gefährdete Jugendliche zu erreichen und Pädagog/innen zu sensibilisieren.

Dass die diversen Maßnahmen Wirkung zeigen, wurde erst kürzlich bei der Verhaftung eines Teenagers im Zusammenhang mit der Planung eines Anschlages auf den Westbahnhof deutlich. Bereits im Dezember wurde nach Rücksprache mit der Schulqualitätsmanagerin seitens Schulleitung Kontakt mit der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst aufgenommen und der Verdacht auf Radikalisierung gemeldet.

Im Zuge dessen waren Beratungslehrerin und Klassenvorstand mit der Beratungsstelle Extremismus in Kontakt. Es folgten mehrere Gespräche und gemeinsam wurde versucht mit der Thematik am Standort gewissenhaft umzugehen. Dieses Vorgehen beinhaltete u.a. Beratungsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse. Die berechtigten Ängste wurden ernstgenommen und sie wurden zudem aufgefordert, ihre Beobachtungen mitzuteilen, um im akuten Fall einschreiten zu können.

Ebenso gab es seitens der Pädagoginnen regelmäßigen telefonischen Austausch mit der Mutter, auch im Zuge der Verhaftung wurde sie unterstützt

Das Vorgehen der Schule zeigt beispielhaft, wie wichtig Sensibilisierung ist und welch wichtige Rolle die Schule dabei spielt. Denn fest steht: Durch die Aktivitäten der Schule in Kooperation mit den zuständigen Behörden und das Engagement des Schulleiters und der Pädagoginnen war es möglich, den Fall aufzudecken und somit Schlimmeres zu verhindern.

„Ein friedliches Zusammenleben erfordert Austausch, Zuhören und die gemeinsame Arbeit an schwierigen Themen. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle und müssen sichere Orte für alle sein – mit null Toleranz gegenüber Gewalt oder Hass. Gleichzeitig können sie diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Radikalisierung geschieht oft außerhalb des schulischen Umfelds – im Internet, im sozialen Umfeld oder in der Familie. Daher braucht es breit angelegte Initiativen, um Jugendliche vor extremistischen Ideologien zu schützen und ihnen Perspektiven zu bieten,“ so Bildungsdirektorin Elisabeth Fuchs.

Mit der Wiener Polizei hat die Bildungsdirektion für Wien eine verlässliche und starke Partnerin an ihrer Seite. Initiativen wie _All Right – Alles was Recht ist!,_ _Click & Check_, _Look@theirlife_ und _Look@yourlife _leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung der Wiener Schüler/innen, Pädagog/innen und Eltern.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil dieser Bemühungen ist die Implementierung von Kinderschutzkonzepten an allen Wiener Schulen. Diese Konzepte dienen dazu, jegliche Form von Gewalt zu verhindern und Risiken für Kinder und Jugendliche zu minimieren. Sie beinhalten präventive Maßnahmen, klare Verhaltensrichtlinien und Handlungsanweisungen für den Umgang mit Verdachtsfällen. Die Erstellung der Konzepte war ein partizipativer Prozess, in den alle Schulpartner eingebunden waren.

Für den Fall, dass Pädagog/innen auffälliges Verhalten beobachten oder sich unsicher sind, können sie sich jederzeit an die Schulleitung wenden und diese wiederum an die/den zuständigen Schulqualitätsmanager/in. Schüler/innen können sich weiterhin an den Klassenvorstand oder die/den Beratungslehrer/in wenden.

Darüber hinaus steht die Schulpsychologie der Bildungsdirektion für Wien Montag bis Freitag von 7:30 Uhr bis 15:30 Uhr telefonisch zur Verfügung.

Pia Unger

Leiterin der Stabsstelle Kommunikation und
Schulpartnerschaft der Bildungsdirektion für Wien

Pia.unger@bildung-wien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.