WKÖ-Fahrzeugindustrie sieht EU-Pläne als dringend notwendige Impulse für die Automobilwirtschaft

Branchensprecher Tutner: „Die Richtung stimmt, aber die Herausforderungen kommen mit der Umsetzung – und diese muss rasch erfolgen“

„Die österreichische und die europäische Automobilindustrie sind wichtige Bestandteile der Wirtschaft und befinden sich in einer kritischen Phase: Aufträge bleiben aus, die Produktion wird heruntergefahren, Standorte müssen geschlossen oder verlegt werden. Von den Ergebnissen des strategischen Dialogs unter der Leitung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet sich die Branche daher Impulse, die die europäischen Industriestandorte und speziell jene in Österreich wieder konkurrenzfähig machen“, sagt Hansjörg Tutner, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Wir erkennen die pragmatische Wende im Aktionsplan der Kommission inmitten globaler Marktturbulenzen an, bestehen aber auf eine rasche Umsetzung.“

Wie alle Marktteilnehmer in Europa setzen die österreichischen Fahrzeugherstellern auf eine emissionsfreie Mobilität und haben gemeinsam bereits viele Milliarden Euro in die Transformation investiert. Allerdings zeigen Marktdaten, dass Hersteller allein den Übergang nicht in dem von der EU-Gesetzgebung geforderten Tempo bewerkstelligen können. Für alle Fahrzeuge sind ehrgeizige Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, Nachfrageanreize und Maßnahmen zur Senkung der Herstellungskosten erforderlich. Eine Technologieoffenheit muss ein fixer Bestandteil der künftigen Strategie bleiben.

„Der Aktionsplan identifiziert viele Schlüsselbereiche, in denen sofortige Arbeit erforderlich ist. Die vorgeschlagene Flexibilität zur Erreichung der CO2-Ziele in den kommenden Jahren ist eine langjährige Forderung des Fachverbandes Fahrzeugindustrie und ein wichtiger erster Schritt hin zu einem pragmatischeren Ansatz zur Dekarbonisierung, der von den Markt- und geopolitischen Realitäten vorgegeben wird. Es verspricht eine Atempause für die Automobil- und Transporterhersteller, sofern die dringend benötigten Nachfrage- und Ladeinfrastrukturmaßnahmen jetzt auch tatsächlich greifen“, bekräftigt WKÖ-Branchenvertreter Tutner die Stellung des europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA).

„Jedoch müssen aus Sicht der österreichischen Fahrzeugindustrie noch weitere wichtige Maßnahmen umgesetzt werden“, so Tutner:

* Einer drohenden Deindustrialisierung muss durch eine Anpassung des Beihilferechts entgegengewirkt werden.
* EU-weite Ausbildungs- und Förderprogramme für die Automobilindustrie sorgen für ausreichendes Fachpersonal und einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Ein österreichweites Weiterbildungslabor als Initiative des Fachverbandes befindet sich mit Beteiligung aus Industrie und Wissenschaft bereits im Aufbau. Bei bestimmten Schlüsseltechnologien liegt das Fachwissen und die Innovationsführerschaft außerhalb Europas.
* Regulatorische und technologische Markteintrittsbarrieren müssen endlich wieder sinken und es braucht einen konsequenten Bürokratieabbau. (PWK081/JHR)

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