13.3.2025: Tag der Niere – World Kidney Day
Nierenerkrankungen wirksam bekämpfen!
Über 10 % der Gesamtbevölkerung in Österreich sind von einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) betroffen, die häufig als Folge anderer Krankheiten auftritt. Besonders im globalen Trend nehmen arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und Adipositas zu, was zusammen mit der steigenden Lebenserwartung zu einer deutlichen Zunahme der CKD-Fälle führt. Menschen mit Diabetes mellitus entwickeln 20 % bis 40 % eine diabetische Nierenerkrankung, mehr als 20 % aller Hypertoniker:innen entwickeln im Laufe der Zeit eine CKD, und rund die Hälfte aller Herzinsuffizienzpatient:innen leidet an chronischen Nierenproblemen – dies alles mit steigender Tendenz! Eine CKD erhöht insgesamt das Risiko für Morbidität und Mortalität signifikant und verstärkt zudem das bereits hohe kardiovaskuläre Risiko dieser global wachsenden Risikogruppen. Deshalb schätzen die WHO und führende internationale Fachgesellschaften, dass CKD bis Ende der kommenden Dekade zur fünfthäufigsten Todesursache weltweit aufsteigen wird, nachdem sie 2013 noch auf Platz 19 lag.
Erfreulicherweise gab es in den letzten Jahren bedeutende therapeutische Innovationen in der Nephrologie, die das Fortschreiten einer CKD effektiv beeinflussen können. Zudem wurden erhebliche Fortschritte bei vielen anderen Nierenkrankheiten erzielt: So werden zielgerichtete Therapien gegen ehemals gefürchtete und lebensbedrohliche Autoimmunerkrankungen mit Nierenbeteiligung laufend besser und spezifischer, und wir befinden uns gerade mitten in dieser spannenden Entwicklung gänzlich neuer Behandlungsmöglichkeiten. Insgesamt stehen uns derzeit deutlich mehr innovative und hoch effiziente Therapien zur Verfügung als je zuvor, um sowohl den akuten als auch den schleichenden Verlust der Nierenfunktion zu bekämpfen und somit die Morbidität und Mortalität der betroffenen Patient:innen erheblich zu verbessern.
Damit aber Patient:innen mit chronischen Nierenerkrankungen die nötige Therapie erhalten, ist eine frühzeitige Diagnose unerlässlich. Hier besteht jedoch noch viel Handlungsbedarf! Obwohl die Diagnose einer CKD lediglich zwei Parameter erfordert – die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR), die aus dem Serum-Kreatinin berechnet wird, und die Albuminurie aus einem Spontanharn, bestimmt durch den Urin-Albumin-Kreatinin-Quotienten, bleibt die CKD leider immer noch stark unterdiagnostiziert.
Der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie (ÖGN) ist es daher ein Anliegen, die öffentliche Aufmerksamkeit für Nierenerkrankungen und den Zugang zu Diagnostik und Therapie für alle Betroffenen zu verbessern. Zum Weltnierentag am 13. März 2025 fordern wir die behandelnden Ärztinnen und Ärzte auf, ihre Risikopatientinnen und -patienten (mit Diabetes, Hypertonie, Herzerkrankungen) auf das Vorliegen einer Nierenerkrankung zu screenen! Ebenso appellieren wir an die zuständigen Krankenversicherungsträger, nicht in unserem gemeinsamen Bemühen nachzulassen, die Messung des Serum-Kreatinins aus dem Blut und des Albumin-Kreatinin-Quotienten aus dem Harn in die regelmäßigen Gesunden-/Vorsorgeuntersuchung aufzunehmen.
Gemeinsam für Gesunde Nieren!
Österreichische Gesellschaft für Nephrologie
Priv.-Doz. Dr. Michael Rudnicki
Telefon: +43 512 504 81337
E-Mail: michael.rudnicki@i-med.ac.at
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