Vollspaltenböden: Über der neuen Regierung hängt Deadline
VIER PFOTEN startet Protest-E-Mail-Aktion
Im Jahr 2022 hat die Regierung aus ÖVP und Grünen ein Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung angekündigt, mit einer Übergangsfrist für österreichische Landwirt:innen bis 2040. Der Verfassungsgerichtshof erklärte diese Frist als zu lang. Nun hängt über der neuen Regierung eine Deadline: Bis 31. Mai 2025 hat der VfGH ihr Zeit gegeben, eine neue Übergangsfrist für den Ausstieg zu beschließen. VIER PFOTEN schlägt deshalb Alarm: Denn es geht für Schweine tatsächlich um alles. Den Vertreter:innen der Landwirtschaft wirft die Tierschutzorganisation Scheinheiligkeit vor. Sie startet daher heute eine digitale Protestaktion: Unterstützer:innen können an die zuständigen Minister:innen Korinna Schumann und Norbert Totschnig ein E-Mail schicken, um sie zum Handeln aufzufordern.
„Es steht jetzt wirklich Spitz auf Knopf. Denn die Frage ist ja nicht nur, wann die Vollspaltenböden verboten werden, sondern auch und vor allem: Wie sollen Schweine stattdessen gehalten werden? Das Risiko ist groß, dass uns etwas als „Verbot“ verkauft wird, das für die Tiere kaum Verbesserungen bringt“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Sollte sich die neue Regierung bis spätestens Ende Mai nicht entscheiden, wäre das tatsächlich fatal: Denn dann wird automatisch jener Mindeststandard Gesetz, der bereits für Neu- und Umbauten von Ställen gilt. Das bedeutet: Es reicht, wenn in einem Drittel der Stallfläche weniger Spalten sind, die restlichen zwei Drittel dürfen unverändert bleiben. Außerdem würde künftig jedes Tier statt mindestens 0,7 m² mindestens 0,8 m² Platz bekommen.
„Es ist einfach scheinheilig, hier von einem Verbot von Vollspaltenböden zu sprechen. In Wahrheit ist es dieselbe Tierquälerei wie bisher. Denn einem Schwein ist es völlig egal, ob in einem Drittel des Stalles weniger Spalten im Beton sind. Es braucht vor allem zwei Dinge: Stroh und Platz“, so Weissenböck.
Selbst wenn die neue Frist für ein Ende der Vollspaltenböden noch so kurz ausfallen sollte: Solange Schweine nicht auf Stroh stehen dürfen und mindestens doppelt so viel Platz haben, ist das laut VIER PFOTEN irrelevant. „Wir fordern von Korinna Schumann und Norbert Totschnig, ein echtes Verbot auf den Weg zu bringen und Haltungsbedingungen zu schaffen, die das Leben der Tiere wirklich verbessern. Viel Zeit bleibt der Regierung nicht mehr“, sagt Kampagnenleiterin Weissenböck.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Mag. Elisabeth Penz
Telefon: 06643086303
E-Mail: elisabeth.penz@vier-pfoten.org
Website: https://www.vier-pfoten.at
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