Syrien: CARE hilft Familien, ihre Lebensgrundlagen wiederaufzubauen
Nach fast 14 Jahren Krieg sind rund 16,7 Millionen Menschen in Not: Mit Unterstützung der Europäischen Union leistet CARE Hilfe für Familien in Syrien
Der Krieg in Syrien hat tiefe Spuren hinterlassen: Mehr als 13 Millionen Menschen wurden vertrieben, über die Hälfte davon innerhalb des Landes. Die wirtschaftliche Lage ist katastrophal: Fast 90 Prozent der Bevölkerung leben in Armut. Anhaltende Gewalt in Teilen des Landes und die Folgen der Klimakrise, darunter wiederkehrende und längere Dürreperioden, haben gravierende Folgen für die Ernährungssicherheit. Die Erdbeben von 2023 haben die Situation weiter verschärft, essenzielle Infrastruktur zerstört und die Versorgung mit Wasser und Strom massiv beeinträchtigt. Insgesamt sind 16,7 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Mehrheit davon Frauen und Kinder. Mit Unterstützung der Europäischen Union und in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern leistet CARE Nothilfe und fördert syrische Familien beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen.
„Mit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember hat für viele Menschen in Syrien ein neues Kapitel begonnen. Die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft ist groß, doch die Herausforderungen bleiben enorm. Die humanitäre Lage bleibt katastrophal: Millionen Menschen sind intern vertrieben und benötigen dringend Unterstützung. Sie kämpfen täglich ums Überleben und können grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, sauberes Wasser, sichere Unterkünfte, Gesundheitsversorgung und Bildung nicht decken. Besonders Frauen und Kinder sind betroffen“, sagt ANDREA BARSCHDORF-HAGER, GESCHÄFTSFÜHRERIN VON CARE ÖSTERREICH. „CARE arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt mit Unterstützung der Europäischen Union in Syrien. Wir leisten dringend benötigte Nothilfe und helfen den Menschen dabei, sich wieder eine Existenz aufzubauen – sei es durch finanzielle Unterstützung, Schutzprogramme oder Ausbildungsinitiativen.“
WIRTSCHAFTLICHE STÄRKUNG VON FRAUEN UND KLEINEN UNTERNEHMEN
Im Rahmen eines Projekts, das von der Europäischen Union finanziert wird, unterstützt CARE frauengeführte sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die von den Erdbeben im Februar 2023 betroffen waren. Sie erhalten finanzielle Zuschüsse, um ihre Betriebe wiederaufzubauen. Eine davon ist die 30-jährige Hiba.
Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern betreibt einen kleinen Bauernhof am Stadtrand von Idlib im Nordwesten Syriens. Mit der Herstellung von Milch- und Käseprodukten verdiente sich Hiba ein bescheidenes Einkommen. Doch die Erdbeben vor zwei Jahren zerstörten große Teile ihres Betriebs. „Es war eine Katastrophe. Ich habe mehrere Nutztiere verloren und meine Geräte wurden ruiniert. Alles, woran ich jahrelang gearbeitet hatte, war plötzlich weg“, erinnert sich Hiba.
Durch das Projekt erhielt Hiba Unterstützung für den Wiederaufbau. Mit einem finanziellen Zuschuss konnte sie neue Ausrüstung nachkaufen und ihre Käseproduktion wieder in Betrieb nehmen. Hiba besuchte zudem Schulungen von CARE, wo sie über Projektmanagement, Nachhaltigkeit und Marketing lernte. Dieses Wissen nutzt sie, um die Qualität ihrer Produkte zu verbessern und neue Möglichkeiten für den Absatz zu finden. Dadurch konnte sie ihre Einnahmen nachhaltig steigern.
„Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, mein Geschäft wirklich unter Kontrolle zu haben und zu verstehen, wie ich finanzielle Stabilität erreiche. Ich möchte mein Unternehmen ausbauen und noch erfolgreicher werden“, sagt Hiba und fügt hinzu: „Jetzt kann ich mir eine bessere Zukunft für mich und meine Familie vorstellen.“
SO HILFT CARE: Seit 2013 arbeitet CARE mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und gemeinsam mit Partnerorganisationen in Syrien. In den am stärksten von den Erdbeben betroffenen Gebieten im Norden Syriens leistet CARE Nothilfe für Vertriebene und unterstützt beim Wiederaufbau von Existenzen. Zudem sichert CARE den Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung, unter anderem durch das Bauen und die Sanierung von Brunnen, Toiletten und Handwaschstationen, die Verteilung von Seife und Hygiene-Kits sowie Abwassermanagement.
Frauen und Mädchen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen oder bedroht sind, erhalten Schutz durch spezielle Programme. Dazu gehören mobile Anlaufstellen für sexuelle und reproduktive Gesundheit, psychosoziale Beratung sowie finanzielle Unterstützung. Gleichzeitig werden Aufklärungskampagnen, die sich an Männer und Buben richten, zur Prävention von Gewalt durchgeführt. Darüber hinaus fördert CARE Berufsausbildungen für Frauen und Mädchen, um ihnen eine unabhängige Zukunft zu ermöglichen. Im Rahmen einer Lehrlingsinitiative werden zudem 250 Unternehmen beim Neustart unterstützt.
INSGESAMT PROFITIEREN VON DEM PROJEKT RUND 570.000 MENSCHEN, DIE MEHRHEIT DAVON SIND FRAUEN.
CARE Österreich
Stephanie Weber
Presse & Medien
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