NÖ Landwirtschaftskammerwahl: Bauernbund analysiert Ergebnis

Landesbauernrat bespricht Kammerwahl und aktuelle Themen

Am heutigen Landesbauernrat wurden die Wahlergebnisse intensiv analysiert und aktuelle agrarpolitische Themen diskutiert.

Für LH-Stv. Stephan Pernkopf, Obmann der mit rund 100.000 Mitgliedern größten Teilorganisation der ÖVP, ist das Wahlergebnis mit 82 % für den NÖ Bauernbund ein klarer Vertrauensbeweis und ein wichtiger Arbeitsauftrag: „Die Bäuerinnen und Bauern wissen, auf wen sie sich verlassen können. Das Ergebnis ist eine Bestätigung für den Bauernbund-Weg: Klare Kante, harte Arbeit, persönlich vor Ort und praktisch in der Umsetzung. Also persönliche Gespräche mit intensiver regionaler Verankerung unserer Kandidatinnen und Kandidaten, eine starke Struktur mit engagierten Funktionärinnen und Funktionären sowie eine fundierte inhaltliche Arbeit mit den besten Agrarexperten und vor allem mit den Praktikern am Acker und im Stall.“

„DIE FPÖ IST AM BAUERNBUND ZERSCHELLT“

Der Spitzenkandidat der Wahl und eindrucksvoll bestätigte niederösterreichische Kammerpräsident Johannes Schmuckenschlager fasst das Ergebnis zusammen: „Das Ergebnis zeigt, wie groß das Vertrauen der bäuerlichen Familien in den Bauernbund ist, und die für Kammerwahlen hohe Wahlbeteiligung beweist, wie wichtig den Wählerinnen und Wählern ihre Kammer ist und dass sie die Arbeit und die Beratung aller Mitarbeiter sowie der gewählten Amtsinhaber schätzen.“

Bereits im Vorfeld analysierte der Meinungsforscher Christoph Haselmayer, Chef des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse, das Ergebnis so: „Die Ergebnisse der Landwirtschaftskammerwahl sprechen eine deutliche Sprache“, so seine Einschätzung. „Dem ÖVP-Bauernbund wird landauf, landab in riesigem Ausmaß die Treue gehalten. Die FPÖ ist am mächtigen NÖ Bauernbund zerschellt. Das unterstreicht die starke Verankerung des Bauernbundes als verlässliche Interessenvertretung gerade im ländlichen Raum und zementiert seine Vormachtstellung“, so Haselmayer.

FRAUENPOWER FÜR DEN BAUERNBUND UND FORDERUNG NACH EINEM PRODUKTIVEN EUROPA

„Ein Drittel der Mandatare des NÖ Bauernbundes in der Vollversammlung der Landes-Landwirtschaftskammer wird zukünftig weiblich sein – ein wichtiger Schritt für mehr Mitbestimmung und Vielfalt in der Agrarpolitik“, freut sich Vizepräsidentin Andrea Wagner. Gleichzeitig bedauert sie, dass keine andere Partei Frauen in dieses Gremium entsendet: „Gerade in der Landwirtschaft ist es entscheidend, dass die Realität aller Bäuerinnen und Bauern abgebildet wird. Wir setzen auf eine starke weibliche Stimme in der Interessenvertretung.“

„Es braucht jetzt dringend Lösungen im Bereich des Pflanzenschutzes, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten“, fordert indes Vizepräsident Lorenz Mayr angesichts aktueller Entwicklungen. Die Schließung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf sei ein harter Schlag für die heimische Landwirtschaft und dürfe nicht zu weiteren Verschlechterungen führen. „Wenn Pflanzenschutz in Europa verboten wird, importieren wir stattdessen offensichtlich lieber Produkte, die mit genau diesen Mitteln behandelt wurden. Wenn eine Zuckerfabrik geschlossen wird, verlieren wir Arbeitsplätze und vor allem die Chance auf mehr heimische Produktion und sind erneut auf Importe angewiesen. Als Bauernbund stehen wir für ein produktives, leistungsfähiges Europa. Das funktioniert nur, wenn wir auch Produktion und Leistungsfähigkeit im Land halten.“

Aufgrund der aktuellen Lage verabschiedete der Landesbauernrat auch eine Resolution inklusive Forderungskatalog, mit Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit mit heimischem Zucker zu stärken und die niederösterreichischen Rübenbauern zu unterstützen.

REGIERUNGSPROGRAMM VORGESTELLT

Das Regierungsprogramm der neuen Bundesregierung enthält zahlreiche positive Maßnahmen für die Landwirtschaft, darunter das Bekenntnis zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die Förderung der Bio-Landwirtschaft, Unterstützung bei Klimawandelanpassung, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Planungssicherheit für Tierhaltungsbetriebe sowie die Förderung von Innovation und Bildung, die Beibehaltung des Agrardiesels und eine Absage an Eigentumssteuern.

„Viele Bauernbund-Forderungen finden sich im Programm wieder, das ein starkes Zeichen für unsere bäuerlichen Betriebe ist. Eigentum schützen. Leistung fördern. Produktion stärken – das sind unsere Ziele, die auch im Regierungsprogramm verankert wurden“, so Schmuckenschlager, der die bäuerlichen Interessen auch im Nationalrat vertritt.

Mit der neuen Bundesregierung werden die bäuerlichen Interessen auch im Klima- und Umweltschutz auf Ministeriumsebene stärker berücksichtigt. Die Agenden sind seit der vor wenigen Tagen beschlossenen Novelle des Bundesministeriengesetzes nun im Landwirtschaftsministerium unter dem Bauernbündler Norbert Totschnig angesiedelt. Diese inhaltlichen und personellen Änderungen stellen sicher, dass Landwirtschaft und Naturschutz nicht mehr gegeneinander ausgespielt, sondern gemeinsam gedacht werden. Damit sind nunmehr auch befürchtete Enteignungen im Rahmen der Renaturierung ausgeschlossen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass damit auch der Konflikt zwischen dem NÖ Bauernbund und Tierschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz einer Lösung zugeführt wurde und man sich auf einen Vergleich einigen konnte. Ein konstruktiver Dialog steht nun im Vordergrund. So stellte der Landesbauernrat des NÖ Bauernbundes fest: „Hiobsbotschaften dürfen die Bäuerinnen und Bauern nicht verunsichern. Mit Minister Totschnig ist nun gesichert, was unter Ministerin Gewessler höchst unsicher war. Nämlich: Keine Enteignungen!“

DER LANDESBAUERNRAT DES NÖ BAUERNBUNDES

Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Analyse der Landwirtschaftskammerwahl, die sowohl auf Landesebene als auch in 21 Bezirksbauernkammern stattfand (20 Bezirke plus Waidhofen/Ybbs als eigenständiger Kammerbezirk). Der NÖ Bauernbund trat als einzige Fraktion in allen Bezirken an. In Mödling stellte sich der Bauernbund als einzige Partei der Wahl. Über 1.500 Bäuerinnen und Bauern auf Landes- und Bezirksebene kandidierten auf den Listen – somit wurden alle verfügbaren Listenplätze besetzt.

Der Landesbauernrat ist das höchste Gremium im NÖ Bauernbund. Rund 200 Bauernbündlerinnen und Bauernbündler aus allen Bezirken, allen agrarischen Branchen, jeder Altersgruppe und allen politischen Ebenen – von der Orts- und Gemeindeebene über die Bezirke, dem Land, den Bund und bis zur EU – sind hier vertreten. „Vom Ortsbauernrat bis zur Ministerin geben hier engagierte Bauernbündler der Landwirtschaft eine Stimme. Wir sind die einzige politische Organisation, die ihre Mitglieder persönlich von Haus zu Haus besucht. Das schafft Vertrauen und ist ein klarer Arbeitsauftrag für die Zukunft“, betont NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

NÖ Bauernbund
Pressesprecher Benjamin Lorenzer
Telefon: 02742/9020-2340
E-Mail: lorenzer@noebauernbund.at
Website: https://www.noebauernbund.at

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