Hegeabschüsse forderten 25 tote Füchse bei Irrsee im Salzkammergut (OÖ)

In der Paarungszeit werden Füchse besonders bejagt, da sie „unvorsichtiger“ sind. Füchse haben in den meisten Bundesländern noch immer keine Schonzeit und dürfen getötet werden.

_Bei der sogenannten Streckenlegung nach einer Fuchsjagd in Oberösterreich mit ca. 25 Füchsen, die auf den Bildern erkennbar sind, soll den Tieren Respekt entgegengebracht werden. Von Respekt kann bei der Fuchsjagd aber kaum die Rede sein, denn es werden Jagdmethoden angewandt, die nachweislich Tierqualen verursachen._

_„_Die Fuchsjagd ist nicht nur grausam und populationsdynamisch völlig sinnlos, sondern auch ökologisch kontraproduktiv_“, sagt der Bevollmächtigte des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer._

Die Bejagung des Fuchses ist in Österreich weit verbreitet und gehört paradoxerweise zur Hege. Jäger:innen wollen jagdbare Tiere wie Rebhuhn, Fasan oder Feldhase vor dem Fuchs schützen – nicht nur, damit diese überleben, sondern um sie dann selbst schießen zu können. Dass die eigentliche Hauptgefahr für Rebhühner und Feldhasen die intensive Landwirtschaft ist, bleibt bei dieser Rechnung unberücksichtigt.

TIERQUAL BEI DER FUCHSJAGD?

Zum einen gibt es die Baujagd, bei der Hunde (Dackel oder Terrier) in den Fuchsbau geschickt werden, um die Füchse aus dem Bau zu treiben. Am Ausgang des Baues steht ein:e Jäger:in, der:die dann den Abzug drücken und den Fuchs erschießt. Bei der Baujagd kommt es nicht selten zu Kämpfen zwischen dem Hund und dem gejagten Tier unter der Erde. Die Jäger:innen versuchen den Kampfgeräuschen zu folgen und die beiden mit einer Schaufel auszugraben. Eine weitere Methode der Fuchsjagd sind Totschlagfallen. Nicht alle Füchse sind sofort tot, denn einige versuchen, den Köder mit der Pfote zu angeln, wodurch nur ein Bein eingeklemmt wird und der Fuchs manchmal tagelang schwer verletzt und panisch in der Falle hängt, um dann von Jägern erschossen zu werden.

SINNLOSE BEJAGUNG?

Es gibt Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass die Bejagung von Füchsen die Populationen sogar erhöht. Die Fuchsdichte kann durch die Jagd flächenmäßig nicht verringert werden, erst bei einem Abschuss von rund 80% der gesamten Füchse würde sich der von den Jägern:innen gewünschte Effekt – weniger Füchse – einstellen (Baker P., Harris S. (2006)). In Studien, in denen die Fuchspopulation vor und nach einem Jagdverbot untersucht wurde, konnte in 8 von 9 Gebieten kein Unterschied festgestellt werden (Webbon C.C., Baker P.J., Harris S. (2004)). Diese Untersuchungen zeigen, dass das Ziel der Jägerschaft unrealistisch ist und zudem mit starken Schmerzen bei den betroffenen Tieren verbunden ist. Die derzeitige Fuchsjagd ist somit auch aus ökologischer Sicht sinnlos.

ÖKOLOGISCHE ROLLE DES FUCHSES

In Gebieten mit höherer Fuchsdichte gibt es signifikant weniger Zecken mit dem Erreger der für den Menschen gefährlichen Lyme-Borreliose. Auch im Waldökosystem, das durch hohe Reh- und Rotwildbestände (die von Jägern gefüttert werden) in Mitleidenschaft gezogen wurde, zeigen sich positive Effekte durch die Anwesenheit von Füchsen.

Es ist an der Zeit, den Fuchs als Tier des Jahres 2025 stärker in den Fokus zu rücken und ihn für seiner Rolle in der Natur Respekt zu zollen.

FOTOMATERIAL HIER: HTTPS://WE.TL/T-MBDESANXFI

Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“
Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer
Telefon: 0664 3335025
E-Mail: kontakt@bundesjagdgesetz.at
Website: https://bundesjagdgesetz.at

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