Erste Wiener Anti-Atom-Exkursion: Bildung im Atombereich für Wiener Schüler*innen
Stadtrat Czernohorszky und Umweltanwältin Tichelmann blicken voller Sorge auf globale Entwicklungen im Atombereich und ermutigen Schüler*innen ihre kritische Stimme zu erheben
Am 11. März jährte sich der Jahrestag der schrecklichen Katastrophe in Fukushima zu 14. Mal. Die Unfälle von Fukushima und Tschernobyl zeigen deutlich, welche Folgen Atomenergie haben kann.
„Wien spricht sich deutlich gegen die Verlängerung von Lizenzen für veraltete Atomkraftwerke sowie den Bau neuer Anlagen in Europa aus. Der Krieg in der Ukraine hat eindrücklich gezeigt, welche Risiken diese Technologie mit sich bringt. Die wiederholten Angriffe auf Saporischschja und Tschernobyl verdeutlichen, dass ein Kernkraftwerk niemals vollständig geschützt werden kann,“ betont Wiens Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky.
KOMMENDE GENERATIONEN SOLLEN IN SICHERHEIT LEBEN
Bei der ersten Wiener Anti-Atom-Exkursion bekommen Schüler*innen nun die Möglichkeit, Einblicke in den komplexen Atombereich zu erhalten. Ziel der Exkursion waren die Anlagen der Nuclear Engineering Seibersdorf (NES). In Seibersdorf wird radioaktiver Abfall aus dem medizinischen Bereich und der Industrie behandelt und gelagert. Die NES ist ebenfalls zuständig für die Stilllegung und Dekontamination strahlentechnischer Anlagen. Die Schüler*innen waren einerseits erstaunt, wie energieaufwendig die Entsorgung von radioaktivem Material ist und andererseits erleichtert, dass in Österreich relativ wenig radioaktiver Abfall anfällt.
Begleitend zur Veranstaltung findet auch ein Workshop der Wiener Umweltanwaltschaft statt, bei dem Schüler*innen Fakten und Informationen zum Thema Atomenergie erhalten. „Bei Themen, die Auswirkungen auf mehrere Generationen haben, ist es unerlässlich, auch die Stimmen der Jugend anzuhören und sie einzubeziehen,“ so Stadtrat Czernohorszky.
ENERGIEEFFIZIENZ UND ERNEUERBARE ENERGIETRÄGER GEGEN KERNKRAFT UND KLIMAKRISE
„Europa kann seine Abhängigkeit von Nuklearstrom und fossilen Energieträgern nur durch höhere Energieeffizienz und einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien verringern,“ ist Stadtrat Czernohorszky überzeugt. Er fordert einen Schulterschluss für mehr Sicherheit in Europa.
Kernkraftwerke sind auch nicht geeignet, um die Klimakrise zu bewältigen, denn der Bau neuer Anlagen kostet Milliarden und dauert Jahrzehnte. Stattdessen müssen jetzt erneuerbare Energien ausgebaut werden. Den Weg in die klimaneutrale Zukunft beschreitet die Stadt Wien mit dem österreichweit ersten Klimagesetz, der Sonnenstrom-Offensive und Programmen wie „Raus aus Gas“ und „PUMA“ (Programm Umweltmanagement im Magistrat).
Wiens Umweltanwältin Iris Tichelmann ergänzt: „Der effektivste Weg, um den Einsatz fossiler und nuklearer Energieträger zu verringern, ist eine Reduktion des Energieverbrauchs. Dafür müssen sämtliche vorhandenen Energieeffizienzpotenziale konsequent genutzt werden.“
ZUSAMMENARBEIT MIT EUROPÄISCHEN PARTNERN DURCH CNFE
Stadtrat Jürgen Czernohorszky ist auch Vorsitzender des Netzwerks CNFE (Cities for a Nuclear Free Europe). Diese Plattform mit 32 Mitgliedern dient zur intensiven Vernetzung von europäischen Städten, die sich gegen Atomkraft engagieren. Gemeinsam werden Appelle an Regierungen und Institutionen der EU verfasst, um eine höhere Wirkung zu erzielen.
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DI Raphael Zimmerl
Wiener Umweltanwaltschaft
Telefon: +43 676 8118 88982
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