Neue Eurobarometer-Daten: Menschen wollen, dass die EU sie schützt und gemeinsam handelt

DIE NEUE EUROBAROMETER-UMFRAGE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS ZEIGT, DASS DIE ZUSTIMMUNG ZUR EU-MITGLIEDSCHAFT IN ÖSTERREICH UND IN DER GESAMTEN EUROPÄISCHEN UNION WEITERHIN HOCH IST. INSBESONDERE DIE THEMEN FRIEDEN UND SICHERHEIT SPIELEN EINE ENTSCHEIDENDE ROLLE IN DER WAHRNEHMUNG DER EU DURCH DIE BÜRGER:INNEN.

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74 % der Bürger:innen sind der Meinung, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert. 62 % möchten, dass das Europäische Parlament eine wichtigere Rolle spielt.

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66 % der Bürger:innen möchten, dass die EU eine größere Rolle beim Schutz vor globalen Krisen und Sicherheitsrisiken spielt.

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Verteidigung und Sicherheit (36 %) sowie Wettbewerbsfähigkeit (32 %) werden als die wichtigsten politischen Prioritäten angesehen.

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Neun von zehn EU-Bürger:innen (89 %) sind der Meinung, dass die EU-Mitgliedstaaten geschlossener handeln sollten, um den aktuellen globalen Herausforderungen zu begegnen.

Die heute veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments zeigt, dass die EU-Mitgliedschaft in Verbindung mit Frieden und Sicherheit auf ein historisches Maß an Zustimmung trifft.

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, erklärte dazu: „Zwei Drittel der Europäer:innen wollen, dass die EU eine größere Rolle bei ihrem Schutz spielt. Dies ist eine klare Aufforderung zum Handeln, der wir nachkommen werden. Europa muss stärker werden, damit sich unsere Bürger:innen sicherer fühlen. Das Europäische Parlament wird dafür sorgen, dass jeder Vorschlag kühn und ehrgeizig genug ist, um dem ernsten Ausmaß der Bedrohung, der Europa ausgesetzt ist, gerecht zu werden. Europa muss heute einen Schritt nach vorne machen, sonst riskiert es, morgen übergangen zu werden.“

EU-BÜRGER:INNEN WÜNSCHEN SICH STÄRKERE ROLLE DER EU IN KRISENZEITEN

66 % der EU-Bürger:innen wünschen sich eine stärkere Rolle der EU beim Schutz vor globalen Krisen und Sicherheitsrisiken – besonders unter jüngeren Befragten ist diese Haltung ausgeprägt. National variieren die Zustimmungswerte von 87 % in Schweden bis 47 % in Rumänien, in Österreich sind es 56 %.

74 % der EU-Bürger:innen sehen Vorteile in der EU-Mitgliedschaft – der höchste Wert seit Beginn der Eurobarometer-Umfrage 1983. Besonders die Friedenssicherung (35 %) wird als Hauptnutzen genannt. In Österreich (65 %) sind es Friedenssicherung und wirtschaftliches Wachstum (je 34 %).

Eine große Mehrheit wünscht sich mehr Geschlossenheit: 89 % der EU-Bürger:innen und 88 % der Österreicher:innen erwarten ein geeintes Vorgehen bei globalen Herausforderungen. Zudem sprechen sich 76 % EU-weit und 66 % in Österreich für zusätzliche Mittel zur Krisenbewältigung aus.

EU-PRIORITÄTEN: SICHERHEIT UND VERTEIDIGUNG SOLLEN GESTÄRKT UND DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT VERBESSERT WERDEN

Angesichts der sich ändernden geopolitischen Situation sehen 36 % der EU-Bürger:innen Verteidigung und Sicherheit als wichtigste Priorität, gefolgt von Wirtschaft und Industrie (32 %). Während der Fokus auf Sicherheit stabil blieb, stieg das Interesse an Wirtschaft und Industrie um fünf Punkte.

Weitere Schlüsselbereiche sind Energieunabhängigkeit (27 %), Ernährungssicherheit (25 %) sowie Bildung und Forschung (23 %). In Österreich liegen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (30 %), Energieunabhängigkeit (29 %) und Sicherheit (29 %) an der Spitze der Prioritäten.

Auch bei den Themen, mit denen sich das Europäische Parlament vorrangig befassen soll, stehen Wirtschafts- und Sicherheitsfragen an erster Stelle. 43 % nennen Inflation und steigende Lebenshaltungskosten als wichtigste Themen, gefolgt von Verteidigung und Sicherheit (31 %), der Bekämpfung von Armut (31 %) und der Förderung der Wirtschaft und Schaffung neuer Arbeitsplätze (29 %).

In Österreich liegt die Inflation mit 46 % an erster Stelle, gefolgt von Armut und sozialer Ausgrenzung (33 %) sowie Migration und Asyl (31 %), letzteres deutlich über dem EU-Schnitt (22 %). Sicherheit hat für 27 % Priorität, etwas weniger als im EU-Durchschnitt.

Wie bereits bei der letzten Umfrage bleibt die wirtschaftliche Lage eine zentrale Sorge: 33 % der EU-Bürger:innen erwarten in den nächsten fünf Jahren einen sinkenden Lebensstandard – ein Anstieg um sieben Punkte seit Mitte 2024. In Österreich fällt dieser Wert mit 40 % sogar noch höher aus.

FRIEDEN UND DEMOKRATIE BLEIBEN ZENTRALE WERTE DER EU

Bei der Frage nach den Werten, für die sich das Europäische Parlament einsetzen soll, stehen Frieden (45 %), Demokratie (32 %) und der Schutz der Menschenrechte in der EU und weltweit (22 %) an erster Stelle. Die Ergebnisse für diese Frage sind stabil geblieben und unterstreichen die unerschütterliche Unterstützung der Bürger für die Grundwerte und -prinzipien der EU.

ZWEI DRITTEL DER BÜRGER:INNEN BEFÜRWORTEN EINE STÄRKERE ROLLE DES EP

In Krisenzeiten erwarten die Bürger:innen entschlossene Maßnahmen der EU. Wenn die EU als handlungsfähig wahrgenommen wird, steigt die Unterstützung – aktuell sehen 50 % der Befragten die EU positiv. Ein höherer Wert (52 %) wurde zuletzt im Frühjahr 2022 nach der russischen Invasion in der Ukraine verzeichnet.

Das Vertrauen in die EU und das Europäische Parlament bleibt stabil. 38 % der Österreicher:innen bewerten die Arbeit des Parlaments positiv (EU-Durchschnitt: 41 %). Zudem fordern 53 % in Österreich und 62 % EU-weit eine stärkere Rolle des Parlaments.

Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier: https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/3492

HINTERGRUND:

Die Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments wurde zwischen dem 9. Januar und 4. Februar 2025 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Die Umfrage wurde mittels persönlicher Interviews durchgeführt, wobei in Dänemark, Finnland, Malta, den Niederlanden, Schweden und der Tschechischen Republik zusätzlich Videointerviews eingesetzt wurden. Insgesamt wurden 26 354 Interviews durchgeführt, und die EU-Ergebnisse sind nach der Bevölkerungszahl der einzelnen Länder gewichtet.

Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich
Mag. Andrea Rukschcio-Wilhelm
Pressereferentin

+43 660 4444 330
andrea.rukschcio-wilhelm@ep.europa.eu

https://vienna.europarl.europa.eu/de

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