Grüne zu Bildungsversagen: Regierung sollte endlich Maßnahmen ergreifen um Notlage an Schulen zu bekämpfen statt sie zu kampagnisieren
Grüne schlagen Sofort-Paket für die Bildung vor um Lehrer:innen zu entlasten und Kinder zu unterstützen
Die Stellvertretende Klubobfrau und Bildungssprecherin der Grünen, Sigi Maurer, und die Spitzenkandidatin für die kommende Wien-Wahl, Judith Pühringer, luden am Donnerstag zu einer Pressekonferenz ein, um über die aktuelle Bildungsdebatte zu sprechen, insbesondere in Zusammenhang mit dem Familiennachzug. „In der Debatte über den Familiennachzug beruft sich die Bundesregierung auf einen Notstand – auch an unseren heimischen Schulen. Die Regierung ist mit Feuereifer dabei zu argumentieren, dass es einen Notstand gibt. Sie tut allerdings nichts um die akute Notlage an unseren Schulen tatsächlich in den Griff zu bekommen“, so Maurer.
„Das Bild an den Schulen in Wien ist verheerend“, ergänzt Pühringer und spricht von Lehrer:innen, die jeden Tag mit dem Schulalltag zu kämpfen haben und von Kindern, die zu wenig Deutschkenntnisse haben, um dem Unterricht folgen zu können. „Es handelt sich dabei allerdings nicht nur um Kinder, die frisch nach Österreich gekommen sind. Mehr als die Hälfte dieser außerordentlichen Schüler:innen sind hier in Österreich geboren. Dieses strukturelle Problem negieren die Regierungsparteien“, kritisiert Pühringer.
„Dass die Regierung sich nicht anders zu helfen weiß, als den Notstand auszurufen, ist eigentlich tragisch“, so Maurer und verweist auf das seit 2017 ÖVP-geführte Bildungsministerium und auf den bis vor kurzem für Bildung zuständigen Stadtrat und jetzigen Bildungsminister der NEOS Christoph Wiederkehr. „Wo waren die Bildungsminister, die uns vor diesem Notstand gewarnt haben? Und was hat Christoph Wiederkehr in Wien gemacht, dass er in seiner ersten Amtshandlung als Bildungsminister den Notstand an den Schulen ausrufen muss?“, fragt Maurer.
Die Grünen schlagen deswegen ein Sofort-Paket für die Bildung vor. Teil dieses Pakets sind 200 Schulsozialarbeiter:innen, 1.000 zusätzliche Deutschförderkräfte für den Kindergarten und 400 zusätzliche Lehrkräfte für die Deutschförderung in den Schulen. „Ja, wir müssen sparen. Aber die Wahrheit ist doch: Wenn sich an unseren Schulen etwas verbessern soll, braucht es Personal und keine Show-Politik. Jeder Euro, den wir in die Bildung investieren, kommt mehrfach zurück. Wer bei Bildung spart, verbaut die Zukunft“, betont Maurer.
Judith Pühringer spricht in diesem Zusammenhang von der „Wiener Bildungskrise“, vor der die Grünen bereits seit geraumer Zeit warnen. „Nach 5 Jahren Neos-Bildungspolitik in Wien muss man leider festhalten: Kein Kind hat heute mehr Chancen als noch vor fünf Jahren – im Gegenteil: Die Ungerechtigkeiten haben sich nur noch weiter verschärft“, so Pühringer. Der Bedarf an Integrationsmaßnahmen wie Deutschförderungen habe sich ganz klar erhöht, etwa durch geflüchtete Familien aus der Ukraine. Dieses Problem war vorhersehbar, wurde aber von Christoph Wiederkehr ignoriert.
„Wenn in Wien in den ersten Volksschulklassen die Hälfte aller Schüler:innen außerordentliche Schüler:innen sind, weil sie dem Unterricht nicht ausreichend folgen können – davon aber weit mehr als die Hälfte schon mindestens zwei Jahre in einem Wiener Kindergarten waren – dann ist das nichts anderes als ein pinkes Totalversagen in der Deutschförderung. Dieses System bedeute im Ergebnis tausende geraubte Bildungs- und Lebenschancen für die Kinder in Wien“, so Pühringer und schließt sich der scharfen Kritik an: „Wir brauchen schnelle Hilfe an den Schulen und Kindergärten. All das hat Wiederkehr versprochen und nicht gehalten. Wir wollen jetzt mit dem Sofort-Paket für die Bildung Nägel mit Köpfen machen und das Ruder herumreißen. Damit alle Kinder eine Chance auf gute Bildung haben.“ Mit blankem Populismus wie dem jetzigen Vorgehen seitens der Bundesregierung sei keinem einzigen Kind, keiner einzigen Familie, keiner einzigen Lehrkraft weitergeholfen, schließt sie.
RÜCKFRAGEN & KONTAKT
Grüner Klub im Parlament
Kommunikation Grüne Wien
Telefon: 01-4000-81814
E-Mail: presse.wien@gruene.at
Website: https://wien.gruene.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender
Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.