MEZEKERE: Neuer Kunstraum bringt diasporische Perspektiven ins Zentrum der Stadt
Innovativer Kunst- und Sozialraum entsteht im ehemaligen Sophienspital im 7. Bezirk
Mit MEZEKERE entsteht im 7. Bezirk ein einzigartiger Kunstraum, der künstlerische Qualität mit gesellschaftspolitischem Anspruch verbindet. Auf 300 m² bietet der neue Space im Dachgeschoss des Kenyon Pavillons nicht nur Ausstellungen und Performances, sondern auch Austauschformate, Residenzprogramme und langfristige Forschungsprojekte. Ziel ist es, diasporische und transnationale Positionen aus der Global Majority in den Mittelpunkt zu rücken – jenseits klassischer Community Arts oder rein identitätspolitischer Zugänge. Im Rahmen eines Lokalaugenscheins vor Ort konnte sich auch Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin, Veronica Kaup-Hasler vom Baufortschritt und der Qualität des Vorhabens überzeugen. „_Wien lebt von der Vielfalt an kulturellen Initiativen und Projekten. Aus diesem Grund arbeitet die Stadt Wien, wie in der Kulturstrategie 2030 verankert, kontinuierlich daran auf verschiedenen Ebenen neue Räume für Kunst und Kultur zu öffnen – seien es Initiativen zur Schaffung neuer Spielstätten, zur Leerstandsnutzung, oder die Förderung von Proberäumen und Ateliers_“, erklärt Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin VERONICA KAUP-HASLER. „_MEZEKERE steht neben vielen anderen Projekten exemplarisch für genau diesen eingeschlagenen kulturpolitischen Weg und ist ein starkes Zeichen für eine diverse, offene und international vernetzte Wiener Kunstlandschaft. Mitten in der Stadt entsteht hier ein neuer Raum, der künstlerische Qualität mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet._“. Die Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt das Projekt als zentrale Förderpartnerin.
STRUKTUR STATT SYMBOLIK: EIN NEUER ZUGANG ZUR KUNSTFÖRDERUNG
MEZEKERE geht über punktuelle Repräsentation hinaus. Der Raum versteht sich nicht als Community-Projekt im engeren Sinn, sondern als professionell geführte, international vernetzte Kunstinstitution mit klarem kuratorischen Anspruch. Künstler*innen aus diasporischen Kontexten sollen nicht nur sichtbar gemacht, sondern langfristig strukturell eingebunden und gefördert werden. Der Space setzt auf Mentoring, Wissenstransfer und internationale Kooperationen – mit dem Ziel, nachhaltige Karrieren zu ermöglichen. „_Wir verstehen MEZEKERE als Ort, an dem künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen gemeinsam gedacht werden – mit einer Praxis, die lokal verankert und zugleich international vernetzt ist_“, so MARISSA LÔBO, eine der Künstler*innen und Kurator*innen, die hinter MEZEKERE stehen. „_Gerade jetzt braucht es Räume, die nicht verwalten, sondern gestalten._“ Das Projekt ist inhaltlich eng verbunden mit kültüř gemma!, einer Initiative, die seit über einem Jahrzehnt erfolgreich Künstler*innen of Color und Migrant*innen in Österreich unterstützt und sich als Modell für diskriminierungskritische Kulturarbeit etabliert hat. MEZEKERE knüpft an diese Erfahrungen an – und geht einen Schritt weiter: mit eigener Infrastruktur, eigenem kuratorischen Programm und einer klaren programmatischen Haltung.
EIN RAUM FÜR AUSTAUSCH, FORSCHUNG UND NEUE ALLIANZEN
Der Standort im Kenyon Pavillon bietet dafür ideale Bedingungen. Der Raum umfasst neben einem großzügigen Veranstaltungsbereich auch ein Büro sowie einen offenen Sozialraum mit Küche – gedacht als niederschwelliger Begegnungsort für Künstler*innen, Besucher*innen und Kooperationspartner*innen. Eingebettet in ein Areal mit Gastronomie, öffentlichem Park, Veranstaltungsräumen und Volkshochschule wird MEZEKERE zu einem Ort, an dem Kunst, Bildung und gesellschaftlicher Austausch selbstverständlich zusammenspielen.
Die Programmlinien sind vielfältig und verbinden kuratierte Ausstellungen, Performances, Lesungen, Diskursformate, Filmvorführungen und Workshops mit längerfristigen künstlerischen Forschungsprojekten, Bibliotheks- und Archivaufbau sowie internationalen Residenzen. Kooperationen mit europäischen Programmen wie Erasmus+ und Creative Europe sind fixer Bestandteil der Strategie. Die inhaltliche Arbeit orientiert sich an aktuellen Positionen aus der Global Majority – mit einem dezidiert translokalen Anspruch.
KURATORISCHE PRAXIS MIT HALTUNG
MEZEKERE positioniert sich klar gegen die Dominanz des sogenannten “white gaze” in der Kunst und Kunstvermittlung. Die Perspektive der Mehrheitsgesellschaft wird so nicht zum alleinigen Maßstab gemacht – nicht aus Trotz, sondern aus Überzeugung. Der Kunstraum versteht sich als Ort künstlerischer Selbstbestimmung, an dem nicht über, sondern von marginalisierten Positionen gesprochen wird. Damit ist MEZEKERE auch eine kritische Intervention in bestehende Kunstsysteme und Förderlogiken – und gleichzeitig ein produktives Gegenmodell. Der Raum ist als sicherer, inspirierender Ort gedacht – insbesondere für queere, BIPoC- und migrantische Künstler*innen und Besucher*innen. Es geht nicht nur um Sichtbarkeit, sondern um Selbstermächtigung, Zusammenarbeit und solidarische Strukturen. Die soziale Komponente des Projekts ist eng verwoben mit dem künstlerischen Anspruch – ohne dabei ästhetische Qualität oder Komplexität aufzugeben.
START 2025: AUFBAUPHASE, PRE-PROGRAMM UND FEIERLICHE ERÖFFNUNG
Bereits Anfang 2025 beginnt die Ausstattungs- und Vorbereitungsphase des Raumes. Erste Programmpunkte sind ab dem Frühjahr geplant, darunter eine zweitägige Kunst- und Diskursveranstaltung mit internationalen Gästen. Die offizielle Eröffnung ist für Mai 2026 vorgesehen. Perspektivisch plant das Team den Betrieb einer eigenen Galerie sowie die Etablierung als langfristiger Ort für Austausch, Kooperation und künstlerische Produktion.
Finanziert wird das Projekt durch eine Kombination aus öffentlicher Förderung, internationalen Programmen, Stiftungen und Eigenmitteln. Neben der Stadt Wien als zentraler Partnerin sind Mittel des Bundes sowie europäische Förderinstrumente eingeplant. Doch auch MEZEKERE ist auch auf langfristige Kooperationen, Sponsoring und Spenden angewiesen, um das Programm möglichst kostenlos und niederschwellig zu gestalten.
MEZEKERE zeigt damit auch, wie durch kluge Strukturarbeit künstlerische Räume entstehen können, die nicht nur reagieren, sondern Impulse setzen.
Philipp Stoisits
Mediensprecher StRin
Mag.a Veronica Kaup-Hasler
+43 1 4000 81175
philipp.stoisits@wien.gv.at
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