MODERNES BIEDERMEIER: DAS LEOPOLD MUSEUM ZEIGT EINE EPOCHE VOLLER GEGENSÄTZE

Der faszinierenden Kunstströmung des Biedermeier widmet das Leopold Museum eine große Frühjahrsausstellung unter dem Titel „Biedermeier. Eine Epoche im Aufbruch“.

190 WERKE VON MEHR ALS 70 KÜNSTLER*INNEN – GEMÄLDE, AQUARELLE UND ZEICHNUNGEN, DAZU MÖBEL, GLAS, PORZELLAN, KLEIDER UND ARCHIVALIEN – GEBEN EINBLICK IN EINE INNOVATIONSFREUDIGE ÄRA, DIE VOM WIENER KONGRESS 1814/15 BIS ZU DEN JAHREN RUND UM DIE BÜRGERLICHE REVOLUTION VON 1848 REICHT. NACH DEM ENDE DER NAPOLEONISCHEN KRIEGE WAR EUROPA VON MASSIVEN POLITISCHEN UND SOZIALEN UMBRÜCHEN GEPRÄGT, DIE EINEN TIEFGREIFENDEN GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL MIT SICH BRACHTEN. IM FOKUS DER BIEDERMEIERSCHAU STEHEN – ÜBER DAS KUNSTSCHAFFEN IN DER METROPOLE WIEN, ALS DAMALIGER HAUPT- UND RESIDENZHAUPTSTADT DES HABSBURGERREICHE HINAUS – DIE PRACHTVOLLEN ZENTREN DER KRONLÄNDER WIE BUDAPEST, PRAG, LJUBLJANA, VENEDIG ODER MAILAND. DER BLICK RICHTET SICH AUF WIENER MEISTER WIE FERDINAND GEORG WALDMÜLLER, FRIEDRICH VON AMERLING ODER PETER FENDI UND HERAUSRAGENDE KÜNSTLER*INNEN AUS VERSCHIEDENEN TEILEN DER DAMALIGEN DONAUMONARCHIE, UNTER IHNEN KÜNSTLER WIE DER UNGAR MIKLÓS BARABÁS, DER TSCHECHISCHE MALER ANTONÍN MACHEK, DER VENEZIANER FRANCESCO HAYEZ ODER DER SLOWENE JOŽEF TOMINC.

„Zwischen 1855 und 1857 schufen Adolf Kußmaul und Ludwig Eichrodt für das in München erscheinende satirische Wochenmagazin Fliegende Blätter die fiktionale Figur des ,Weiland Gottlieb Biedermaier‘, eines Dichters, in dessen Namen sie parodistische Gedichte schrieben. Er wurde zum Namensgeber für die Epoche zwischen 1815 und 1848, eine der wichtigsten ablesbaren Perioden der heimischen Kunstentwicklung, meist auf Österreich und Deutschland bezogen. Die Ausstellung im Leopold Museum fokussiert auf das Österreich seiner damaligen territorialen Grenzen, wodurch sich ein viel bunteres und interessanteres Bild ergibt.“ JOHANN KRÄFTNER, KURATOR DER AUSSTELLUNG

Die umfassende Zusammenstellung präsentiert ausgewählte Werke der Sammlung des Leopold Museum sowie Leihgaben nationaler und internationaler Institutionen und Privatsammlungen.
„Ein Aktualitätsbezug dieser Schau, der zugleich einen Brückenschlag über 200 Jahre Geschichte darstellt, ist das zunehmende Aufkommen der Begrifflichkeit des Neo-Biedermeier, etwa seitens der Philosophie und Soziologie. Auch in unserer Zeit sind vergleichbare Daseinsgefühle evident, die einen nostalgischen Rückzug ins Private, ohne Interesse an der Teilhabe an demokratischen Strukturen, als kulturelles Phänomen zeitigen. Den Hintergrund bilden heute die Ängste vor der Globalisierung, vor Kriegen und Migrationsbewegungen oder vor dem Verlust der Privatsphäre in einer digitalisierten, zunehmend von Robotik und den Algorithmen einer künstlichen Intelligenz gesteuerten und überwachten Welt.“

Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny und Veronika Werkner, BA
Presse/Public Relations
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