Befristungen machen Wohnen teuer und unsicher: AK fordert Abschaffung von befristeten Mietverträgen
BEFRISTETE MIETVERHÄLTNISSE HABEN KLARE NACHTEILE FÜR MIETER:INNEN. AUS ANGST, DASS DAS MIETVERHÄLTNIS NICHT VERLÄNGERT WIRD, SCHEUEN VIELE DAVOR ZURÜCK, DIE IHNEN ZUSTEHENDEN RECHTE EINZUFORDERN. ZUSÄTZLICH KÖNNEN DIE VERMIETER:INNEN BEI JEDER VERTRAGSVERLÄNGERUNG DEN MIETZINS ANPASSEN. DABEI LEBT EIN NICHT GERINGER ANTEIL DER MIETER:INNEN IN BEFRISTETEN MIETVERHÄLTNISSEN, ZEIGT EINE AKTUELLE ERHEBUNG DES AK WOHNZUFRIEDENHEITSINDEX. AK-PRÄSIDENT ANDREAS STANGL BEGRÜSST DIE VON DER BUNDESREGIERUNG GEPLANTE VERLÄNGERUNG VON MINDESTBEFRISTUNGEN AUF FÜNF JAHRE ALS ERSTEN SCHRITT IN DIE RICHTIGE RICHTUNG. GLEICHZEITIG FORDERT DIE AK, BEFRISTETE MIETVERTRÄGE GENERELL ABZUSCHAFFEN.
Der AK Wohnzufriedenheitsindex zeigt: 2 von 10 Mieter:innen in Oberösterreich leben in einem befristeten Mietverhältnis. Im Bereich der privaten Hauptmiete liegt der Anteil befristeter Mietverhältnisse sogar bei 41 Prozent. Besonders junge Menschen mit einem Alter von unter 29 Jahren, Menschen mit geringem Einkommen und Menschen mit Migrationshintergrund sind von befristeten Mietverträgen besonders häufig betroffen. Zwei Drittel der Mietverträge sind aktuell mit bis zu drei Jahren und nur 2 Prozent mit mehr als fünf Jahren befristet.
Bei Mietverträgen gibt es keine Obergrenze bei der Anzahl der Verlängerungen. So berichtet ein Viertel der Befragten im Wohnzufriedenheitsindex davon, dass ihr Mietvertrag bereits zweimal verlängert wurde. Bei 6 von 10 Befragten wurde die Miete im Zuge der Verlängerung erhöht. Diese Erhöhungen kommen zusätzlich zur in vielen Mietverträgen festgeschriebenen Wertsicherungsklausel dazu. Mieter:innen akzeptieren Erhöhungen aus mehreren Gründen. Der häufigste Grund ist das ungleiche Machtverhältnis zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen (50 Prozent), mit etwas Abstand gefolgt von der Tatsache, dass ein Umzug erhebliche Kosten verursacht (28 Prozent) und man das soziale Umfeld nicht verlassen möchte (20 Prozent).
Zusammengefasst zeigen die Daten des AK Wohnzufriedenheitsindex: Ein hoher Anteil privater Mietverhältnisse ist befristet. Die Mieter:innen sind dabei dauernden Unsicherheiten ausgesetzt. Befristete Mietverträge treiben außerdem die Mietpreise nach oben.
AK-Präsident Andreas Stangl: „Ich begrüße es, dass die Bundesregierung die derzeitige Mindestbefristung bei Mietverträgen von drei auf fünf Jahre verlängern möchte. Das würde vielen Mieterinnen und Mietern in Oberösterreich helfen. Immerhin ist ein Großteil der befristeten Mietverhältnisse aktuell auf bis zu 3 Jahre befristet. Ziel muss jedoch sein, Befristungen generell abzuschaffen.“ Bei der Abschaffung befristeter Mietverhältnisse, müssen Ausnahmen für Eigenheimbesitzende mit Eigenbedarf mitgedacht werden. „Ein Umzug ist immer mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden und zusätzlich ändert sich das soziale Umfeld. Aus Angst davor fordern Mieterinnen und Mieter mit befristeten Mietverhältnissen ihre Rechte oft nicht ein. Hier braucht es rasch eine Verbesserung zugunsten der Mieter:innen“, so der AK-Präsident.
Arbeiterkammer Oberösterreich
Mag. Gregor Kraftschik
Telefon: 050/6906-2480
E-Mail: gregor.kraftschik@akooe.at
Website: https://ooe.arbeiterkammer.at
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