ORF-Publikumsrat: Regierung entsendet nun doch Kandidaten der Universitäten

Kehrtwende nach Unvereinbarkeitsproblem / uniko gratuliert Vizerektor Markus Fallenböck

Mit einem Umlaufbeschluss hat die Bundesregierung bei der Besetzung des ORF-Publikumsrats schlussendlich doch den Dreiervorschlag der Universitätenkonferenz berücksichtigt.

„Bereits 2022 hatte die uniko bei der Bestellung des Publikumsrats einen Gesetzesverstoß geortet“, verweist uniko-Präsidentin Brigitte Hütter auf die Vorgeschichte. Beim aktuellen Besetzungsverfahren hatte die Regierung Ende Mai 2025 beschlossen, mit Beatrix Karl eine Vertreterin der Pädagogischen Hochschulen (RÖPH) für den Hochschulbereich in den Publikumsrat zu entsenden. Auch diese Entscheidung erachtete die uniko als rechtswidrig, weil aus Sicht der Universitäten die uniko das gesetzliche Kriterium der Repräsentativität für den Hochschulbereich in signifikanter Weise erfüllt und daher auch nicht die RÖPH „mit ihren Aktivitäten die weitreichenderen und nachhaltigeren Auswirkungen im Bereich Hochschulen zeitigt“, wie in der Begründung behauptet wurde. Die uniko prüft nun im Hinblick auf ihre weiteren rechtlichen Schritte, welche Auswirkungen Karls Rücktritt auf die Bestellung des Stiftungsrats hat. Immerhin wurden die neun Vertreter:innen für den Stiftungsrat noch vom Publikumsrat unter Mitwirkung von Karl gewählt.

„Verlässliche Information ist eine Grundvoraussetzung für Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie. In diesem Sinne haben sich die Universitäten bemüht, den Auftrag des Verfassungsgerichtshofs, die Unabhängigkeit des ORF zu stärken, zu erfüllen, und haben fachlich profilierte Wissenschafter:innen für das ORF-Spitzengremien nominiert“, sagt Hütter.

FALLENBÖCK SPEZIALIST FÜR UMSETZUNG DIGITALER UND MEDIALER TRANSFORMATION

Die uniko gratuliert dem Vizerektor der Universität Graz, Markus Fallenböck, zum Mandat im ORF-Publikumsrat. Fallenböck beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Umsetzung der digitalen und medialen Transformation. Er ist aktuell Vizerektor für Personal und Digitalisierung sowie Universitätsprofessor für Technologie- und Innovationsrecht an der Universität Graz. Weiters ist er im KI Beirat der österreichischen Bundesregierung und leitet das KI Forschungszentrum IDea_Lab sowie die Wissenschaftskommunikation der Universität Graz. Bis September 2022 verantwortete Markus Fallenböck die Bereiche Finanzen, Personal und Recht an der Universität für Weiterbildung Krems. Davor war er geschäftsführender Gesellschafter beim Fintech Sunrise (früher Own360). Der gebürtige Grazer des Jahrganges 1973 hat an der Universität Graz und der Yale Law School Rechtswissenschaften studiert. Nach Stationen als Assistent an der Universität Graz und bei McKinsey war er zwanzig Jahre in Managementfunktionen im Bereich von Medien und Digitalisierung tätig (evolaris, Styria, Iventa, Verlagsgruppe News).

FACHLICH PROFILIERTE KANDIDAT:INNEN AUF DEM UNIKO-VORSCHLAG

Weitere fachlich profilierte Kandidat:innen auf dem – ungereihten – Dreiervorschlag der uniko waren:

Prof. Dr. Oliver Vitouch, Psychologe, Ex-Rektor der Universität Klagenfurt und Ex-Präsident der uniko

Prof. DDr. Bernadette Kamleitner, Vizerektorin der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Marketing und Consumer Research, Ethik und Wissenschaftskommunikation

Österreichische Universitätenkonferenz
Dr. Daniela Kittner
Telefon: 06641103665
E-Mail: daniela.kittner@uniko.ac.at

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