Grüne lehnen Totschnigs Forderung nach mehr Pestiziden und Aufweichung der Entwaldungsverordnung entschieden ab

Voglauer fordert Verbot von PFAS-Pestiziden und wirksamen Schutz von Wald, Wasser und Biodiversität

„Die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft und unserer Ernährung sind dem Landwirtschaftsminister offenbar egal: Hauptsache, es wird weiterhin fröhlich der Pestizidhahn aufgedreht“, reagiert Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, auf die Forderung von Norbert Totschnig nach mehr Pestiziden und weniger strengen Regeln in der Entwaldungsverordnung. „Die Folgen der Klimakrise und der Monokulturen können nicht mit noch mehr Pestiziden bekämpft werden. Im Gegenteil: Damit verschärft man die Probleme der Zukunft“, meint Voglauer.

Völlig zu Recht wurde immer wieder umwelt- und gesundheitsschädlichen Pestiziden die Zulassung entzogen. „Der Minister vollzieht eine Kehrtwende in die Vergangenheit. Das zeigt sich überall: Statt endlich PFAS-Pestizide aus dem Verkehr zu ziehen, ertönt die Forderung nach leichteren Zulassungsverfahren für chemisch-synthetische Pestizide. Statt mit Biodiversitäts- und Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft voranzugehen, soll die Entwaldungsverordnung aufgeschnürt werden. Um nur zwei Beispiele zu nennen.“

Am Donnerstag stehen Anträge der Grünen sowohl zum Verbot von PFAS-Pestiziden als auch zur raschen Umsetzung der Entwaldungsverordnung auf der Tagesordnung des Landwirtschaftsausschusses im Parlament. „Wir werden den Minister an seine Verantwortung erinnern, die österreichische Landwirtschaft für die Zukunft bereit zu machen. Wo bleiben Forschungsprojekte für Alternativen zu Pestiziden? Wo bleibt die verstärkte Förderung der Bio-Landwirtschaft? Wo bleibt eine Initiative zur Stärkung der pflanzlichen Produktion in Österreich? Wo bleibt das Regelwerk, das Waldschädigung auch in Österreich wirksam unterbindet? Auf all das kann doch nicht mehr Gift die Antwort sein, Herr Minister“, hält Voglauer fest.

Dass Gesundheitsstaatssekretärin Königsberger-Ludwig medial dieselben Regeln für importierte Lebensmittel fordert wie für in Europa produzierte, ist gut und richtig, jedoch: „Die Staatssekretärin übersieht hier offenbar, dass weiterhin PFAS-Pestizide in stetig steigenden Mengen in Österreich und Europa ausgebracht werden. Hier sind rasches Handeln und Transparenz angesagt,“ sagt Voglauer und richtet sich an Minister Totschnig: „Wir brauchen ein Verbot der Pestizide, die unser Trinkwasser und Lebensmittel mit Ewigkeitschemikalien belasten. Und wir brauchen endlich Transparenz, wo welche Mittel ausgebracht werden. Hier bleibt der Minister säumig und stumm“, sagt Voglauer und kritisiert: „Wie zukunftsvergessen die derzeitige Agrarpolitik ist, zeigt sich auch daran, dass der Landwirtschaftsminister Bezeichnungen wie ‚Burger‘ für pflanzliche Lebensmittel verbieten will, statt pflanzliche Ernährung zu erleichtern und die österreichische Landwirtschaft auf den Weg in eine pflanzlichere Zukunft mitzunehmen. Das ist unverantwortlich, gerade nachdem der Sachstandsbericht zum Klimawandel erst letzte Woche aufgezeigt hat, dass die Ernährungswende hin zu mehr pflanzlichen Produkten ein essenzieller Bestandteil der notwendigen Klimaschutzmaßnahmen ist.“

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