Klare Linie für die Gesundheit: KLI für Lungenforschung befürwortet Maßnahmen gegen Einweg-E-Zigaretten
DAS KARL LANDSTEINER INSTITUT FÜR LUNGENFORSCHUNG UND PNEUMOLOGISCHE ONKOLOGIE AN DER KLINIK FLORIDSDORF BEGRÜSST DIE VON DER BUNDESREGIERUNG GEPLANTEN MASSNAHMEN ZUR EINSCHRÄNKUNG VON EINWEG-E-ZIGARETTEN SOWIE ZUR STRENGEREN REGULIERUNG NIKOTINHALTIGER PRODUKTE WIE NIKOTINBEUTEL UND E-LIQUIDS. ANGESICHTS DER WACHSENDEN NUTZUNG DURCH JUGENDLICHE IST DIE NOVELLE EIN WICHTIGER SCHRITT, UM GESUNDHEITLICHE FOLGESCHÄDEN FRÜHZEITIG ZU VERHINDERN.
Jugendliche reagieren besonders empfindlich auf Nikotin, da sich das Gehirn bis ins junge Erwachsenenalter in einem zentralen Reifungsprozess befindet. Studien zeigen, dass die wiederholte Exposition gegenüber nikotinhaltigen Aerosolen neuronale Belohnungssysteme verändert und eine rasche Abhängigkeitsentwicklung begünstigt. Gleichzeitig belegen toxikologische Analysen, dass beim Verdampfen entstehende Stoffe – etwa Formaldehyd oder Acetaldehyd – Atemwegsreizungen verstärken und entzündliche Prozesse fördern. Mehrere Kohorten weisen zudem auf ein erhöhtes Risiko für EVALI (E-cigarette or Vaping Associated Lung Injury) hin – eine akute, durch Vaping ausgelöste Lungenschädigung, die mit ausgeprägter Entzündung, Atemnot und charakteristischen radiologischen Befunden einhergeht. Auch wenn nicht alle Mechanismen vollständig verstanden sind, zeigt sich klar: Intensiver Konsum kann die Lungenfunktion messbar beeinträchtigen. Darüber hinaus gibt es bereits erste Belege dafür, dass die regelmäßige Verwendung von E-Zigaretten und Vapes mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen einhergehen.
Vor diesem Hintergrund ist das geplante Verbot von Einweg-E-Zigaretten besonders bedeutsam: Sie sind durch süße Aromen, geringe Kosten und niedrige Einstiegshürden vor allem für Jugendliche attraktiv. Die Integration von E-Liquids und Nikotinbeuteln in das Tabakmonopol und das erweiterte Werbeverbot reduzieren die Verfügbarkeit für Minderjährige und erhöhen die Abgabekontrolle. Auch die Kennzeichnung von Spielplätzen als tabakfreie Zonen ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Kindern vor Tabakabfällen und Nikotinrückständen. Wünschenswert wäre eine Ausweitung rauchfreier Zonen rund um Schulen, Kindergärten und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Diese sollten einen klar definierten Mindestabstand zu Gebäudeeingängen einhalten. Ergänzend dazu wären eine deutliche Beschilderung sowie begleitende Informations- und Sensibilisierungskampagnen für Eltern, Betreuungspersonen und das Personal erforderlich.
„Wir wissen aus zahlreichen internationalen Untersuchungen, dass das jugendliche Gehirn auf Nikotin besonders sensibel reagiert und dass E-Zigaretten keineswegs harmlos sind“, betont Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Leiter des KLI für Lungenforschung und der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf. „Wer gesundheitliche Schäden verhindern will, muss nicht erst warten, bis chronische Erkrankungen entstehen. Jede Maßnahme, die den frühzeitigen Einstieg in den Nikotinkonsum erschwert, ist eine Investition in die langfristige Lungen- und Allgemeingesundheit unserer Gesellschaft.“
Als Institut, das sich intensiv mit Prävention, Versorgung und wissenschaftlicher Analyse lungenbezogener Erkrankungen befasst, unterstützt das KLI die geplanten Schritte ausdrücklich. Das Gesetzespaket setzt ein klares, evidenzbasiertes Signal für gesundheitspolitische Verantwortung.
David Rosenthaler, BEd
Leitung Wissenschaftskommunikation, Medical Education & Public
Relations
Telefon: 01277005634
E-Mail: david.rosenthaler@extern.gesundheitsverbund.at
Website: https://www.lungenforschung.at/
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