RSV: ein Virus mit potenziell schwerwiegenden Folgen

Ältere Personen mit Vorerkrankungen gelten als ganz besonders vulnerabel – impfen reduziert das Risiko

SEIT ENDE DER COVID-19-PANDEMIE SIND WIR IN DEN WINTERMONATEN WIEDER VON DER TYPISCHEN TRIAS DER RESPIRATORISCHEN ERKRANKUNGEN BETROFFEN: COVID-19, INFLUENZA UND RSV*. DA LETZTERE BEI ERWACHSENEN IMMER NOCH UNTERSCHÄTZT UND OFT NICHT ERFASST WIRD, IST VIELEN AUCH NICHT BEWUSST, WIE SCHWERWIEGEND EINE RSV-INFEKTION VERLAUFEN KANN. GEGENWÄRTIG WERDEN WENIGER KRANKENHAUSEINWEISUNGEN AUFGRUND VON RSV ERFASST ALS BEI INFLUENZA, INSBESONDERE BEI ÄLTEREN PERSONEN MIT VORERKRANKUNGEN KANN DAS RS-VIRUS ABER ÖFTER KOMPLIKATIONEN MIT SICH BRINGEN. IM ÖSTERREICHISCHEN IMPFPLAN IST DIE RSV-IMPFUNG DAHER ALLEN PERSONEN AB 60 JAHREN EMPFOHLEN.

NICHT NUR EINE KINDERKRANKHEIT

RSV* wird noch immer vorwiegend mit Säuglingen und Kleinkindern assoziiert und tatsächlich sind diese vom Virus besonders stark betroffen. Es gibt aber noch eine zweite vulnerable Gruppe: ältere Erwachsene, insbesondere jene mit Vorerkrankungen. Laut SARI-Dashboard mussten in Österreich in den letzten 12 Monaten 673 Personen über 60 Jahre stationär aufgenommen werden. Die meisten in den Monaten von Februar bis Mitte April. [1] „Außerdem existiert noch eine beträchtliche Dunkelziffer an RSV-Erkrankten, da selbst im Spital nicht immer systematisch auf RSV getestet wird“, erläutert Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf.

Aktuell liegt die Anzahl der mit RSV hospitalisierten Personen über alle Altersgruppen hinweg noch im einstelligen Bereich. „Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich ändern“, meint Valipour. „Die RSV-Saison überlappt häufig mit der Influenza-Saison. In dieser Zeit tragen besonders gefährdete Personengruppen ein doppeltes Risiko.“ Daher ist es wichtig, in dieser Phase auf zusätzlichen Schutz und Prävention zu achten.

Auch die Ansteckung verläuft ähnlich wie bei COVID-19 oder Influenza. RSV wird hauptsächlich durch Tröpfchen übertragen – also durch Husten, Niesen oder Sprechen. Möglich ist auch eine Infektion über die Hände, z. B. Händeschütteln und kontaminierte Oberflächen. [2]

VORERKRANKUNGEN BEI HOSPITALISIERTEN RSV-PATIENT:INNEN HÄUFIG

Vergleicht man RSV- und Influenza-Patient:innen, die in der Notaufnahme behandelt werden müssen, zeigt sich laut einer aktuellen französischen Studie folgendes Bild: RSV-Patient:innen sind älter (im Schnitt 73 Jahre alt), und weisen mehr vorbestehende Erkrankungen auf. Zu letzteren zählen vor allem Bluthochdruck, chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes, Immunschwäche und Übergewicht. [3]

Personen mit RSV leiden häufiger an Husten und Atemnot, während Influenza-Erkrankte öfter über Schüttelfrost und Muskelschmerzen klagen. Demzufolge müssen RSV-Patient:innen deutlich öfter mit Sauerstoff behandelt werden (54 vs. 36 %) und zu einem höheren Prozentsatz im Spital aufgenommen werden als Influenza-Patient:innen (76 vs. 60 %). [3] „Diese Studie untermauert, was wir in der klinischen Praxis sehen“, betont Valipour. „RSV kann gerade bei Personen, die schon an chronischen Erkrankungen leiden, zu schwerwiegenden Komplikationen führen.“

ÄHNLICHE STERBLICHKEIT WIE INFLUENZA

Eine weitere, dieses Jahr publizierte Untersuchung verglich die Sterblichkeitsraten zwischen COVID-19, Influenza und RSV bei Personen über 65 Jahren. Lässt man COVID-19 mit den während der Pandemie besonders hohen Sterblichkeitsraten außen vor, lagen Influenza und RSV nur knapp auseinander. [4] „Dies beweist einmal mehr, dass wir das Risiko von RSV nicht unterschätzen sollten“, warnt Valipour.

RSV-IMPFUNG AB 60 JAHREN EMPFOHLEN [2]

Diesen Gegebenheiten trägt auch der Österreichische Impfplan Rechnung. Er enthält eine Impfempfehlung für alle Personen ab 60 Jahren, insbesondere aber für Menschen über 75 und jene, die in Alten- und Pflegeheimen betreut werden.

Unabhängig vom Alter wird die RSV-Impfung auch Personen mit schweren Organerkrankungen (Herz, Lunge etc.), Menschen, die an Krebs erkrankt sind, Personen mit Stoffwechselerkrankungen sowie Übergewichtigen oder Personen mit einem unterdrückten Immunsystem empfohlen.

EFFEKTIVE IMPFUNG

Dass die Impfung klare Vorteile bringt, beweist ein kürzlich veröffentlichter Cochrane Review, dem „Goldstandard“ evidenzbasierter Gesundheitsforschung. Die Ergebnisse zeigen, dass ältere Erwachsene nach einer Impfung mit einem zugelassenen RSV-Impfstoff deutlich seltener RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege erlitten. [5]
„Das RS-Virus verändert sich glücklicherweise nicht so stark wie SARS-CoV-2 oder Influenza, daher muss der Impfstoff auch nicht jedes Jahr angepasst werden“, betont Valipour. „Wer sich jetzt impfen lässt, ist auch nächstes Jahr noch auf der sicheren Seite.“

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

FINE FACTS Health Communication GmbH
Mag.a Uta Müller-Carstanjen
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