WKNÖ-Ecker/Schedlbauer: Fordern weiteren konsequenten Bürokratieabbau für Niederösterreichs Betriebe
Neues Onlineportal der WKNÖ um Bürokratiefälle zu melden – Verzicht für Gold-Plating in Österreich gefordert
„Bürokratie ist notwendig, aber der aktuelle Umfang nimmt unseren Betrieben die Luft zum Atmen. Wenn mehr als sieben Prozent der gesamten Personalkapazität allein für Vorschriften aufgewendet werden müssen, dann läuft etwas massiv falsch“, betont WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker. „Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen diesen Freiraum für Innovation, Wachstum und die Sicherung von Arbeitsplätzen – nicht für Zettelwirtschaft.“ Die Bürokratielast für Niederösterreichs Betriebe hat ein kritisches Ausmaß erreicht. Eine Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Niederösterreich zeigt, dass Unternehmen jährlich rund 53 Millionen Arbeitsstunden für bürokratische Pflichten aufwenden müssen. Das entspricht 32.300 Vollzeitäquivalenten und verursacht Kosten von rund drei Milliarden Euro pro Jahr.
Die größten Zeitfresser sind dabei für alle Betriebe gleich: Buchhaltung, Steuern sowie Lohnverrechnung und Sozialversicherung, die gemeinsam rund 56 Prozent der gesamten Bürokratiekosten ausmachen. Die Folgen sind spürbar: verkomplizierte Kundenbeziehungen, verzögerte Entscheidungen und eine zunehmende Zurückhaltung bei Investitionen.
BÜROKRATIE EINFACH MELDEN AUF ONLINE-PORTAL
„Mit unserem neuen Portal ‚Service zur Entbürokratisierung‘ schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle, die unsere Mitglieder bei Themen rund um Entbürokratisierung unterstützt“, betont Ecker. Johannes Schedlbauer, Direktor der Wirtschaftskammer NÖ, ergänzt: „Unternehmen können ihre Herausforderungen bei uns online melden – einfach, unkompliziert und direkt. Sie erhalten in jedem Fall Feedback und Ihre Anliegen fließen direkt in unsere politische Arbeit ein. Sie helfen dabei, praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.“
ERFOLGREICHES ENTBÜROKRATISIERUNGS-BEISPIEL
Dass gezielter Bürokratieabbau funktioniert, zeigen erfolgreiche Beispiele. Die Genehmigungsfreistellungsverordnung hat rund 30 Prozent aller gewerberechtlichen Genehmigungsverfahren überflüssig gemacht, jährlich etwa 22 Millionen Euro eingespart und zehntausende Betriebe von wiederkehrenden Prüfungen entlastet. „Dieses Beispiel beweist, dass Entbürokratisierung möglich ist, wenn man sie konsequent und praxisnah umsetzt“, erklärt Schedlbauer. „Jetzt gilt es, diesen Weg fortzusetzen – mit verständlichen Gesetzen, besser abgestimmten Behörden und einer konsequenten Prüfung neuer Regelungen auf ihre Praxistauglichkeit. Ein wichtiger Schritt wäre dabei der Verzicht auf Gold-Plating, also die Übererfüllung von EU-Recht.“
„Unsere Betriebe wissen, wie effizient gearbeitet wird – das liegt in ihrer DNA“, so Ecker abschließend. „Jetzt ist die Politik gefordert, nach dem Prinzip ‚Weniger ist mehr‘ zu handeln und endlich spürbare Entlastungen umzusetzen.“
wko.at/noe/entbuerokratisierung
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