FPÖ – Mölzer: „Österreich muss Verantwortung für das kulturelle Erbe deutschsprachiger Volksgruppen übernehmen!“

„Die in verschiedenen europäischen Staaten lebenden deutschen Volksgruppen – wie etwa die Sudetendeutschen, Gottscheer, Siebenbürger Sachsen, Südtiroler oder Banater Schwaben – sind ein bedeutender Teil der historischen und kulturellen Vielfalt der deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft“, stellte der freiheitliche Kultursprecher NAbg. Wendelin Mölzer klar und unterstrich, dass gerade diese Minderheiten ihre Sprache, ihre Feste, ihr Brauchtum und ihre Identität über Generationen bewahrt und weitergegeben haben.

Ein Entschließungsantrag im Kulturausschuss zeigt auf, dass viele dieser Gemeinschaften ihre kulturellen Feste, Traditionen und Gemeinschaftsveranstaltungen nicht nur als „Ausdruck kulturellen Lebens“ betrachten, sondern dass genau diese Ausdrucksformen darüber entscheiden, ob Sprache, Brauchtum und Zugehörigkeitsgefühl an die nächste Generation weitergegeben werden können.

Mölzer wies darauf hin, dass diese volkskulturellen Ausdrucksformen derzeit mit ernsten Herausforderungen konfrontiert seien: „In zahlreichen Regionen kämpfen Vereine und Initiativen mit unzureichender finanzieller Unterstützung, rechtlichen Hürden und gesellschaftlicher Diskriminierung. Gerade in Teilen Südosteuropas und auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens ist die Durchführung von Tanz, Musik, traditionellen Festen und Umzügen oft nur eingeschränkt oder unter schwierigen Bedingungen möglich.“

Besonders deutlich wird dies am Beispiel Sloweniens: Dort bleibe die deutschsprachige Gemeinschaft – zu der auch Nachfahren der Gottscheer und Untersteirer zählen – bis heute ohne offiziellen Minderheitenstatus, während nur ungarische und italienische Volksgruppen verfassungsrechtlich geschützt seien. Dadurch hätten deutsche Gemeinschaften keinen Anspruch auf muttersprachlichen Unterricht oder staatliche Kulturförderung – ein Zustand, der nach Ansicht des FPÖ-Kultursprechers nicht länger hingenommen werden darf.

Der Entschließungsantrag kritisiert weiters, dass im österreichischen Kulturbudget – insbesondere in der Sektion „Internationaler Kulturaustausch“ – keine spezifischen Förderpositionen für Kulturinitiativen deutscher Minderheiten im Ausland vorgesehen sind, obwohl gleichzeitig weltweit zahlreiche internationale Kunst- und Kulturprojekte gefördert werden. Diese Förderlücke steht nach Ansicht des freiheitlichen Abgeordneten „im Widerspruch zu Österreichs historischer und kultureller Verantwortung gegenüber den Nachfahren jener Gemeinschaften, die über Jahrhunderte eng mit dem österreichischen Kultur- und Sprachraum verbunden waren.“

Im Antrag wird daher gefordert, dass die Bundesregierung – und hier ganz konkret der zuständige SPÖ-Kulturminister Babler – das Budget im Rahmen des internationalen Kulturaustausches so umschichtet, dass gezielte Maßnahmen zur Förderung kultureller Aktivitäten deutschsprachiger Minderheiten im Ausland ermöglicht werden. Ziel sei es, ihre Feste, Bräuche und Sprachprojekte zu sichern, das deutschsprachige Kulturerbe in Europa zu erhalten und sichtbar zu machen. „Dieser Antrag muss ernstgenommen werden und es braucht konkrete Schritte, um das kulturelle Erbe jener deutschen Volksgruppen zu bewahren, die ein integraler Bestandteil der gemeinsamen europäischen Kulturgeschichte sind.“, so Mölzer abschließend.

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