KV Verhandlungen in der chemischen Industrie: Weiter keine Einigung in Sicht
Übertriebene Forderungen der Gewerkschaft von 6 Prozent verhindern Abschluss. Arbeitgeber fordern maßvolles Vorgehen in der aktuellen Krisensituation
Wien (OTS) – Auch in der dritten Runde der aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen für die 45.000 Beschäftigten in rund 250 Unternehmen der chemischen Industrie konnte keine Einigung zwischen den Verhandlungspartnern erzielt werden. Die Arbeitnehmervertreter beharren weiterhin auf einer Lohnerhöhung von 6 Prozent, welche aus Sicht der Arbeitgeber wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Nachdem die Erholung bereits vergangenes Jahr durch die stark gestiegenen Preise für Energie, Logistik und Rohstoffe deutlich gedämpft wurde, steht die chemische Industrie durch den Krieg in der Ukraine dieses Jahr sogar vor einer Rezession. In dieser von Unsicherheit geprägten Lage ist vorsichtiges, maßvolles Vorgehen gefragt. Um für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Teuerung abzufedern, hat die Arbeitgeberseite ein Angebot oberhalb der Inflation des gemeinsam vereinbarten Durchrechnungszeitraums vorgelegt, welches 4,0 Prozent Lohnerhöhung plus eine Einmalzahlung in der Höhe von 150 Euro beträgt. Dies würde besonders Beziehern unterer Einkommen helfen. „Lohnabschlüsse in der geforderten Höhe können in Zeiten von Krieg in Europa und globaler wirtschaftlicher Unsicherheit keine Lösung sein. Die hohen Energie-, Rohstoff und Logistikpreise lassen den Unternehmen kaum Spielraum. Es geht am Ende um nichts weniger als den Erhalt der Produktionsstandorte und der Arbeitsplätze. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen einen maßvollen Abschluss finden, um gemeinsam durch diese unsicheren Zeiten zu kommen. Wir sind dazu bereit“, appelliert Rainer Schmidtmayer, Verhandlungsführer der Arbeitgeber der chemischen Industrie, an die Gewerkschaft.
Über den FCIO:
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Derzeit vertritt der Verband mehr als 230 Unternehmen aus der chemischen Industrie, welche neben der Kunststoff- und Pharmaindustrie auch die Produktion von organischen und anorganischen Chemikalien, industriell hergestellte Fasern und Lacken umfassen. Etwa 47.000 Beschäftigte in der chemischen Industrie haben 2020 Waren im Wert von über 15 Milliarden Euro hergestellt. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. [www.fcio.at] (http://www.fcio.at/)
FCIO Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Mag. Andreas Besenböck, MA
+43(0)5 90 900-3372
besenboeck@fcio.at
www.fcio.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender
Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.