GLOBAL 2000 begrüßt ehrgeizigere EU-Ziele für Ausbau erneuerbarer Energien, fordert aber naturverträgliche Energiewende

Österreichische Bundesregierung nun aufgefordert, Erneuerbaren-Wärmegesetz für sicheres und sauberes Heizen zu beschließen

Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht in dem heute vorgestellten Vorschlag der Europäischen Kommission „RePowerEU“, das die EU von russischen Gaslieferungen unabhängig machen sollen, wichtige Weichenstellungen enthalten, fordert aber die Naturverträglichkeit der Maßnahmen ein: „Dass die EU verstärkt auf Energieeinsparungen und den Ausbau erneuerbarer Energien setzen will ist ein wichtiges Signal. Allerdings ist es wichtig, dass die Energiewende naturverträglich erfolgt. Dafür gilt es die Rechte der Bürger:innen zu wahren und Naturschutzziele zu berücksichtigen,“ so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. Die Umweltschutzorganisationen fordert zudem weitergehende Bemühungen die EU gänzlich von der Abhängigkeit von fossilen Energielieferungen zu befreien und nicht nur von russischem Gas: „Es geht nicht nur um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Wir sollten keinesfalls eine Abhängigkeit gegen eine andere tauschen, sondern uns durch die Energiewende unabhängig machen. Die EU-Kommission ist aber nach wie vor ein klares Programm schuldig, wie wir uns auf naturverträgliche Weise komplett aus der Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle befreien und die Klimaziele erreichen können“, so Wahlmüller.

Positiv sieht GLOBAL 2000, dass die Energieeffizienz stärker als bisher vorgesehen gesteigert werden soll und der Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 45 Prozent angehoben werden soll, statt wie bisher geplant auf 40 Prozent. GLOBAL 2000 spricht sich dafür aus, Verfahren zu beschleunigen, in dem die strategische Planung für Zonierungen und die Behördenausstattung verbessert werden. Auf diese Weise lässt sich der Ausbau erneuerbarer Energien mit Naturschutzzielen vereinbaren und Rechte von Bürger:innen wahren. Bei allen Maßnahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien ist es wichtig, Naturschutzkriterien streng zu beachten.

Naturverträglicher Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeinsparungen
Rasch umsetzbar sind ein naturverträglicher Ausbau von Wind- und Sonnenenergie und die Verringerung des Energieverbrauchs. Schon die Verringerung der Raumtemperatur um 1 °C während der Heizperiode kann laut internationaler Energieagentur europaweit 10 Mrd. m³ Gas einsparen. Das ist mehr als der gesamte jährliche Gasverbrauch Österreichs. „Mit Energieeinsparungen können wir kurzfristig, sicher und ohne negative Auswirkungen auf andere Bereiche die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringern. Auch die österreichische Bundesregierung und die Landesregierungen sollten viel stärker auf dieses Pferd setzen und umfangreiche Informationskampagnen starten“, so Johannes Wahlmüller.

Appell an Karl Nehammer: Erneuerbaren-Wärmegesetz in Österreich beschließen
GLOBAL 2000 sieht nun aber insbesondere die österreichische Bundesregierung gefordert, die Energiewende in Österreich voranzubringen und wichtige Gesetzesvorhaben rasch zu beschließen. Das Erneuerbaren-Wärmegesetz, das Energieeffizienzgesetz und das Klimaschutzgesetz sind bereits lange in Vorbereitung und noch immer in der Warteschleife. Es braucht jetzt als erste Priorität einen großen Wurf, der den Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen, sowie die Umstellung der Fernwärme auf klimafreundliche Energien vorantreibt. „Die österreichische Bundesregierung ist bei der Umsetzung der Energiewende säumig und hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine kein substanzielles Energiewendepaket vorgelegt. Es braucht aber jetzt die gesetzliche Grundlage, um eine sichere, saubere und leistbare Wärmeversorgung für alle Menschen in Österreich zu gewährleisten. Wir appellieren an Bundeskanzler Karl Nehammer und die gesamte Bundesregierung dem erneuerbaren Wärmegesetz nun den Weg zu ebnen und keine weiteren Verzögerungen in Kauf zu nehmen“, so Wahlmüller abschließend.

Viktoria Auer, Pressesprecherin GLOBAL 2000, viktoria.auer@global2000.at, 0699 14 2000 82
Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher GLOBAL 2000, johannes.wahlmüller@global2000.at, 0699 14 2000 41

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