ORF-„matinee“-Doppel: „Schönbrunner Frühlingsgeschichten“ und Porträt Gautier Capuçon zum „Sommernachtskonzert“ am Feiertag

Am Sonntag u. a.: „Der Geschmack Europas“ im Kamptal, „Strawinsky in Hollywood“

Wien (OTS) – Teresa Vogl präsentiert zu Fronleichnam, am Donnerstag, dem 16. Juni 2022, sowie am Sonntag, dem 19. Juni, zwei spannende Kulturvormittage in ORF 2, jeweils ab 9.05 Uhr.

So stimmen in der „matinee“ am Feiertag zwei Sendungen auf das abendliche „Sommernachtskonzert“ (live-zeitversetzt um 21.20 Uhr in ORF 2 sowie um 21.45 Uhr in 3sat) ein: „Schönbrunner Frühlingsgeschichten – Von Veilchen, Zitrusbäumen und kulinarischen Träumen“ (9.05 Uhr) sowie das Porträt „Gautier Capuçon und das Cello“ (9.50 Uhr) des diesjährigen Solisten, der sein Debüt beim Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker mit dem ersten Cello-Konzert op. 33 seines französischen Landsmannes Camille Saint-Saëns gibt.

Die „matinee“ am Sonntag erkundet zunächst in einer Ausgabe der kulturkulinarischen Reihe „Der Geschmack Europas“ (9.05 Uhr) die niederösterreichischen Weinbaugebiete Kamptal und Wagram, würdigt mit dem Porträt „Strawinsky in Hollywood“ (9.35 Uhr) den Komponisten zum 140. Geburtstag und widmet sich – nach einer aktuellen Ausgabe von „Die Kulturwoche“ (10.30 Uhr) – mit einer Folge der Kurzreihe „Ikonen Österreichs“ (10.45 Uhr) dem hochprozentigen Inländer-Rum.

Donnerstag, 16. Juni:

„Schönbrunner Frühlingsgeschichten – Von Veilchen, Zitrusbäumen und kulinarischen Träumen“ (9.05 Uhr)

Gegessen wird und wurde schon immer gern in Wien. Von den kaiserlichen Rezepten ist bis heute noch vieles in der Küche der österreichischen Hauptstadt erhalten geblieben. Der von Anita Lackenberger für ORF/3sat gestaltete Film verbindet kulinarische und historische „Schmankerln“ bei einem Frühlingsspaziergang durch bekannte und unbekannte Plätze zwischen Schönbrunn und den Wiener Traditionscafés. Im Mittelpunkt steht die „Schönbrunner k.u.k. Küche“ als kaiserliche Lebensart, die sich aber im Biedermeier bis zur einfachen Bevölkerung durchgezogen hat. Aus dieser Zeit stammen all die Gerichte, die bis heute geschätzt werden.

„Gautier Capuçon und das Cello“ (9.50 Uhr)

Der charismatische Cellist Gautier Capuçon tritt in diesem Jahr als Solist beim „Sommernachtskonzert“ der Wiener Philharmoniker in Schönbrunn auf. Aus diesem Anlass zeigt der ORF eine neue Dokumentation von Beatrix Conrad, die das Verhältnis des Ausnahmemusikers zu seinem Instrument in den Mittelpunkt stellt: „Ich habe mehrere Jahre gebraucht, um es zähmen zu können. Wahrscheinlich würde es das Gleiche über mich sagen“, kommentiert der Franzose augenzwinkernd das partnerschaftliche Ringen mit seinem mehr als 300 Jahre alten Cello des venezianischen Geigenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahr 1701.

Fast schon eheähnliche Züge prägen das Verhältnis zwischen Capuçon und seinem Instrument. Der Cellist berichtet von der Wildheit und den facettenreichen Ausdrucksmöglichkeiten für fast alle Repertoiresparten seines Instruments, aber auch von Widerspenstigkeit und der Ambivalenz zwischen scheinbar weiblichem und männlichem „Gehabe“. Dem Pariser Geigenbauer Pierre Bathel, der das Cello regelmäßig justiert, kommt dabei eine gewichtige, manchmal vermittelnde, Rolle zu: „Er ist nicht nur Geigenbauer, sondern auch Arzt, Psychologe und Freund.“

Als musikalisches Hauptwerk steht das Cellokonzert von Antonín Dvořák im Mittelpunkt des Films. Es ist bis heute ein unübertroffener Klassiker des romantischen Repertoires. Für Cellisten ist es nicht irgendein Konzert, sondern schlichtweg DAS Cellokonzert. Niemand kann sich seinen einprägsamen Melodien, seinen gewaltigen sinfonischen Höhepunkten, seiner fesselnden Virtuosität und seiner überwältigenden Emotionalität entziehen. Bei Gautier Capuçons Interpretation mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert in Hamburg wird das eindrucksvoll spürbar.

Sonntag, 19. Juni:

„Der Geschmack Europas – Kamptal & Wagram“ (9.05 Uhr)

In dieser Ausgabe der preisgekrönten ORF-Reihe „Der Geschmack Europas“ erkunden Präsentator Lojze Wieser und Gestalter Martin Traxl die niederösterreichischen Landschaften und Küchen des Kamptals und des Wagram. Die beiden benachbarten Regionen an der Grenze von Wein-und Waldviertel sind Hotspots für Kulinarik und Kultur. Die Lössböden des Wagram bieten den idealen Nährboden für den Roten Veltliner, eine der ältesten autochthonen Weißwein-Rebsorten Österreichs. Unweit davon gedeihen an den westlichen Hängen des Manhartsberges und entlang des Kamp vor allem Grüner Veltliner und Riesling, die in den Tiefen der, das Landschaftsbild prägenden, Kellergassen reifen. Eine lokale Spezialität ist der sogenannte Verjus, der aus unreifen Trauben gekeltert wird und erst vor einigen Jahren seine Renaissance erlebte.

Auch in der Kulinarikszene findet eine Rückbesinnung auf alte Traditionen und lokale Produkte statt – Symbiosen von Landwirtschaft und Gastronomie sind keine Seltenheit. Auf den Tisch kommt, was entweder selbst oder beim Nachbarn produziert wird: u.a. im Lösskeller gezüchtete Pilze, Rohschinken und Speck vom hauseigenen Turopolje-Freilandschwein, Ziegen- und sogar Büffelkäsespezialitäten, fangfrische Forellen oder Köstlichkeiten aus der Wagramer Nuss. Ein kulinarischer Querschnitt durch zwei aufstrebende und innovationsreiche Regionen Niederösterreichs, der auch die wechselvolle und über Jahrhunderte bedeutungsreiche Geschichte von Kamptal und Wagram erzählt – eingebettet in Literatur, Kultur und Kunst.

„Strawinsky in Hollywood“ (9.35 Uhr)

Unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkriegs betrat Igor Strawinsky amerikanischen Boden und sollte den Großteil seines Lebens bis kurz vor seinem Tod 1971 in Hollywood verbringen – länger als sonst wo. Hier kaufte er sein erstes Haus und hier entstanden die Werke seiner späten Schaffensphase, mit denen sich der Komponist komplett neu erfand. Im Medium Film entdeckte er die Möglichkeit, im Zentrum einer neuen Kunstform zu stehen.

Die Welt des Films erschien Strawinsky verheißungsvoll, doch die Realität des kommerziellen Hollywood-Systems war nicht mit seinen künstlerischen Vorstellungen vereinbar. In der modernen Metropole Hollywood war Strawinsky zwar seltsam deplatziert, hatte dort aber zugleich seine perfekte Heimat gefunden.

Das von Marco Capalbo gestaltet Porträt kombiniert Privataufnahmen Strawinskys mit Szenen aus Hollywood-Produktionen, für die er Filmmusik schrieb, ergänzt durch Fotografien und Tondokumente.

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