Verdacht der Postenschacherei bei IDSA Gründungspräsident_in
ÖH kritisiert abermals das intransparente und undemokratische Vorgehen in der Gründungsphase des IDSA
Was die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) schon lange vermutet hat, wurde gestern durch ein ehemaliges Mitglied des IDSA (ehem. TU OÖ) Gründungskonvents gegenüber dem Standard bestätigt – bei der Gründung der neuen Universität in Oberösterreich geht es in keiner Weise um Inhalte, sondern um Wahlzuckerl und Postenschacherei.
Am Montag, den 23. Jänner, legte der Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien überraschend sein Mandat im Gründungskonvent des IDSA zurück. Grund dafür waren die Befangenheiten von mindestens einem Drittel der Mitglieder im Konvent bei der Wahl der_des Gründungspräsident_in. Keya Baier vom Vorsitzteam der ÖH zeigt sich entsetzt: „Selbst bei der Gründung einer neuen Universität schreckt die ÖVP vor dem Postenschacher nicht zurück. Es kann nicht sein, dass ein Mitglied das Konvent verlässt, weil sinnvolles Arbeiten nicht möglich ist, während die befangenen Personen weiter auf ihren Posten sitzen bleiben. Jetzt ist Einlenken aller Verantwortlichen gefragt und eine Neubesetzung des Konvents!“
Die für Dienstag und Donnerstag geplanten Hearings der acht eingeladenen Bewerber_innen für das Amt der_des Gründungspräsident_in wurden infolge des Rücktritts kurzfristig abgesagt. Die laut Geschäftsordnung des Gründungskonvents eigentlich öffentlichen Hearings wären jedoch nur für einen kleinen Personenkreis geöffnet und Fragen an die Bewerber_innen sind ausdrücklich unerwünscht. Informationen zu den Kandidat_innen liegen der ÖH bis dato nicht vor. „Von Anfang an war die Gründung des IDSA ein völlig intransparenter und undemokratischer Prozess. Wie sollen wir als gesetzliche Interessenvertretung der Studierenden unsere Aufgabe im extra dafür eingerichteten Beirat ausüben, wenn uns alle dafür notwendigen Informationen vorenthalten werden?“ zeigt Sara Velić vom ÖH Vorsitzteam erneut das lange bestehende Problem der fehlenden Einbindung relevanter Stakeholder_innen auf.
„Wir müssen endlich über Inhalte reden!“ Mit dieser Meinung ist Boryana Badinska, vom ÖH Vorsitzteam, nicht alleine. Auch Rektor Bast kritisierte gegenüber dem Standard den Mangel an inhaltlichem Austausch im Gründungskonvent. Das einzig bekannte Konzept enthält abseits von vielen Buzzwords wenig konkrete Inhalte in Bezug auf die Studienpläne. „Eine Universität ist eben kein politisches Wahlzuckerl, sondern eine Institution der Lehre und Forschung. Wenn wir in Zukunft Lehrende, Forschende und Studierende für das IDSA gewinnen wollen, ist es an der Zeit, gemeinsam innovative Forschungsfelder und ein attraktives Studienangebot zu erarbeiten“, fordert Boryana Badinska vom ÖH Vorsitzteam.
„Das BMBWF muss spätestens jetzt die Inbetriebnahme des IDSA um mindestens zwei Jahre verschieben! Momentan wird der Erfolg des größten Projekts im österreichischen Hochschulraum der letzten 20 Jahre aufgrund eines völlig unrealistischen Zeitplans und politischer Seilschaften aufs Spiel gesetzt“, so das ÖH Vorsitzteam abschließend.
ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Timon Kalchmayr
Pressesprecher
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