EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23
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EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23
21.02.2023 / 07:30 CET/CEST
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Highlights
• Diversifiziertes Geschäftsmodell ermöglicht solides Konzernergebnis;
positive Effekte aus der Stichtagsbewertung von Absicherungsgeschäften
für die erneuerbare Erzeugung
• Quartalsverlust der Vertriebsgesellschaft von –70,5 Mio. Euro aufgrund
von anhaltenden Verwerfungen auf den Energiemärkten
• Windkraft- und Photovoltaikprojekte mit einer Gesamtleistung von 120
MW aktuell in Niederösterreich in Umsetzung
• Errichtung von E-Ladeinfrastruktur für Parkplätze der Handelskette
SPAR sowie Versorgung der Ladepunkte mit erneuerbarer Energie
• Investitionsprogramm mit jährlich über 500 Mio. Euro auf historisch
hohem Niveau; rund drei Viertel in Niederösterreich mit Schwerpunkten
auf Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
Trinkwasserversorgung
Kennzahlen
• Umsatz: +30,3 % auf 1.174,3 Mio. Euro
• EBIT: +55,3 % auf 201,1 Mio. Euro
• Konzernergebnis: +83,2 % auf 149,4 Mio. Euro
• Nettoverschuldung: 1.580,7 Mio. Euro (30. September 2022: 1.245,1 Mio.
Euro)
Energiewirtschaftliches Umfeld
Im ersten Quartal 2022/23 lag der temperaturbedingte Energiebedarf in den
drei Kernmärkten der EVN deutlich unter dem Vorjahreswert und dem
langjährigen Durchschnitt. Die Energiemärkte waren im Berichtszeitraum
weiterhin von Verwerfungen mit historisch hohen Preisen und Volatilitäten
geprägt. Seit Anfang 2023 führten die dank der milden Witterung hohen
Speicherstände bei Erdgas in Kombination mit einer steigenden
Verfügbarkeit der europäischen Kraftwerkskapazitäten bei gleichzeitig
rückläufiger Energienachfrage zu einer Entspannung der Großhandelspreise
für Erdgas und damit auch der Terminpreise für Strom.
Anstieg bei Umsatz, EBITDA und Konzernergebnis
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Quartal 2022/23 einen
Anstieg um 30,3 % auf 1.174,3 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies vor allem
auf Preiseffekte in der erneuerbaren Stromerzeugung, Bewertungseffekte aus
Absicherungsgeschäften sowie höhere Absatzpreise bei der EVN Wärme. In
Südosteuropa führten höhere Netzentgelte sowie eine außerordentliche
Erhöhung der Strompreise im regulierten Haushaltskundensegment in
Nordmazedonien zu einem Anstieg der Umsatzerlöse, der jedoch durch
temperaturbedingte Rückgänge im Netz- und Energieabsatz gedämpft wurde.
Zuwächse ergaben sich schließlich auch im internationalen Projektgeschäft
durch den Fortschritt beim Großprojekt in Kuwait. Die sonstigen
betrieblichen Erträge lagen im Berichtszeitraum mit 29,7 Mio. Euro bzw.
einem Plus von 2,6 % leicht über dem Vorjahresniveau.
Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger lag mit 553,3 Mio. Euro
nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Während hier der witterungsbedingt
geringere Absatz in Südosteuropa dämpfend wirkte, waren bei der
Erdgasbeschaffung und bei der EVN Wärme Steigerungen zu verzeichnen. Die
Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand nahmen korrespondierend
zur Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft um 64,7 % auf
182,2 Mio. Euro zu.
Mit 95,8 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum infolge
kollektivvertraglicher Anpassungen um 4,9 % über dem Vorjahresniveau. Der
Personalstand blieb im Periodenabstand mit 7.148 Mitarbeiter*innen nahezu
unverändert (Vorjahr: 7.145 Mitarbeiter*innen). Der im Dezember 2022 in
Österreich erstmals auf Überschusserlöse aus der Stromerzeugung zu
entrichtende Energiekrisenbeitrag-Strom sowie höhere
Forderungsabschreibungen in Nordmazedonien führten zu einem Anstieg der
sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 89,7 % auf 47,7 Mio. Euro.
Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter belief sich im ersten Quartal 2022/23 auf –43,2 Mio. Euro
(Vorjahr: 52,0 Mio. Euro). Zurückzuführen war dieser starke Rückgang auf
die Energievertriebsgesellschaft EVN KG, deren Geschäftsentwicklung durch
im Jahresabstand gestiegene Beschaffungskosten sowie geringere
Stichtagsbewertungen von Absicherungsgeschäften massiv belastet war. Da
die höheren Beschaffungskosten nur zeitlich verzögert an Kund*innen
weitergegeben werden können, ist für das laufende Geschäftsjahr von einer
negativen Ergebnisentwicklung der EVN KG auszugehen.
Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten Quartal
2022/23 mit 281,7 Mio. Euro um 39,6 % über dem Vorjahresniveau. Die
planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 2,3 % auf
80,6 Mio. Euro. In den Effekten aus Werthaltigkeitsprüfungen war im ersten
Quartal des Vorjahres eine Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro beim Windpark
Kavarna in Bulgarien erforderlich gewesen. Per Saldo stieg das EBIT der
EVN damit um 55,3 % auf 201,1 Mio. Euro.
Das im Vorjahr durch Fremdwährungskursentwicklungen belastete
Finanzergebnis verbesserte sich auf –10,2 Mio. Euro (Vorjahr: –16,4 Mio.
Euro). In Summe ergab sich daraus im Berichtszeitraum ein Ergebnis vor
Ertragsteuern von 191,0 Mio. Euro, das damit um 68,9 % über dem
Vorjahreswert lag. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 36,2
Mio. Euro (Vorjahr: 28,0 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis auf 149,4 Mio.
Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 83,2 %.
Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt weiterhin über eine solide und stabile Kapitalstruktur,
allerdings erhöhte sich die Nettoverschuldung am 31. Dezember 2022 auf
1.580,7 Mio. Euro. Dieser Anstieg kam – neben dem weiterhin sehr hohen
Investitionsniveau – insbesondere aus dem Liquiditätsausgleich für die EVN
KG zur Abdeckung des Working Capital-Bedarfs.
Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Quartal 2022/23 mit 761 GWh um
21,0 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die erneuerbare Erzeugung
ging trotz der im Jahresabstand gestiegenen Wasserführung infolge des
deutlich unterdurchschnittlichen Winddargebots um 4,6 % auf 500 GWh
zurück. Die Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung und somit
die thermische Erzeugung verzeichneten einen Rückgang. In Summe
verbesserte sich der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 65,6 %
(Vorjahr: 54,4 %).
Im Jänner 2023 wurde der im Rahmen eines Repowering neu errichtete
Windpark Japons (12,6 MW installierte Kapazität) fertiggestellt. Darüber
hinaus verfolgt die EVN aktuell die Umsetzung mehrerer Windkraft- und
Photovoltaikprojekte in Niederösterreich. In Summe werden diese Projekte
die installierte erneuerbare Leistung der EVN um 120 MW erhöhen. Damit
wird die EVN einen großen Fortschritt bei der Erreichung ihrer Ausbauziele
bis 2030 machen.
Zu einem Geschäftsfeld mit Zukunftspotenzial entwickelt sich sukzessive
die E-Mobilität. Die EVN vereinbarte kürzlich mit SPAR, in den nächsten
Jahren eine E-Ladeinfrastruktur für die Parkplätze der Handelskette zu
errichten und diese mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
Umwelt- und Wassergeschäft
Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt
weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und
Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der
Versorgungssicherheit.
Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum
Stichtag 31. Dezember 2022 an der Planung und Errichtung von 14 Projekten
im Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen
Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Bahrain
und Kuwait.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2022/23
Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet die EVN unter Annahme eines
stabilen regulatorischen Umfelds sowie absehbarer energiepolitischer und
steuerrechtlicher Rahmenbedingungen ein Konzernergebnis, das sich an der
Höhe des Vorjahres orientieren und in einer Bandbreite von etwa 190 Mio.
bis 250 Mio. Euro liegen wird. Der Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an
der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2022 ist dabei vorerst nicht
berücksichtigt. Die Dividendenausschüttung der EVN aus der operativen
Geschäftstätigkeit soll zumindest auf dem Niveau des Vorjahres (0,52 Euro
pro Aktie) gehalten werden. Die EVN beabsichtigt, ihre Aktionär*innen an
zusätzlichen Ergebnissteigerungen in angemessener Höhe zu beteiligen.
Die Investitionen der EVN mit den Schwerpunkten Netze, erneuerbare
Erzeugung und Trinkwasserversorgung werden ungeachtet der aktuellen volks-
und energiewirtschaftlichen Entwicklungen plangemäß umgesetzt und damit
weiterhin auf einem Niveau über 500 Mio. Euro p. a. liegen. Dies festigt
die Position der EVN als führende Infrastrukturbetreiberin in
Niederösterreich und bildet die Grundlage für weiteres Wachstum im
stabilen Heimmarkt.
Den Aktionärsbrief über das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022/23
finden Sie unter www.investor.evn.at.
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21.02.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: EVN AG
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