Wenn der Arbeitgeber fragt
Mitarbeiterbefragungen aus Sicht der Befragten
INTERNE ZUFRIEDENHEITEN STEIGERN, VERBESSERUNGSPOTENZIALE HEBEN ODER DIE TEILHABE AN ENTWICKLUNGEN ERMÖGLICHEN: ALLES GUTE GRÜNDE, UM MIT EINER MITARBEITERBEFRAGUNG DIE EINSCHÄTZUNG DES TEAMS EINZUHOLEN. DOCH WAS HALTEN DIE BEFRAGTEN SELBST VON BETRIEBLICHEN ERHEBUNGEN UND WELCHE VERÄNDERUNGEN ERHOFFEN SIE SICH VON IHNEN? DIE ANTWORTEN DARAUF LIEFERT EINE AKTUELLE UMFRAGE DES DIGITALEN MARKT- UND MEINUNGSFORSCHUNGSINSTITUTS MARKETAGENT IN KOOPERATION MIT DER BRANDMEISTEREI UNTER 603 HEIMISCHEN ARBEITNEHMERINNEN UND ARBEITNEHMERN. DAS FAZIT: DER WUNSCH, GEFRAGT ZU WERDEN, IST GROSS.
MITARBEITER*INNEN WÜNSCHEN SICH GEHÖRT ZU WERDEN
Der Wunsch, gehört und gefragt zu werden, ist bei den heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stark ausgeprägt. Rund zwei Drittel stehen Mitarbeiterbefragungen sehr oder eher positiv gegenüber. Für drei Viertel stellen sie ein geeignetes Instrument dar, um Probleme im Unternehmen aufzudecken. Das Streben nach Mitwirkung zeigt sich auch deutlich in der Teilnahmebereitschaft an einer zukünftigen Mitarbeiterbefragung. Während 6 von 10 Respondent*innen auf jeden Fall und knapp ein Drittel eher schon mitmachen würden, lehnen nur 5,6% eine Beteiligung ab. Diese Teilnahmewahrscheinlichkeit von 94% bestätigt die tatsächliche Teilnahmequote von 92% bei der letzten Mitarbeiterbefragung. Hier gilt es jedoch anzumerken, dass bislang nur rund die Hälfte der Respondent*innen (51%) von ihrem Unternehmen schon einmal zu einem internen Survey eingeladen wurden.
In der Gruppe jener, die bisher noch zu keiner Mitarbeiterbefragung eingeladen wurden, äußert wiederum gut die Hälfte den Wunsch, zukünftig die Möglichkeit dazu zu erhalten (52%). Hier sind es besonders die jüngeren Generationen (GenZ 65% und Millennials 57%), die einen starken Drang äußern, mit einbezogen zu werden. Die GenX und die Babyboomer teilen diesen Wunsch mit 42% bzw. 46% in vergleichsweise geringem Ausmaß.
GROSSE ERWARTUNGEN, GROSSE ENTTÄUSCHUNG?
Österreichs Arbeitnehmer*innen wollen aber nicht nur gefragt, sondern in ihrem Feedback und Anregungen auch ernst genommen werden. 89% erwarten sich im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung echtes Interesse an der Meinung der Belegschaft. 86% ist es wichtig, dass die Ergebnisse berücksichtigt und Veränderungen initiiert werden. Auch die Kommunikation soll so offen wie möglich sein: Jeweils 83% wünschen sich, dass der Zweck der Befragung sowie die Ergebnisse kommuniziert werden. Wolfgang Krapesch von der Brandmeisterei fasst das so zusammen: „Eine Mitarbeiterbefragung erzeugt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. Wenn der Arbeitgeber fragt, sollte dieser auch bereit sein zuzuhören. Ernst genommenes Feedback der Mitarbeiter*innen ist an sich schon ein starkes Zeichen der Wertschätzung und bietet darüber hinaus eine enorme Entwicklungschance.“
Jeweils rund ein Drittel der Respondent*innen befürwortet, dass die Mitarbeiterbefragung von einem externen Unternehmen durchgeführt wird (35%), oder dass diese zumindest extern unterstützt wird (38%). „Unternehmen sind gut beraten, die Befragung transparent und anonym durchzuführen. Informationen über die Ziele, die Ergebnisse und auch die weiteren Schritte sind notwendig für das Vertrauen der Befragten in den Prozess“, so Thomas Schwabl, CEO von Marketagent.
Das Feedback von Arbeitnehmer*innen, in deren Unternehmen bereits Mitarbeiterbefragungen durchgeführt wurden, zeigt jedoch, dass viele Arbeitgeber*innen den Erwartungen der Belegschaft noch nicht gerecht werden. Zwar sind mehr als drei Viertel der Befragten der Ansicht, dass die Teilnahme am letzten betriebsinternen Survey unkompliziert war, und für immerhin fast 6 von 10 wurde der Zweck der Befragung ausreichend kommuniziert. Was den Output betrifft, herrscht aber noch Nachholbedarf. Nur jeweils rund die Hälfte ist mit der Kommunikation der Resultate zufrieden (53%) bzw. hat den Eindruck, dass im Rahmen der Mitarbeiterbefragung echtes Interesse an der Belegschaft und ihren Meinungen gezeigt wurde (47%). Ein Ernstnehmen der Ergebnisse und Einleiten von Veränderungen haben nur 4 von 10 wahrgenommen. Da überrascht es wenig, dass die Zufriedenheit mit der letzten Mitarbeiterumfrage alles in allem eher mau ausgeprägt ist. Nur 15% waren damit sehr, rund ein Drittel immerhin eher zufrieden. Bei einem Fünftel entsprach die Befragung so gar nicht den eigenen Erwartungen.
POSITIVE AUSWIRKUNGEN UND NOCH VIEL POTENTIAL
Dabei sehen Österreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer große Benefits, die Mitarbeiterbefragungen mit sich bringen können. Fast 6 von 10 gehen davon aus, dass diese die Zufriedenheit der Belegschaft steigern können. Rund die Hälfte geht von positiven Effekten auf das Arbeitsklima aus, 43% erwarten eine gesteigerte Motivation der Mitarbeiter*innen. Auch wenn 61% der Mitarbeiterinnen angeben, sich aktuell im Unternehmen gehört zu fühlen, zeigen die Ergebnisse klar auf, welches Potential hier noch in vielen Unternehmen schlummert.
Wer noch tiefer in das Thema Mitarbeiterbefragungen eintauchen möchte, kann dies im aktuellen Employer Branding Podcast tun. Wolfgang Krapesch von der Brandmeisterei und Thomas Schwabl von Marketagent sprechen nicht nur über die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie sondern debattieren auch die Einsatzmöglichkeiten von Mitarbeiterbefragungen und die Dos und Don’ts die bei der Umsetzung beachtet werden müssen. Der Employer Branding Podcast ist verfügbar auf der Podcast-Plattform des Vertrauens oder auf brandmeisterei.at.
Marketagent.com online reSEARCH GmbH
Mag. Andrea Berger
02252 909 009
a.berger@marketagent.com
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