„Universum“ taucht in die Welt der „Sonnentiere der Wachau“ ein
Am 25. Juli um 20.15 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Rund 36 Kilometer ist es lang, das weltberühmte Donautal in Niederösterreich: die Wachau. Der ikonische blaue Turm der Stiftskirche von Dürnstein, die sagenumwobene Burgruine über dem gleichnamigen Ort, die prachtvolle Marillenblüte, die im Sommer aromatische Früchte verspricht, oder die steilen Weinterrassen mit ihren von Hand gelegten Trockensteinmauern: Sie alle haben den Ruf der Wachau begründet. Aber erst das Zusammenspiel zwischen Kulturlandschaft und Naturraum macht diesen Ort zu einem außergewöhnlichen Schatz und hat ihn im Jahr 2000 in den Rang des UNESCO-Welterbes erhoben.
Neben architektonischen Juwelen und kulturlandschaftlichem Gestaltungsreichtum gibt es noch eine andere, verborgene Seite. Das sonnendurchflutete Tal bietet durch das milde, fast mediterrane Klima Tier- und Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum. Kleine, aber umso schillerndere Wesen suchen hier nach Licht, Wasser und Wärme: In die Welt der „Sonnentiere der Wachau“ taucht die von Leyla Movahedi neubearbeitete „Universum“-Dokumentation von Kurt Mündl am Dienstag, dem 25. Juli 2023, um 20.15 Uhr in ORF 2 ein.
Wenn die Wachau ein heimliches Wappentier hat, ist es die Smaragdeidechse. So steht ihr Name auch für die höchste Qualitätsstufe der Weine der Region – ein Zeichen dafür, wie sehr das kleine, juwelengrüne Reptil geschätzt wird. Während der Paarungszeit leuchtet die Färbung der Männchen besonders intensiv, an Hals und Kopfseiten kommt ein leuchtendes Blau hinzu. Die aufgeheizten Trockensteinmauern helfen den wechselwarmen Tieren, die Körpertemperatur auch nach Sonnenuntergang zu halten und bieten gleichzeitig Unterschlupf.
Gefährdet wie die Smaragdeidechse ist auch die Gottesanbeterin. Die Fangbeine hält sie in Ruhestellung vor dem Körper gefaltet, der maskenhafte, bewegliche Kopf unterstreicht ihr faszinierendes Aussehen. Trockenrasen bieten dem wärmeliebenden Insekt geeignete Lebensräume, die Gelege mit bis zu 200 Eiern überdauern die kalte Jahreszeit in gut getarnten Paketen aus erhärteter Schaummasse.
In der östlichen Wachau leben kleine Verwandte der Murmeltiere, die genauso gerne den Überblick behalten: Die wachsamen Ziesel halten sich dazu aufrecht auf den Hinterpfoten. Sie schaffen es in dieser Haltung sogar, einen kleinen Snack einzunehmen, den sie geschickt in den Vorderpfoten halten. Dank ihrer dehnbaren Backentaschen haben sie die Jause immer dabei.
Wenn es um die Zerbrechlichkeit der Unterwasserwelt der Donau geht, macht das Schicksal des Huchens deutlich, dass eine idyllische Landschaft mit romantischen Architekturjuwelen kein Maßstab für einen intakten Lebensraum ist. Einst war der Fluss voll von „Donaulachs“, jetzt ist er akut vom Aussterben bedroht. Der österreichischen Donau bleiben heute nur mehr zwei freie Fließstrecken, unverbaut von den Staustufen der Wasserkraftwerke. Und eine dieser Lebensadern strömt durch das Tal der Wachau.
Das Zusammenspiel zweier Lebenswelten bleibt prägend für das vielgerühmte Donautal. In dieser uralten, von Menschen geprägten Kulturlandschaft gab es immer auch Platz für Wildnis. Jetzt zeichnet sich ab, dass dieser Platz auch freigehalten werden muss.
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