Luegbrücke: Gefahr durch Hangrutschung

Vermurung und Einspurigkeit auf der Brennerautobahn

Letzte Woche in der Nacht auf Dienstag 31.Oktober sind in der Gemeinde Gries am Brenner nach starken Regenfällen Muren abgegangen, die auch die Brennerautobahn erreicht und zu einer teilweisen Sperre geführt haben. Die ersten Aufräumarbeiten erfolgten durch die Freiwillige Feuerwehr Gries am Brenner. Die Einspurigkeit bleibt laut Aussagen der ASFINAG für mehrere Wochen bestehen, weil laut ASFINAG „immer noch ein hohes Gefahrenpotenzial besteht“.

Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Gries am Brenner, Herr Karl Mühlsteiger, teilt dazu mit, dass diese Gefahr von Hangrutschungen seit Juli bekannt ist, als damals ein orkanartiger Sturm im Wipptal großflächig den Schutzwald niedergeholzt hat. Das führte zwangsläufig dazu, dass die Wasseraufnahme durch die Bäume fehlt und die Stabilisierung der Hänge durch das Wurzelwerk nicht mehr gegeben ist. Dieser Zustand ist den Landesbehörden und der ASFINAG bekannt.

„Während die ASFINAG die Einspurigkeit auf der Brennerautobahn grundsätzlich als Drohszenario verwendet, um Druck im Verfahren betreffend den Neubau der Luegbrücke aufzubauen ist die Einspurigkeit der Autobahn bei Murenabgängen für die ASFINAG offenbar kein großes Problem“, zeigt Mühlsteiger auf. Im Trassenbescheid, gegen den die Gemeinde Gries am Brenner bekanntlich eine Beschwerde eingelegt hat, wird im Hinblick auf die Steinschlaggefahr entlang der Luegbrücke auf die dämpfende Wirkung jenes Schutzwaldes verwiesen, der mittlerweile nicht mehr existiert. „Das BMK weiß darüber Bescheid und ignoriert diese neue Situation. Seit Jahren warnen meine Mitstreiter:innen und ich vor der gefährlichen Steinschlagsitutation entlang der Luegbrücke und wir werden nicht müde, unserer Warnungen zu wiederholen“, zeigt sich Mühlsteiger kämpferisch und sieht seine Warnungen im gegenständlichen Murenabgang bestätigt.

Die Flüssigkeit und Sicherheit des Verkehrs auf der Brennerautobahn in diesem Bereich scheint nicht mehr gegeben, obwohl genau diese Anforderungen die eigentlichen Aufgaben der ASFINAG sind. Der Bürgermeister fordert die zuständigen Behörden auf, auch die Gemeinde über den Zustand der rutschgefährdeten Hänge und des steilen Geländes laufend in Kenntnis zu setzen.
Am kommenden Donnerstag gibt es ein forstrechtliches Verfahren mit dem Antrag der ASFINAG auf Rodung von Teilen des Waldes im Gemeindegebiet für den Neubau der Luegbrücke. „Der Zeitpunkt für diese Verhandlung ist bemerkenswert, weil einerseits noch kein rechtskräftiger Bescheid für die neue Luegbrücke vorliegt und andererseits die Gefahr von Vermurungen durch fehlenden Wald gerade jetzt bestätigt sein sollten“, schließt der Bürgermeister, der auch eine Klärung der Verantwortung für Schäden in der Gemeinde fordert.   

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