Besorgniserregende Lage bei Arzneimittelfälschungen in Österreich

Vom Zoll sichergestellte Waren zeigen aktiven illegalen Handel mit gefälschten Medikamenten und stellen eine ernsthafte Gefahr für die Bevölkerung dar.

Gemäß Produktpirateriebericht des Bundesministeriums für Finanzen hat der österreichische Zoll im Jahr 2023 insgesamt 801.863 gefälschte und illegale Medikamente beschlagnahmt. Obwohl diese Zahl knapp unter den 832.267 Präparaten aus dem Jahr 2022 liegt und etwa 69 Prozent niedriger ist als im Rekordjahr 2021, in dem 2.621.483 Waren sichergestellt wurden, zeigt sie, dass der illegale Handel unbeirrt weiter von statten geht. 

„Der illegale Handel ist weiterhin auf dem Vormarsch. Das Ausmaß ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass wohl nicht alles lückenlos aufgegriffen werden konnte, was illegal nach Österreich geliefert wurde. Jedes gefälschte Arzneimittel, das sich im Umlauf befindet, ist eines zu viel und stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für die Bevölkerung dar“, zeigt sich Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, besorgt. Erst im Februar veröffentlichte Europol die Ergebnisse der Operation Shield IV, in deren Rahmen gefälschte Arzneimittel im Wert von 64 Millionen Euro in 30 Ländern aus dem Verkehr gezogen wurden. 

Produkte aus den Händen von Fälscherbanden sind von minderer Qualität und können im schlimmsten Fall tödliche Folgen für Patientinnen und Patienten haben. Oftmals sind sie mit Schadstoffen verunreinigt oder falsch dosiert. Der beste Schutz vor derartigen Gefahren ist und bleibt der Bezug von Medikamenten im Zuge der legalen Lieferkette, die Hersteller, Großhandel und Apotheke umfasst und strenge Sicherheitsvorkehrungen einhält. 

Den Löwenanteil der in Österreich sichergestellten Waren machen laut Bericht des Bundesministeriums für Finanzen unter anderem vermeintliche Potenzmittel und fruchtbarkeitsfördernde Produkte, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie schmerz- und entzündungshemmende Medikamente aus. Vertrieben werden die Präparate über Online-Portale, die den Patientinnen und Patientinnen vorgaukeln, seriöse und verlässliche Lieferanten von Medikamenten zu sein. 

Herzog mahnt die Bevölkerung zur Vorsicht: „Der Verkauf von rezeptpflichtigen Arzneimitteln über das Internet ist verboten. Wer rezeptpflichtige Arzneimittel in der öffentlichen oder bei einer ärztlichen Hausapotheke erwirbt, kann unnötige Risiken für die Gesundheit vermeiden und Fälscherbanden das Handwerk legen. Selbst bei einem rezeptfreien Medikament sollte darauf geachtet werden, nur bei zertifizierten Internet-Apotheken zu bestellen. Schließlich hat Sicherheit immer Vorrang, insbesondere wenn es um die eigene Gesundheit geht.“

Weiterführende Informationen zur Kennzeichnung von Internet- bzw. Versandapotheken sowie das Verzeichnis über die zertifizierten Apotheken sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) abrufbar

Über die PHARMIG: Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand April 2024), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Peter Richter, BA MA MBA
Head of Communications & PR
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
www.pharmig.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.