Bundesjugendvertretung für bundesweites Kinderschutzgesetz

Neue Kampagne der Regierung ein Schritt für mehr Kinderschutz. Darüber hinaus Bundesgesetz, Personal und weitere finanzielle Mittel notwendig.

Die Bundesjugendvertretung (BJV) macht darauf aufmerksam, dass Kinderrechte mehr geachtet werden müssen und sieht Handlungsbedarf für ein stärkeres Vorgehen gegen Gewalt an Kindern. „Kinder müssen vor jeglichen Formen von Gewalt geschützt werden“, betont BJV-Vorsitzender Sabir Ansari. Er verweist darauf, dass Österreich 1992 die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert und 2011 sogar einige dieser Rechte in Verfassungsrang gehoben hat. „Bei der Umsetzung der Rechte ist unser Land aber immer noch im Verzug, wie auch der UN-Kinderrechteausschuss immer wieder festhält. In zentralen Bereichen wie dem Gewaltschutz braucht es daher unbedingt weitere Maßnahmen“, so der Vorsitzende.

SENSIBILISIERUNGSKAMPAGNEN UND BUNDESGESETZ WICHTIG

Die BJV begrüßt die heute von der Regierung vorgestellte Kampagne für mehr Kinderschutz: „Tagtäglich werden die Rechte von Kindern und Jugendlichen verletzt. Bei der Sensibilisierung für Kinderschutz gibt es noch immer großen Aufholbedarf. Die Kinderschutzkampagne der Regierung ist somit ein wichtiger Schritt“, erklärt BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska.

Darüber hinaus müsse aber auch in anderen Bereichen angesetzt werden, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen: „Wir sprechen uns für ein bundesweites Kinderschutzgesetz aus, das verbindliche Qualitätskriterien vorgibt. Alle, die mit Kindern arbeiten, müssen dazu verpflichtet werden, den Schutz von Kindern ernst zu nehmen und umzusetzen“, unterstreicht Prochaska.

KINDERSCHUTZ NICHT NUR AUF PAPIER

Aus Sicht der BJV soll die Verpflichtung für Kinderschutzkonzepte ausgeweitet werden. Damit solche Konzepte im Alltag Verbesserungen schaffen können, müssen aber auch Mittel dafür bereitgestellt werden. „Kinderschutz kann nicht nur auf dem Papier passieren“, erklärt Ansari und ergänzt: „In allen Einrichtungen, in denen mit Kindern gearbeitet wird, soll Kinderschutz einen fixen Platz im Berufsalltag bekommen. Dafür braucht es Personal und finanzielle Mittel, vor allem für Aus- und Weiterbildung, aber auch Anlaufstellen, denen Vorfälle anonym gemeldet werden können.“ 

Dass jetzt in vielen Bereichen Strafregisterbescheinigungen vorgesehen sind, ist aus Sicht der BJV wichtig. Die Vorlage von Strafregisterbescheinigungen für den Kinder- und Jugendbereich müsse dabei möglichst niederschwellig sein. „Wir schlagen vor, dass diese digital zugänglich und für Ehrenamtliche einmal jährlich gänzlich kostenfrei sind“, so Prochaska.

KINDERRECHTE STÄRKEN

Abschließend betont BJV-Vorsitzender Ansari die notwendige Stärkung der Kinderrechte in Österreich: „Egal ob es um Gewalt, Armut oder Bildungschancen geht, Kinderrechte sind Menschenrechte und müssen ernst genommen werden. Die Einhaltung von Kinderrechten darf nicht nur aus Worthülsen bestehen, sondern muss sich in wirksamen Maßnahmen niederschlagen. Wichtige Schritte sind dafür ein tragfähiges Kinderrechte-Monitoring und die in Österreich ausständige Ratifizierung des 3. Zusatzprotokolls der UN-Kinderrechtskonvention, das Individualbeschwerden für Kinder ermöglichen würde.“

Die BJV macht aktuell mit ihrer Kampagne „Unsere Rechte – eure Spielregeln“ auf die Kinderrechte aufmerksam und bietet dazu Infomaterialien und Workshops an. Link: http://www.bjv.at

Bundesjugendvertretung
Nicole Pesendorfer-Amon
Öffentlichkeitsarbeit
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