Das Wetter in den Beständen der Wienbibliothek

Neue Ausstellung eröffnet

Die Wienbibliothek im Rathaus begibt sich mit der Ausstellung »Die Hitze in diesen Tagen wird nachgerade unerträglich« und dem umfangreichen Begleitband auf eine Spurensuche nach dem (Wiener) Wetter in ihren Sammlungen, beleuchtet dieses Thema aus kulturhistorischer Perspektive und thematisiert damit auch aktuelle Fragen des Klimawandels. 

Gezeigt werden in der von Bernhard Hachleitner und Christian Mertens kuratierten Ausstellung frühneuzeitliche Zeugnisse erster systematischer Wetterbeobachtung, die sich etwa in den »Hundertjährigen Kalendern« wiederfinden. Städtische Bauvorschriften und Verordnungen verdeutlichen, welchen Einfluss die Folgen extremer Witterungsverhältnisse seit Jahrhunderten auf das Stadtbild haben. Zu sehen sind Dokumente der medialen Rezeption extremer Wetterbedingungen wie der Überschwemmung von 1830 und spektakulärer Naturschauspiele wie dem sogenannten Eisstoß im Winter 1929.  

Künstlerisch antwortete u. a. der Komponist Johann Nepomuk Zapf in seiner »charakteristischen Schilderung für das Pianoforte« auf die Sturmkatastrophe von 1807. Tagebücher und private Korrespondenzen widmen sich immer wieder Wetterphänomenen, wie das titelgebende Zitat von Hugo Wolf oder Briefe von Johann Strauss und Anton Hanak belegen. Und Beispiele aus der umfangreichen Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus veranschaulichen, wie das Wetter zur Verdeutlichung von Stimmungs- und Lebenslagen genützt wurde. 

NARRATIVE UM KLIMA UND WETTER

Kaum jemals setzen sich Archive und Bibliotheken mit so etwas Alltäglichem wie dem Wetter systematisch auseinander, werden Bestände doch nach ganz anderen Strategien und Prinzipien gesammelt und geordnet.

Dabei beschäftigt das Wetter den Menschen seit jeher, können doch Leben und Überleben von einzelnen Wetterphänomenen abhängen – etwa beim Lebensmittelanbau oder bei Extremwettereignissen wie Überschwemmungen, Gewittern und Stürmen. Seit Jahrhunderten wird deshalb das Wetter beobachtet und aufgezeichnet. Die Menschen versuchen seine Entwicklung zu prognostizieren und zu beeinflussen. Zudem werden Wettererscheinungen künstlerisch, etwa in Musik und Literatur, aber auch im Rahmen der Produktwerbung rezipiert. 

Die Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus spiegeln diese vielfältigen Bezüge wider. Somit sind Wetterereignisse und -beobachtungen gute Ausgangspunkte, um Narrative um Klima und Wetter kulturwissenschaftlich zu erforschen, Unterscheidungen zu finden und zu überlegen, wie Witterungsbedingungen uns prägten und prägen.

»_Die Ausstellung lädt dazu ein, die vielfältigen historischen Dokumente und künstlerischen Werke zu entdecken, die das Wiener Wetter und seine Auswirkungen auf die Stadt und ihre Kultur erforschen_«, so VERONICA KAUP-HASLER, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft. »_Diese einzigartige Sammlung zeigt, wie tief Wetterereignisse in das Leben und die Geschichte Wiens eingegriffen haben. Zudem schlägt sie eine Brücke in die Gegenwart und regt zum Nachdenken über die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels an.«_ 
»_Die Wienbibliothek im Rathaus wirft mit der Ausstellung und einem umfangreichen Sammelband einen Blick aus kulturhistorischer Perspektive auf das Wiener Wetter und verweist auf drängende Fragen des Klimawandels, ist doch die menschengemachte Veränderung nicht nur ein naturwissenschaftliches, sondern aktuell eines der brennendsten gesellschaftspolitischen Themen des 21. Jahrhunderts_, erläutert Wienbibliothek-Direktorin ANITA EICHINGER. »_Korrespondenzen, Aufzeichnungen, Verordnungen, Plakate und Bücher aus unseren Beständen liefern Bezugsgrößen aus der Vergangenheit, die neue Kontexte eröffnen können._«

vielseitig ||| Valerie Besl
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