Industrie bei Technology Talks Austria: Europa braucht starke FTI-Politik für echte globale Wettbewerbsfähigkeit

Es braucht Fokus auf Forschung, Technologieentwicklung & Innovation, mind. 200 Mrd. EUR für nächstes EU-Forschungsrahmenprogramm sowie Stärkung des Kapitalmarktes für Innovationen

Anlässlich der Technology Talks Austria betonte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer im Rahmen des Workshops des Vereins zur Förderung von Forschung und Innovation (vffi), die Bedeutung von Forschung, Entwicklung und Innovation für Stabilität, Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und damit Wohlstand einer Gesellschaft: „Forschung und Entwicklung brauchen einen langen Atem. In der Politikgestaltung ist das Thema zwar immer wichtig – aber nie dringlich! Dort müssen wir jedoch hin. Denn was heute geforscht wird, bestimmt unsere Zukunft und beeinflusst Europas Stärke von morgen,“ unterstreicht Neumayer.

Die enge Verknüpfung von Innovation und Technologieführerschaft für eine echte globale Wettbewerbsfähigkeit und entsprechend massive Investitionen, ist auch ein wesentlicher Teil des diese Woche veröffentlichten Berichts von Mario Draghi zur Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Darin waren sich ebenfalls die Panelgäste des Workshops einig, die das vielfältige Spektrum der Innovationskette repräsentieren. Es diskutierten Muriel Attané, Generalsekretärin der EARTO, Chiara Greganti, CTO and Co-Founder von VitreaLab GmbH, Georg List, Vice President, Corporate Strategy, AVL List und Vorsitzender der Business Europe Working Group for Research and Innovation, André Loesekrug-Pietri, Vorsitzender der Joint European Disruptive Initiative (JEDI) und Sylvia Schwaag Serger, delegierte Präsidentin der Royal Swedish Academy of Engineering sowie stellvertretende Vorsitzende des Rates für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung zum Thema „Strategische FTI-Politik für ein starkes Europa – wie gelingt es im Spiel zu bleiben?“. 

DAS ERFOLGREICHE EU-FORSCHUNGSRAHMENPROGRAMM MUSS WEITER GESTÄRKT WERDEN

Europa habe mit dem EU-Forschungsrahmenprogramm und anderen strategischen Initiativen, wie dem EU Chips Act oder IPCEI, wichtige und richtige Instrumente etabliert, um Europa geeinter technologisch nach vorne zu bringen. „Wichtige Schwerpunkte im Bereich der Schlüsseltechnologien und industriellen Kernthemen, wie Mikroelektronik, KI, Quanten, Mobilität, Energie und Life Sciences, müssen auch in Zukunft im Fokus stehen. Es gilt, konsequent wissenschaftlich-technologisches Know-How auf- und auszubauen, transnationale F&E-Kooperationen zu stärken und ein gut gestaltetes Ökosystem für Risikokapital zu forcieren, um echte Schubkraft zu erreichen. Klar ist, dass es dafür auch einen deutlichen Budgetschwerpunkt im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen der EU und ein Budget von mindestens 200 Milliarden Euro für das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm braucht,“ fordert Neumayer mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen zur Ausgestaltung des nächsten EU-Haushalts.

Ganz wesentlich sei, dass auf exzellente Grundlagenforschung mit starken F&E-Partnerschaften und -kooperationen zur anwendungsorientierten Technologieentwicklung aufgebaut wird. Diese Partnerschaften und Kooperationen müssen weiterhin Kernstück des neuen EU-Forschungsrahmenprogamms sein. Das schnelle Aufgreifen von neuen Ideen und Entwicklungen ist unabdingbar für robuste Wertschöpfungsketten und damit für industrielle Wettbewerbsfähigkeit.

EUROPA MUSS SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN, ZUKUNFTSBEREICHE UND KOMMERZIALISIERUNG FÖRDERN

Im Rahmen des Workshops sind sich die Panelgäste einig, dass es zusätzlich zu den öffentlichen Investitionen in die Zukunft auch die richtigen Rahmenbedingungen für die Forschung und Entwicklung zu neuen Technologien und für Wachstum und Produktion braucht. Das betrifft unter anderem die deutliche Steigerung der Attraktivität des Europäischen Standortes für Talente sowie die effektive Beanreizung privaten Kapitals, um Kommerzialisierung mit Nachdruck voranzutreiben. Dazu unterstreicht auch IV-Neumayer, dass ein deutlich dynamischerer Kapitalmarkt notwendig sei und schlummerndes Kapital mobilisiert werden muss, um Wachstum und Scale-Up von Innovationen zu fördern und damit auch Produktion und Wertschöpfung in Europa zu forcieren.

„Wollen wir unsere Zukunft erfolgreich gestalten, braucht es einen Boost für die technologische Leistungsfähigkeit Europas. Dafür gilt es, alle Hebel in Bewegung zu setzen“, so Neumayer abschließend. 

Industriellenvereinigung
Marlena Mayer
Pressesprecherin
Telefon: +43 (1) 711 35-2315
E-Mail: marlena.mayer@iv.at
Website: https://iv.at/

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