AK Stilling: „Das AMS darf nicht budgetär und personell ausgehungert werden!“

Arbeiterkammer fordert in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein starkes AMS sowie innovative Maßnahmen, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Die Herausforderungen für das AMS nach 30 Jahren Bestehen und generell für die Arbeitsmarktpolitik werden immer größer und vielfältiger. Die Arbeitslosigkeit steigt wieder seit Monaten, junge Menschen können nur schwer am Arbeitsmarkt Fuß fassen und für Ältere ist es in vielen Fällen nicht möglich, bis zum gesetzlichen Pensionsalter in Beschäftigung zu bleiben. „Genau in solchen schweren Zeiten braucht es gute Beratung und passgenaue und ausreichende Angebote seitens des AMS“, sagt Ines Stilling, Bereichsleiterin Soziales in der AK Wien.

In Österreich liegt der Gender-Pay-Gap deutlich über dem EU-Durchschnitt. Zwar gibt es einige gute Projekte, die die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt bekämpfen, „diese müssen aber auch in Zeiten geringerer Budgets ausreichend erhalten bleiben. Frauen dürfen nicht Opfer von Einsparungen werden. Ganz im Gegenteil, Maßnahmen zur Förderung von Frauen müssen ausgebaut werden“, so Stilling. 

Immer mehr Unternehmen ziehen sich immer stärker aus der Weiterbildung zurück, vor allem für Niedrigqualifizierte gibt es kaum Chancen auf eine gute Weiterbildung, wenn sie in einer Beschäftigung sind. Die Umorientierung in Richtung neuer Tätigkeit wird derzeit nicht finanziert. Der größte Weiterbildungsfinanzier in Österreich ist das AMS. Allerdings ist eine Weiterbildung oder Umschulung nur dann für viele erreichbar, wenn die Vermittlung im vorher ausgeübten Beruf nicht mehr möglich ist. „Das muss sich ändern, es braucht ein Recht auf Qualifizierung. So soll im AMS eine Qualifizierung einer Vermittlung gleichgestellt werden und es braucht ein Qualifizierungsgeld“, sagt Stilling. 

Die Chancen jener, die schon länger arbeitslos sind, werden aufgrund der derzeitigen schlechten Wirtschaftslage immer prekärer. Genau in diesen Zeiten braucht es ein starkes AMS. Deswegen fordert Stilling: „Das AMS darf nicht budgetär und personell ausgehungert werden“, und führt fort: „Es braucht innovative Maßnahmen, wie eine Jobgarantie und Projekte, die diesen Menschen eine Chance auf Beschäftigung geben, wie etwa auf der heute stattfindenden Wiener Jobmesse.“

Eine neue Bundesregierung muss daher die Herausforderungen des Arbeitsmarktes ernst nehmen und folgende Maßnahmen umsetzen:

* Ein Recht auf Weiterbildung für Arbeitsuchende mit guter Absicherung
* Bekämpfung der Langzeitbeschäftigungslosigkeit durch eine Jobgarantie
* Maßnahmen zur Förderung von Frauen weiter ausbauen
* Gute, individuelle Beratung und passgenaue Angebote für Arbeitsuchende, insbesondere auch für Junge und Ältere
* Gute Existenzsicherung während der Arbeitslosigkeit

 

Arbeiterkammer Wien – Kommunikation
Siniša Puktalović
Telefon: +4315016513810
E-Mail: sinisa.puktalovic@akwien.at
Website: https://wien.arbeiterkammer.at

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