Österreich importiert nach wie vor Käfigeier

Deutschland Bezugsland Nr. 1, gefolgt von Tschechien und Polen

Zum morgigen Welt-Ei-Tag hat VIER PFOTEN einen Blick auf die aktuellen österreichischen Importzahlen[1] von Eiern geworfen. Insgesamt wurden 2023 24.985 Tonnen Eier bzw. Eiprodukte eingeführt. Importland Nummer eins ist immer noch Deutschland mit 12.354 Tonnen, am zweiten Platz liegt Tschechien mit 2.876 Tonnen, dicht gefolgt von Polen mit 2.666 Tonnen. Das bedeutet aber auch, dass Österreich mit großer Wahrscheinlichkeit Käfigeier bezieht. Denn während Deutschland „nur“ vier Prozent aller Legehennen im Käfig hält, leben in Tschechien 56,3 Prozent in Käfigen, in Polen sind es sogar 70,1 Prozent. 

„Zwar ist die Käfighaltung in Österreich seit 2020 verboten, das bedeutet aber leider nicht, dass keine Käfigeier mehr auf unseren Tellern landen. Wir können uns im Gegenteil sehr sicher sein, dass wir regelmäßig Eier von Hühnern essen, die ihr ganzes Leben in engen Käfigen leiden mussten. Sehr oft finden sich Käfigeier in verarbeiteten Produkten wie Saucen, Nudeln oder Mehlspeisen. Im Gegensatz zu den Frischeiern müssen diese Eiprodukte leider immer noch nicht gekennzeichnet werden“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. 

VIER PFOTEN fordert seit Jahren eine verpflichtende Kennzeichnung auch von verarbeiteten Eiern und in der Gastronomie. Notwendig wäre dies auch deshalb, weil jedes zweite importierte Ei verarbeitet ist oder in der Gastro landet. Im Jahr 2023 waren es mit 281 Millionen sogar mehr als Frischeier (251 Millionen).

In der gesamten EU leben nach wie vor noch knapp 40 Prozent der Legehennen in Käfigen. Wie auch in den Vorjahren ist Malta in Sachen Tierschutz trauriges Schlusslicht: 97,2 Prozent der Hühner fristen auf der Mittelmeerinsel ein qualvolles Dasein im Käfig.

In der EU sind die so genannten „ausgestalteten“ Käfige noch erlaubt„ “Das bedeutet für die Tiere, ständig auf Drahtgitterböden auf einer Fläche von lediglich 750 cm² zu stehen, ohne jede Möglichkeit, auch nur annähernd ihre Bedürfnisse auszuleben“, erklärt Weissenböck. 

Aber auch aus EU-Drittstaaten importiert Österreich Eier. So wurden 2023 etwa aus der Ukraine knapp 152 Tonnen eingeführt. Sogar aus China kamen 63,2 Tonnen Eier. Die Bedingungen für die Tiere sind außerhalb der EU noch schlimmer, denn statt der „ausgestalteten“ Käfige sind die traditionellen Legebatterien dort noch gang und gäbe. Einem Huhn steht eine Fläche von 550 cm² zur Verfügung – weniger als ein DIN-A4-Blatt. Zusammengedrängt leben die Legenennen auf Drahtgitterboden, ohne Tageslicht. Sie können weder scharren, flattern noch sandbaden. 

„Daher wäre eine verpflichtende Kennzeichnung auch von verarbeiteten Produkten, analog zum Schalenei, so wichtig: Nur wenn die Konsument:innen wissen, woher das Tier stammt und wie es gehalten wurde, können sie eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Wenn die Nachfrage nach Eiern aus Tierqual sinkt, wird vielleicht auch die Haltung der Hühner in Käfigen endlich einmal Geschichte sein“, sagt Weissenböck.

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Mag. Elisabeth Penz
Telefon: 06643086303
E-Mail: elisabeth.penz@vier-pfoten.org
Website: https://www.vier-pfoten.at

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