Olischar/Wölbitsch: Ständige Verzögerungen im U-Bahn-Ausbau führen zu enormen Unannehmlichkeiten für Wiener Bevölkerung
Bei Großprojekten der Stadt traditionell hohe Kosten- und Zeitüberschreitungen
„Es steht außer Frage, dass der U-Bahn-Ausbau gut und wichtig ist. Und ebenfalls ist klar, dass so ein Megaprojekt sehr komplex ist. Aber die Kostenerhöhungen und Zeitverzögerungen, zu denen es bei dem derzeitigen Ausbau kommt, haben Maßstäbe erreicht, die gelinde gesagt irritierend sind“, kritisierte die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Elisabeth Olischar, in der Dringlichen Anfrage des gestrigen Gemeinderates. Einige der dabei immer wieder vorgebrachten Verzögerungsgründe – wie etwa das Hochwasser – seien nicht vorhersehbar und daher durchaus nachvollziehbar. Andere aber eindeutig auf Planungs- und Managementfehler zurückzuführen.
„Für die Bevölkerung kommt es dadurch zu enormen Unannehmlichkeiten, weil es trotz der langen Verzögerungen keine adäquaten Ersatzlinien gibt und so viele Baustellen gleichzeitig aufgemacht wurden, dass es quasi an allen Ecken zu einem Stillstand kommt“, kritisierte Olischar. Dabei müsse es auch im Sinne des Klimaschutzes vordringliches Anliegen sein, die Qualität und Attraktivität der Öffentlichen Verkehrsmittel so zu fördern, dass sie eine echte Alternative zum PKW darstellen. Das könne aber nur durch Intervallverdichtungen, verbesserte Linienführungen, erhöhte Zuverlässigkeit und den raschen Ausbau auch über die Stadtgrenzen hinaus erreicht werden.
Leider komme es nicht nur beim U-Bahn-Ausbau, sondern auch bei anderen Großprojekten in Wien schon fast traditionell zu extremen Kosten- und Zeitüberschreitungen, erläuterte Klubobmann Markus Wölbitsch. Als Beispiele hierfür nannte er unter anderem die Eventhalle, die ursprünglich eigentlich schon 2024 eröffnen sollte, sich nun aber nicht einmal im Bau befindet, der Fernbus -Terminal, der sich zu einer Neverending Story entwickelt hat, sowie das Projekt „Stolz auf Wien“, dessen Abwicklung sehr unprofessionell war.
„Die Rechnungshofberichte, die die Abwicklungen und den Umgang der Stadt mit Großprojekten kritisieren, überschlagen sich in letzter Zeit geradezu. Durch diese ständigen – oft extremen – Kostenüberschreitungen steht stark zu vermuten, dass man das Doppelbudget für die Jahre 2024/25 nicht einhalten wird können. Wir fordern daher im Sinne der vielgepriesenen völligen Transparenz einen Bericht des Finanzstadtrates im nächsten Ausschuss mit einem Kassasturz, wie es um die Finanzen der Stadt wirklich bestellt ist“, so Wölbitsch abschließend.
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