Götze/Disoski zu Frauenquote in Konzernvorständen: Österreichs Wirtschaft muss Frauen-Potenzial endlich heben
Grüne: Studien belegen: Gemischt besetzte Führungsebenen sind erfolgreicher
Umsatzflaute, massiver Fachkräftemangel, Rezession – die Wirtschaftsaussichten sind dieser Tage in Österreich ernüchternd. Dabei haben wir in Österreich mit gut ausgebildeten Frauen ein enormes Potenzial, das bei Weitem nicht gehoben ist“, sagt Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen. Insbesondere auf Vorstandsebene gibt es großen Aufhol-Bedarf. Gerade mal 24 von 192 Vorstandsmitgliedern (also nur 12,5 Prozent) sind in Österreich weiblich, zeigt das soeben veröffentlichte Mixed Leadership Barometer der Unternehmensberatung EY.
Elisabeth Götze: „Frauen in Führungspositionen bringen erwiesenermaßen einen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Gemischte Führungsteams wirken sich positiv auf Umsatzentwicklung, Gewinn und Krisenfestigkeit der Unternehmen aus. Und auch der Wirtschaftsstandort Österreich profitiert davon massiv. Rational ist diese Abschottung der Führungsebenen gegenüber Frauen somit nicht erklärbar.“ Die positiven Effekte auf Unternehmen und den Wirtschaftsstandort wurden in der Studie Economica 2021 im Auftrag des Bundeskanzleramts mit einem ungenutzten Potenzial in Höhe von mehr als 2,5 Mrd. Euro an Umsatzerlösen sowie von 674 Mio. Euro an Wertschöpfung für die gesamte marktorientierte Wirtschaft beziffert.
Die Frauenquote bei höheren Bildungsabschlüssen steigt laufend. In Österreich gibt es mittlerweile mehr Akademikerinnen als Akademiker. „Angesichts dessen hält die Mär, dass man(n) gut qualifizierte Frauen für Vorstände und Aufsichtsräte zwar händeringend suchen, nur leider, leider nicht finden würde, schon bei einer schnellen Betrachtung nicht stand“, findet Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, klare Worte. „Es ist unfair, beschämend und auch wirtschaftlich dumm, dass Frauen noch immer an gläserne Decken stoßen und ihr Potenzial nicht voll ausgeschöpft wird. Deshalb brauchen wir verbindliche Quotenregelungen“, schlussfolgert Disoski. „Was machen aber die blau-schwarzen Regierungsverhandler? Sie denken lieber über rückwärtsgewandte Herdprämien statt über Fairness für Frauen nach“, kritisiert Disoski
„Es wird Zeit, Wirtschaftspolitik anhand von Zahlen und Fakten zu machen und nicht anhand von konservativen Glaubenssätzen und rückwärtsgewandten Ideologien“, meint Götze.
Auf EU-Ebene wurde die „Women on Boards“-Richtlinie erlassen, die die neue Bundesregierung bis 2026 umsetzen muss. Götze dazu: „Angesichts der klaren wirtschaftlichen Faktenlage halten wir es für unerlässlich, den Frauenanteil von 33 Prozent in Vorständen und Aufsichtsräten bei der Umsetzung dieser Richtlinie verpflichtend zu regeln. Das fördert die Betriebe, die Frauen und ist auch gut für unseren Standort.“
„Die Koalitionsverhandler müssen hier einen Plan für eine schnelle Umsetzung vorlegen. Das – und nicht ein Retro-Modell zu wirtschaftlichen Ungunsten von Frauen – bringt uns in der Gleichstellung weiter“, hält Disoski fest.
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