„NÖ sagt Nein zu K.O.-Tropfen“: Aktion soll sensibilisieren

LR Teschl-Hofmeister: Jeder Fall ist einer zu viel, 2025 werden 10.000 Testbänder verteilt

In der „Hoch-Zeit“ des Faschings, der Bälle und Feste informierte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister heute, Mittwoch, gemeinsam mit Landespolizeidirektor Franz Popp, Lutz Köllner, Geschäftsführer Jugend:info NÖ, und Elisabeth Cinatl, Vorstandsvorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, über punktuelle Gefahren beim Feiern. „Ja, K.O.-Tropfen gibt es in Niederösterreich, es ist kein Grund in Panik zu verfallen, aber jeder Fall ist einer zu viel“, sagte Jugend-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, und verwies auf die verschiedenen Initiativen, die das Land unter anderem mit der Jugend:info setze, damit junge Menschen beim Feiern sicher unterwegs seien: „Mit der Initiative ,Wir feiern sicher‘ gibt es fast 70 Veranstalter, die sich zertifiziert und bewiesen haben, dass sie von der Planung, bis zur Ausführung, bis hin zum Heimweg zur Sicherheit der jungen Menschen beitragen.“ Rund 85.000 junge Menschen haben in zertifizierten Festen gefeiert. Außerdem gäbe es einen Schulball-Guide der Jugend:info.

2024 sei die landesweite Aktion „NÖ sagt Nein zu K.O.-Tropfen“ gestartet, so die Landesrätin: „Seit wir 2024 mit der Kampagne begonnen haben, wurden über 8.700 Testbänder verteilt. Beratung bleibt der Schwerpunkt, weil wir die Gefahren einer Verabreichung möglichst geringhalten wollen. Und auch heuer werden wir 10.000 Testbänder verteilen, die den Wirkstoff GHB nachweisen, und einen QR-Code aufgedruckt haben, der zu einem Fünf-Schritte-Plan für den Ernstfall führt.“ Die Fälle würden oft über die Verabreichung hinausreichen, meinte die Jugend-Landesrätin, und zu Nachfolgedelikten wie Raub oder Sexualdelikten führen. Die Betroffenen müssen im Ernstfall die Gefahr erkennen, den Notruf absetzen, Freunden Bescheid geben, wenn möglich Beweise sichern und Anzeige erstatten. „Die Testbänder kann man sich bei der der Jugend:info in der Kremsergasse in St. Pölten holen oder via E-Mail bestellen“, informierte Teschl-Hofmeister abschließend. Auf www.noe2ko.at bekommt man alle Informationen über Prävention und Maßnahmen im Ernstfall.

Landespolizeidirektor Franz Popp berichtete, dass es kaum bewiesene Vorfälle mit K.O.-Tropfen gäbe: „Die Dunkelziffer dürfte doch beträchtlich sein. Deshalb kann ich nur appellieren, wenn Problemfälle auftreten, rasch Hilfe zu suchen und anzuzeigen. Denn solche Vorfälle müssen rasch untersucht werden – im Besonderen Blut und Urin. Die Substanzen sind nur einige Stunden nachweisbar.“

Lutz Köllner, Geschäftsführer Jugend:info NÖ, sagte, man wolle jungen Menschen Werkzeuge in die Hand geben, um sicheres Feiern zu ermöglichen: „Diese Kampagne trägt maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, wir hatten in der Jugend:info 500 Beratungen.“

Elisabeth Cinatl, Vorstandsvorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, beschrieb den Fall einer Betroffenen und appellierte vor allem an das Umfeld, Opfer, die den Verdacht hätten, zu unterstützen: „Je nachdem wie das Rundherum reagiert, werden Betroffene auch darüber sprechen. Wird der Verdacht klein geredet, werden die Betroffenen schweigen.“ Langfristige Folgen seien posttraumatische Belastungsstörungen, wie depressive Verstimmungen und Ängste, aber vor allem der Bruch in das Vertrauen in sich, in die eigene Wahrnehmung und in die Welt.

Weitere Rückfragen beim Büro LR Teschl-Hofmeister unter 02742/9005-12655, Mag. (FH) Dieter Kraus, und E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at.

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