Ö1 und ORF 2 zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez: von „Structures I“ bis zum Briefwechsel von Pierre Boulez und John Cage

Am 26. März jährt sich der Geburtstag von Pierre Boulez zum 100. Mal. Aus diesem Anlass widmet Ö1 dem französischen Komponisten, Dirigenten und Musiktheoretiker drei Ausgaben von „Sound Art: Zeit-Ton“ (3., 24. & 25.3.), „Supernova“ (23.3.), ein vierteiliges „Radiokolleg“ (24.-27.3.), vier Ausgaben von „Ausgewählt“ (24.-27.3.) und ein „Ö1 Konzert“ (27.3.). Am 23. März ist in ORF 2 und auf ORF ON die Doku „Pierre Boulez – Ein Leben für die Musik“ zu sehen.

In „Sound Art: Zeit-Ton“ (23.03 Uhr) am Montag, den 3. März betrachtet Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, „Structures I“ von Pierre Boulez im Gespräch mit Rainer Elstner aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörerinnen und Hörern werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann.

In „Supernova“ ist am Sonntag, den 23. März ab 19.45 Uhr die Aufnahme eines Festkonzertes in der Pariser Philharmonie im Jänner zum 100. Geburtstag von Boulez zu hören. Das von Boulez gegründete Ensemble Intercontemporain spielte unter der Leitung von Chefdirigent Pierre Bleuse ein opulentes Programm, das sich rund um das Werk „Répons“ auf das Schaffen von Boulez konzentrierte, lauschte aber zugleich zurück in die Vergangenheit, zu Claude Debussys „En blanc et noir“. Und es präsentierte auch eine Novität: „Comments“, geschrieben von der 1982 in New York geborenen Komponistin Charlotte Brey. Außerdem kehrten aus diesem Anlass zwei frühere Mitglieder zum Ensemble zurück, die längst weltweit als Solisten gefeiert werden: der Pianist Pierre-Laurent Aimard und der Cellist Jean-Guihen Queyras.

Er gilt als „Schlüsselfigur“ der Musik des 20. Jahrhunderts: der Komponist, Dirigent, Lehrer, Netzwerker und Musikschriftsteller Pierre Boulez. Ein vierteiliges „Radiokolleg“ setzt sich mit Pierre Boulez und seinem kulturellen Umfeld auseinander – von Montag, den 24. bis Donnerstag, den 27. März jeweils um 9.45 Uhr in Ö1. Die erste Ausgabe thematisiert den „Reibebaum Boulez“ (24.3.), die weiteren Folgen „Keine Oper von Boulez“ (25.3.), „Boulez‘ Pariser Klangforschungsinstitut“ (26.3.) und „Denkmodell Boulez“ (27.3.).

Boulez steht auch im Mittelpunkt von „Ausgewählt“ (10.05 Uhr) von Montag, den 24. bis Donnerstag, den 27. März. Die Sendungen: Pierre Boulez dirigiert und interpretiert Gustav Mahler (24.3.), der Operndirigent Pierre Boulez (25.3.), „Voller Überraschungen – Das Klavierwerk von Pierre Boulez“ (26.3.) und „Anhaltspunkte“ – Boulez über andere Komponisten (27.3.).

In den 1950er Jahren schrieben die beiden Komponisten Pierre Boulez und John Cage einander eine Reihe von legendären Briefen. Zwei Seelenverwandte hatten sich gefunden: Lange, ausführliche und mit Tabellen und Notenskalen gefüllte Analysen eigener Werke wechseln sich ab mit verspielten Anmerkungen über gemeinsame Bekannte und kurzen heftigen Bezeugungen, wie sehr man einander liebe und brauche. Auszüge aus diesem Briefwechsel sind am Montag, den 24. März in „Sound Art: Zeit-Ton“ (23.03 Uhr) zu hören – gelesen von Tex Rubinowitz und Renato Uz als John Cage und Pierre Boulez, mit Musik von Pierre Boulez, John Cage, Karlheinz Stockhausen, Morton Feldman sowie Duke Ellington mit Frank Sinatra.

Unter dem Titel „Sinn und Sinnlichkeit“ sind Schlüsselwerke und wegweisende Schöpfungen von Boulez am Dienstag, den 25. März in „Sound Art: Zeit-Ton“ (23.03 Uhr) zu hören.

Am Donnerstag, den 27. März steht im „Ö1 Konzert“ (19.30 Uhr) eine Aufnahme aus dem Jahr 2009 auf dem Programm. Im Wiener Konzerthaus spielten die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Pierre Boulez – Violinist: Christian Tetzlaff – Werke von Claude Debussy, Karol Szymanowski und Alexander Scrjabin. Das Programm im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/pierreboulez100.

Zwtl.: „Pierre Boulez – Ein Leben für die Musik“ in ORF 2 und auf ORF ON

Die Doku „Pierre Boulez – Ein Leben für die Musik“ ist in der „matinee“ am Sonntag, den 23. März ab 9.50 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zu sehen. Der Vorschlag, „die Opernhäuser in die Luft zu sprengen“, um der schrecklichen Routine ein Ende zu setzen, brachte Pierre Boulez in den 1960er Jahren in die Schlagzeilen. Als Komponist, Dirigent und kluger Denker hat der Franzose die zeitgenössische Musikwelt sehr geprägt. Ohne Boulez gäbe es kein Ensemble Intercontemporain, keine Cité de la Musique und wahrscheinlich auch keine Philharmonie de Paris. Er revolutionierte die Programmgestaltung durch die systematische Einbeziehung zeitgenössischer Werke und machte hochmoderne Aufnahmen, vor allem der 2. Wiener Schule. Ausschnitte aus Aufführungen seiner eigenen Musik und Interviews aus mehr als vierzig Jahren vermitteln in der Dokumentation von Reiner E. Moritz ein Bild dieser eher rätselhaften Persönlichkeit. Sein jüngerer Bruder Roger erzählt über die Familie Boulez und Stardirigent Daniel Barenboim, ein enger Freund, erinnert sich an wichtige Momente im Leben von Pierre Boulez.

ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
Telefon: (01) 87878 18050
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