Bundesminister Kocher: Österreichs Unternehmen sind langfristig gut positioniert

Neue Studie beleuchtet ökonomische Bedeutung von Marktaustritten und Überlebensdauer von Unternehmen

Österreichische Unternehmen etablieren sich am Markt deutlich besser und mit niedrigeren Drop-out Raten als in vielen anderen europäischen Ländern, wie eine aktuelle Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft zeigt. „Österreich punktet im internationalen Vergleich mit einer niedrigen Marktaustrittsrate und besonders langlebigen Unternehmen. Das spricht für große Resilienz und eine oft gelungene strategische Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Zudem haben wir im EU-Vergleich den größten Beschäftigungszuwachs bei Unternehmen, die bereits fünf Jahre oder länger existieren. Zum Fortbestand produktiver Unternehmen braucht es verlässliche Rahmenbedingungen. Diese ermöglichen nachhaltiges Wachstum, schaffen und sichern Arbeitsplätze und ermöglichen einen fairen Wettbewerb auf den Märkten“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Die Studie der KMU Forschung Austria zeigt, dass im Jahresschnitt 2016 bis 2020 4,9 Prozent der heimischen Unternehmen aus dem Markt ausgeschieden sind. Der EU-Schnitt liegt bei 7,6 Prozent. Die sogenannte fünfjährige Überlebensquote für 2015 neu gegründete Unternehmen in Österreich liegt bei rund 54 Prozent (46 Prozent sind es im EU-Schnitt). Erfreulich sind auch aktuelle Daten von Eurostat, die österreichischen Unternehmen, die mindestens fünf Jahre bestehen, EU-weit den größten Beschäftigungszuwachs attestieren. Trotz vergleichsweise niedriger Austrittsraten gibt es in Österreich auch im internationalen Vergleich nur wenige hoch verschuldete Unternehmen mit nicht profitablem Geschäftsbetrieb. Der Anteil dieser sogenannten Zombie-Unternehmen hat sich in den vergangenen 15 Jahren stark rückläufig entwickelt, wie die Studie zeigt. Für den Fall einer Insolvenz steht mit dem österreichischen Insolvenzrecht zudem ein Instrument zur Verfügung, das die vorliegende Studie als effektiv und treffsicher bewertet.

FORTFÜHRUNG PRODUKTIVER UNTERNEHMEN SICHERN

Im Jahr 2023 verzeichnete Österreich rund 36.800 Unternehmensschließungen. Der überwiegende Teil der Marktaustritte erfolgt durch freiwillige Schließungen solventer Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen. „Die Studie verdeutlicht, dass es aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wesentlich ist, produktive Unternehmen fortzuführen oder solche in Schwierigkeiten rasch zu restrukturieren bzw. langfristig nicht überlebensfähigen Unternehmen den geregelten Marktaustritt zu ermöglichen. Dafür braucht es eine verstärkte Beschäftigung mit der Exit-Seite der Unternehmensdemographie“, so Kocher: „Bestehende Programme wie etwa „Perspektive Zukunft“, im Rahmen derer EPU und kleine Unternehmen individuelle, geförderte Beratung in Krisensituationen nutzen können, leisten hier einen wichtigen Beitrag. Zudem kann die Bewusstseinsbildung und Förderung einer ‚Kultur der zweiten Chance‘ langfristig positive Impulse liefern und der Tabuisierung von Restrukturierungen entgegenwirken.“

Die Studie findet sich unter: www.bmaw.gv.at

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
E-Mail: presseabteilung@bmaw.gv.at

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